Atemberaubende Konzerte in einem atemberaubenden Ambiente: Die Open-Air-Konzerte auf der Burg Wertheim spielen in der Belle Etage des Freistaates mit. Auch diese Sommersaison wieder. Am 19. Juli gastiert die A-Capella-Combo „Viva Voce“ vor den Toren Würzburgs, einen Tag später gibt sich Willy Astor die Ehre, ehe am 21. Juli mit Wolfgang Ambros ein weiterer Hochkaräter auf der Bühne stehen wird.
20 Jahre und kein bisschen leise. Viva Voce sind so etwas wie der Vorreiter der traditionell stark aufgestellten fränkischen A-Capella-Szene. Wer sie schon einmal live gesehen hat, der will es immer wieder tun. Fast schon zwanghaft verspürt man den Drang, den fünf nicht nur smarten und witzigen, sondern auch musikalisch auf allen Ebenen überzeugenden Akteuren noch einmal zuzuhören. Die fünf Sänger ersetzen mit ihren Stimmen ein ganzes Orchester. Sie sind die „Band ohne Instrumente“ und gleichzeitig die Pop-Stars der deutschsprachigen a cappella Szene. Modern, mitreißend, originell, charmant und hochmusikalisch: Das alles vereinen die Träger des Bayerischen Kulturpreises in ihrer beeindruckenden Bühnenperformance, die immer wieder überzeugen kann.
Während Viva Voce mit ihren Stimmen spielen, tut das Willy Astor mit Worten. Egal, was der 57-jährige anpackt: Erfolg ist garantiert. Und das völlig verdientermaßen. Er, der den deutschen Sprachwitz einst auf ein neues Level hievte und mit der Sprache parliert, wie es filigrane Fußballer mit dem runden Leder tun, spielt seit nunmehr über 30 Jahren in der Riege der Wortakrobaten in der Championsleague. Und das unangefochten. Viele haben versucht, sich an ihm zu messen: Dem im Münchener Kultstadtteil Hasenbergl geborenen Astor das Wasser zu reichen - das hat noch kaum einer geschafft. Mit seinem Programm „Jäger des verlorenen Satzes“ ist er auf der Burg Wertheim einer, der einen lauschigen Abend garantiert.
Der Abschluss der Open Air-Reihe ist mit Wolfgang Ambros einem weiteren Grandseigneur vorbehalten. Und das (wieder einmal) mit seinem Paradeprogramm: Ambros unplugged. An der Seite seines alten Kumpels Günter Dzikowski (und dessen Keyboard) sowie Roland Vogel, der die streichende und zupfende Gerätschaft übernimmt, rockt Ambros seit inzwischen einer Dekade auch ohne Verstärker die Bühnen der Republik. Ungeschminkt, authentisch und mittlerweile zeitlos versucht der in Würde alternde Liedermacher gar nicht mehr, den alten Rock‘n‘Roller zu geben. Immer mehr tendiert er in die Richtung des Singer-Songwriter-Daseins und tut dies mit seiner urgemütlichen und doch kauzigen Art ganz zur Freude seiner Anhänger.