Die turbulenten Zeiten sind vorbei, der Würzburger Hafensommer schippert wieder in ruhigen Fahrwassern. Vom 20 Juli bis zum 5. August findet die liebgewordene Veranstaltungsreihe zum 12. Male statt. Und es scheint ein Hafensommer mit ruhigen Vorzeichen zu sein, bei dem einige Highlights – allen voran Jazz-Legende Till Brönner – zu erwarten sind. Was war das für ein Tohuwabohu vor zwei Jahren. Nach der Absage sprang die Stadt in die Bresche, rettete das Festival auf Kosten eines ordentlichen Defizits. Im Vorjahr die Rückkehr aus den brechenden Wellen in sanfte Gewässer. Und wie! Die neuen Macher in Unterfranken stellten das Gesamtkonzept in Teilen auf den Kopf und setzten eine Punktlandung. Der Hafensommer war gerettet und dank eines modifizierten Konzeptes wieder in aller Munde. Vor allem ist die neu kreierten Thementage überzeugten neben liebgewonnenen Traditionen. Und stehen auch in diesem Jahr im Fokus. Althergebracht und erfolgreich die traditionelle Sparda Classic Night, mit der im alten Hafen das Signal zum Auslaufen ertönt. Die Highlights in diesem Jahr sind klar: Lokalmatador Andreas Kümmert hat die herrlich anzusehende, schwimmende Bühne neben dem Kulturspeicher ganz für sich (28. Juli) und Till Brönner – längst Kultstatus genießend – entert diese am 3. August. Ebenfalls seinen Freischwimmer abgelegt hat Olli Schulz, der am 23. Juli seine Entertainerqualitäten präsentiert. Das eigentliche Festival startet am 21. Juli mit dem Themenabend „Sixteen Strings“. Zunächst stehen die vier Basssaiten der jungen Polin Kinga Glyk im Mittelpunkt. Sie wird in den Fachmagazinen als kommender Star gehandelt. Ihre Musik: Zwischen Jazz, Funk und Blues. Zwölf Saiten, nämlich zwei Flamenco-Gitarren, bringt das Duo „Opal Ocean“ mit hemmungslosem Stilmix zum Glühen. Neben den Stars kommen auch hierzulande unbekannte Künstler. Am Mittwoch, 25. Juli, bringen Les Veux de la Tete aus Paris die Musik der Welt. Die sechs Musiker begeisterten schon bei vielen Festivals. Wortgewandten Scharfsinn versprechen die Veranstalter, wenn Nina Sonnenberg alias „Fiva“ am 26. Juli ihr Spoken-Word-Programm rappt. Die Künstlerin bringt dazu die „Jazzrausch Bigband“ mit. Ebenfalls im Hip-Hop-Genre angesiedelt: DubFX. Der australische Beatbox-Hero ist längst Festival-Gast weltweit. Es wird spannend: Er könnte sich am 2. August zum Star des Hafensommers aufschwingen. Die Musik Portugals und Argentiniens steht bei Flavia Coelho und Natalia Doco am 27. Juli im Fokus. Die Musik der Portugiesin wird als „tief und schwermütig, leidvoll und sehnsüchtig, betörend und verführerisch, aber auch weich, federleicht, locker und verspielt“ beschrieben. Die in Paris lebende Argentinierin Natalia Doco, französisch und spanisch singend, schafft ihren ganz eigenen Latin-Folk-Blues-Chanson- und Pop-Sound – am Rande bemerkt ist sie für männliche Besucher ein optisches Highlight.
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Lucille Crew, Foto © the Artist