Die Arbeiten von Kathrin Hubl verstehen sich unter anderem als Spiel mit den Möglichkeiten des Materials. Die Bildhauerin spielt dabei mit Naturform und Stofflichkeit ebenso wie mit Bewegung und Verformung. Holz verwandelt sich unter ihren Händen vermeintlich in ein weiches, elastisches Objekt mit textiler Anmutung: ein zartes, dünnes Tuch mit Borte, ein gefaltetes Stück Papier oder ein zusammengeschnürter Schwamm.
Mit viel Witz führt Kathrin Hubl uns ein Stück weit auch die Beschränktheit unserer visuellen Wahrnehmung vor Augen, bis wir das wahre Kunstwerk erkennen. Wie wurden die Objekte bloß gemacht? Kathrin Hubls Werke laden nicht nur zur Betrachtung ein, sondern auch zur haptischen Begegnung – wir wollen sie buchstäblich „begreifen“. In der Ausstellung „Volumen und Struktur“ erhalten Besucherinnen und Besucher die einzigartige Möglichkeit, Form, Oberfläche und Textur einer ausgewählten Skulptur selbst mit den Händen zu „erfahren“ und zu „erfassen“.
Neben ihrer Ausbildung zur Holzbildhauerin an der Berufsfachschule Bischofsheim/Rhön, der ältesten Holzbildhauerschule Deutschlands, besuchte Kathrin Hubl die Meisterschule für das Schreinerhandwerk in Ebern und bildete sich zur Restauratorin im Handwerk fort. Seit 2000 ist sie bei verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland, Frankreich und Italien vertreten. Das Oeuvre der Bildhauerin Kathrin Hubl überrascht durch die Vielzahl der verwendeten Materialien, Techniken und Themen. Neben ihren Holzskulpturen präsentiert die aus Oerlenbach (Landkreis Bad Kissingen) stammende Bildhauerin in Fladungen eine Auswahl ihrer Zeichnungen „Menschenbilder“ sowie Objekte aus Blech, Draht und weiteren Materialien. Die Ausstellung ist während der regulären Öffnungszeiten des Museums in mehreren Etagen des Truchsess-Hauses aus Oberhohenried zu sehen. In der 2021 gestarteten Reihe "Kunst im Freilandmuseum" präsentieren Künstlerinnen und Künstler aus der Region ihre Werke im besonderen Rahmen der historischen Museumsgebäude.
Die Ausstellung mit Werken der Künstlerin Kathrin Hubl ist noch bis zum 3. November 2024 im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen, Bahnhofstraße 19, 97650 Fladungen zu sehen. Weiterführende Informationen gibt es im Netz unter www.freilandmuseum-fladungen.de.