Schauspiel/Sprechtheater
Am Theater Ansbach steht der Dezember ganz im Zeichen des Weihnachtsmärchens „Der Zauberer von Oz“ von Lyman Frank Baum, das aber wohlgemerkt für Erwachsene gedacht ist. Im Januar werden zunächst die „Love Letters“ von Albert Ramsdell Gurney wieder aufgenommen, bevor es dann am 18. des Monats zur Premiere des Schauspiels „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ kommt. Dabei handelt es sich um die von Armin Petras und Juliane Koepp erstellte Bühnenfassung von Peter Hoegs gleichnamigem Packeis-Krimi. Die mysteriöse Geschichte mit ausreichend Verschwörungspotenzial führt nach Grönland, zur dortigen indigenen Bevölkerung und ins ewige Eis. Es inszeniert Annekatrin Schuch-Greiff, Aufführungsort ist das „Theater hinterm Eisernen“.
Am ETA-Hoffmann-Theater Bamberg hat Oscar Wildes Komödie „Bunbury – ernst sein ist alles“ zwar, inszeniert von Sebastian Schug, bereits Premiere gehabt (am 29. November), doch wir weisen gerne auf die bevorstehenden Aufführungen hin. Im neuen Jahr geht es zunächst um nichts weniger als um „Das Ende der Menschheit“, denn unter diesem Titel hat das Bamberger Theater den Friedrich-Luft-Preisträger des Jahres 2018, Bonn Park, um die Abfassung eines Auftragswerks gebeten. Am 17. Januar werden wir schlauer sein bezüglich der Frage, wer im hart geführten „Wettkampf zwischen Klima, Idioten, Passiv-Aggressivität und Krisen“ übrig bleibt – und ob überhaupt. Der Autor inszeniert selber. Auch die nächste Premiere am 24. Januar betrifft eine Auftragsarbeit, und zwar die bereits vierte aus der Feder von Konstantin Küspert. Es geht einmal mehr um den Fortschrittsglauben und dessen zerstörerische Potenzen – das prometheische Prinzip inbegriffen. Die Regie führt Sibylle Broll-Papa, die Dramaturgie liegt in den souveränen Händen von Remsi al Khalisi.
Beim Landestheater Coburg lautet das Saisonmotto „Brüche, Umbrüche, Aufbrüche“. Der Schauspielbereich sieht im Dezember neben einem Weihnachtsstück die Spielfassung von Kristo Sagor des Romans „Jugend ohne Gott“ Ödön von Horváths vor. Und der handelt ebenfalls von einer Umbruchzeit, nämlich von den Jahren des aufkeimenden Faschismus. In dieser Etappe wächst eine Jugend heran, der humanitäre Werte wie Empathie oder eigenständiges Urteilsvermögen abhanden kommen. Der Verlust eines Wertesystems darf sicherlich als geradezu bedrohliches Thema auf die Bühne kommen. Inszeniert wird das hochaktuelle Stück von Maike Buschen, Aufführungsort ist die Reithalle, Premiere ist am 6. Dezember.
Am Landestheater Dinkelsbühl läuft im Dezember noch „Mein Freund Harvey“, die großartige Boulevardkomödie von Mary Chase, die nicht zuletzt durch die berühmte Verfilmung mit James Stewart weltbekannt wurde. Ab 8. Januar lautet das Motto dann „Er ist wieder da“, was zwar harmlos klingt, aber bei näherem Hinschauen Gruselpotenzial hat, denn „Er“ ist niemand anderes als Adolf Hitler, wie man schon an der beigefügten Skizze eines Kopfes mit Oberlippenbart und der sattsam bekannten Frisur erkennen kann. Der Plot ist gewagt, denn der GröFaZ ist im Angela-Merkel-Land wieder aufgetaucht und versucht sich als Propagandist im Fernsehen – eine gesalzene Mediensatire nach dem Roman von Timur Vernes, für die Bühne eingerichtet von Axel Schneider.
Das Markgrafentheater Erlangen bringt im Dezember weitere Vorstellungen von Florian Zellers Komödie „Eine Stunde Ruhe“ und für die Kinder jede Menge „Räuber Hotzenplotz“, doch ab 17. Januar wird es wieder ernster mit dem Schauspiel „Momentum“ von Lot Vekemans. In diesem von Eva Pieber und Alexandra Schmiedebach ins Deutsche übersetzten Stück geht es um Schwächephasen von Karrieremenschen und um die Frage, wie es einem gelingen kann, den richtigen Augenblick für einen Kurswechsel bezüglich der eigenen Lebensplanung zu finden.
Beim Stadttheater Fürth wird der Dezember ganz im Zeichen einer Eigenproduktion stehen: Annalena Küsperts „Die Bremer Stadtmusikanten“, ein Familienstück nach den Gebrüdern Grimm, hat am Monatsanfang Premiere und wird insgesamt 17 Mal geboten. „Weihnachten auf dem Balkon“, eine auf das nahende Fest vorausweisende Komödie von Gilles Dyrek, wird am 6./7. Dezember von der Komödie am Kurfürstendamm präsentiert. „Wiener Melange“ kann man sich am 12. Dezember von Harald Krassnitzer zu Gemüte führen lassen, „Weihnachten mit Erich Kästner“ steht am 20.12. an. Im Januar rückt die Eigenproduktion des Monodramas „Die Blechtrommel“ von Oliver Reese (nach Günter Grass) in den Mittelpunkt. Aufführungen vom 18.-24.1., die Inszenierung hat sich der Hausherr Werner Müller selber ausgedacht. Vorher, am 17. Januar, bietet Ernst von Leben „Impro ganz Klassicz“ als Gastspiel an. Das Stück „Wunschkinder“ von Lutz Hübner schaut am 24./25. in Fürth vorbei, und am Monatsende wird die Eigenproduktion von Fabrice Melquiots Schauspiel „Die Zertrennlichen“ wieder aufgenommen.
Am Theater Hof geht es mit dem Saisonmotto „Vagabunden – Reisende – Heimatlose“ weiter, und dazu passt natürlich das großartige und unvergessene Komikerpaar Laurel & Hardy wie drauf zugeschnitten. Ein Stück von Tom McGrath mit eben diesem Titel hat am 15. Dezember Premiere im Studio. Kristoffer Keudel inszeniert dieses Stück um Stan Laurel und Oliver Hardy alias „Dick und Doof“, in dem am Ort einer Art Vorhölle wichtige Stationen ihres Lebens noch einmal durchgespielt werden. Ein heiter-melancholisches Denkmal für die beiden Komiker! Ein Klassiker steht mit William Shakespeares „Othello“ erst im Februar auf dem Programm.
Am Theater Schloss Maßbach geht es im Dezember und Januar noch munter weiter mit der
Komödie „Frühschicht bei Tiffany“, dem beliebten Dreiecks-Beziehungs-Stück von Kerry Renard.
Das Staatstheater Nürnberg zeigt als nächste Neuproduktion ein Rechercheprojekt von Wenzel Winzer: „Sex Arbeit“ lautet der Titel, die Premiere dieser Uraufführung ist am 23. Januar. Dicht auf dicht folgen im selben Monat weitere Neuinszenierungen. Zunächst am 25. Januar im Schauspielhaus „The Legend of Georgia McBride“ von Matthew Lopez, eine herzergreifend-schräge Komödie, dann am 31.1. in den Kammerspielen ein satirisch als „Völkerschau“ gekennzeichnetes Stück mit dem Titel „Andi Europäer“ von Nürnbergs Hausautor Philipp Löhle. Das Spielzeitmotto der Schauspielsparte „Ich bin nicht, was ich bin“ kommt in dieser Auseinandersetzung mit Identitäten wohl zu seinem triftigen Recht.
Beim Theater der Stadt Schweinfurt ist die Zahl und Vielfalt der Schauspielaufführungen wieder sehr groß. Das zeigt auch der Blick auf die Monate Dezember und Januar. Das Ohnsorg Theater Hamburg offeriert am 1.12. ein Lustspiel von Wilfried Wroost, „Ein Mann mit Charakter“, in dem es um allerlei gebrochene Heiratsversprechen geht. An Silvester kommt das „Festival der wortlosen Komik“ mit „Best of Bodecker & Neander“ nach Fürth, am 10./11. Januar geht es in einem literarisch-musikalischen Abend mit Brigitte Hobmeier um „Picasso und die Frauen“. Friedrich Dürrenmatts Komödie „Die Physiker“ (die eigentlich alles andere als eine Komödie ist!) wird vom 25. bis 28. Januar aufgeführt.
Das Rosenthal Theater Selb bietet im Dezember kein Schauspiel für Erwachsene an, aber auf Otfried Preußlers „Kleine Hexe“ für Kinder, eine Inszenierung des Hofer Theaters, weisen wir hier gerne hin. Ab 23. Januar lautet die Devise „Hossa – Die Hitparade 2“.
Am Mainfrankentheater Würzburg hatte die Komödie „5 Kilo Zucker“ von Gur Koren vor wenigen Tagen Premiere (am 29.11.) als deutsche Erstaufführung dieses Stückes und wird im Dezember und Januar weiter angeboten. In diesen beiden Monaten gibt es in Würzburg keine Schauspiel-Premieren, doch im Februar geht es weiter mit August Strindbergs „Fräulein Julie“.
Musiktheater I: Oper
Das Landestheater Coburg hat im Herbst seinen mit Spannung erwarteten Zyklus von Richard Wagners vierteiligem „Ring des Nibelungen“ begonnen und, wie es sich gehört, mit dem „Rheingold“ angefangen. Erwähnenswert ist, dass neben den weiteren Aufführungen des Tetralogie-Auftakts auch die schöne Inszenierung von George Bizets „Carmen“ wieder aufgenommen wurde und im Dezember und Januar weiter angeboten wird.
Im Stadttheater Fürth wird am 28. Januar die sehr originelle Oper „Die Welt auf dem Mond“ von Joseph Haydn zu sehen sein, eine turbulente Verwechslungs- und Zauberoper nach einem Lustspiel von Carlo Goldoni. Bei diesem Gastspiel der Kammeroper München obliegt Navil Shebata die musikalische Leitung, während Dominik Wilgenbus für die Inszenierung sorgt.
Am Theater Hof wird die erste von vier neuen Operninszenierungen, nämlich der Repertoire-Klassiker „Orpheus und Eurydike“ von Christoph Willibald Gluck, im Dezember noch gegeben, doch dann ist erst einmal Opernpause, denn der Dezember und der Januar gehören der Operette. Weitere Opernpremieren gibt es ab März.
Das Staatstheater Nürnberg bringt ab 18. Januar eine Neuinszenierung von Jules Massenets „Manon Lescaut“ heraus, die von Tatjana Gürbaca verantwortet wird und sicherlich auch zum Saisonmotto „Erfundene Wahrheit“ passt. Es dirigiert Guido Johannes Rumstadt. Wieder aufgenommen wird Giacomo Puccinis „La Bohème“ (ab 1. Dezember).
Das Theater der Stadt Schweinfurt gönnt sich im Opernbereich eine Pause, bietet aber dafür im Dezember und im Januar um so mehr in den Sparten Operette und Musical an.
Am Mainfrankentheater Würzburg wagt man sich ab 25. Januar an zeitgenössisches Musiktheater. „Der goldene Drache“ von Peter Eötvös nach dem gleichnamigen Schauspiel von Roland Schimmelpfennig ist eine brillante Partitur für fünf Sänger und Kammerorchester. Die musikalische Leitung hat Gábor Hontvári, die Regie führt Aldona Farrugia.
Musiktheater II: Operette und Musical
Das Landestheater Coburg setzt im Operettenbereich auf einen Klassiker, nämlich die „Fledermaus“ von Johann Strauß, die am 19. November in der Inszenierung Holger Potockis Premiere hatte. Dass daneben die köstliche Coburger Version von Eduard Künnekes „Der Vetter aus Dingsda“ im Dezember und Januar weiterhin angeboten wird, ist höchst erfreulich. Das Musical kommt in der neuen Saison erst nach Neujahr zu seinem Recht: Peter Shams „Otello darf nicht platzen“ hat am 18. Januar Premiere. Das Musical von Peter Sham und Brad Carroll, in dem es um den Albtraum jedes Operndirektors geht, nämlich die kurzfristige Absage eines Startenors, wird von Felix Seiler inszeniert, die musikalische Leitung liegt in den Händen von Roland Fister.
Am Stadttheater Fürth schaut zum Jahresende George und Ira Gershwins „Ein Amerikaner in Paris“ herein (27.-31. Dezember), bevor sich dann wieder einmal „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár ein Stelldichein gibt (8. bis 11. Januar). Dazwischen (am 3./4.1.) wird das Italo-Pop-Musical „Azzurro“ von Stefan Tilch und „I Dolci Signori“ geboten, der erfolgreichsten Italo-Band Deutschlands.
Das Stadttheater Hof bietet seine erste Operetteninszenierung ab 21. Dezember an. Dann wird Emmerich Kálmáns „Zirkusprinzessin“ aus der Taufe gehoben, in der es nicht nur um „Wiener Schmäh“ und die „russische Seele“ geht, sondern auch um den Streit um begehrte Logenplätze und andere Kabale. Aber keine Sorge, in einer der beliebtesten Operetten Emmerich Kálmáns findet am Ende alles zusammen, so wie es sich halt für dieses Genre gehört. Große Vorfreude ist übrigens schon jetzt angesagt bezüglich Jacques Offenbachs Operette „Häuptling Abendwind“, die ab 1. März gezeigt wird.
Im Staatstheater Nürnberg hat die Musicalsparte kurz nach dem Saisonbeginn ihren Einstand gefeiert, und das mit dem Blockbuster „West Side Story“ von Leonard Bernstein, der auch im Dezember und Januar noch präsentiert wird – und natürlich an Silvester! Auf die erste Operettenproduktion muss man noch bis Juni warten.
Am Stadttheater Schweinfurt kommt die leichtere Muse des musikdramatischen Fachs auch im Dezember zweimal zu ihrem Recht. Der Musicalbereich startet mit „Der kleine Lord“ von Günter Edin (Musik) nach dem Roman von Frances Hodgson Burnett, gefolgt von „Ein Amerikaner in Paris“ von George Gershwin (18. bis 22. Dezember). Am 7./8. Januar wird mit der „Fledermaus“ von Johann Strauß ein Klassiker der Operette geboten. Es ist ein Gastspiel des Operettentheaters Salzburg. Die Operettenbühne Wien Heinz Hellberg schließt sich an mit dem „Schwarzwaldmädel“ von Leon Jessel (15./16. Januar).
Das Mainfrankentheater Würzburg hat mit Andrew Lloyd Webbers und Tim Rices „Evita“ einen Evergreen des Musicalgenres auf die Bühne gebracht. Am 30. November war Premiere, die Regie führt Matthew Ferraro. Thema ist das Leben von Juan Peróns Frau Eva, die, aus ärmlichen Verhältnissen stammend, zur First Lady Argentiniens avancierte. Das Musical wird auch im Dezember und Januar angeboten, vor allem sorgt es an Silvester für einen festlichen Jahresausklang.
Ballett und Tanztheater
Am Coburger Landestheater wurden die Choreographien von „Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ (ab 26. September) und „Der Nussknacker“ (ab 1. Dezember) wieder aufgenommen. Eine Rock-Revue von Ballettdirektor Mark McClain unter dem Titel „Ballett Rocks!“ hatte am 26. Oktober Premiere. Alle Choreographien werden noch aufgeführt, bis dann im März „Der Glöckner von Notre-Dame“ neu auf den Spielplan kommt.
Das Stadttheater Fürth zeigt in dieser Saison traditionsgemäß viele Tanztheater- und Ballettkreationen und setzt diese Serie am 13. Dezember fort mit „Free Vivaldi – 4 Seasons meet Streetdance“. Am 12. Januar wird wieder „Der Goldene Schuh“ verliehen in einer Abschluss-Gala mit Preisverleihung des 11. Ballettnachwuchs-Wettbewerbs. Das Ballett BC Vancouver aus Kanada, das seine Wurzeln in der Frankfurter Tanzschule von William Forsythe hat, kommt vom 15. Bis 19. Januar nach Fürth mit drei Choreographien.
Das Theater Hof bietet Anfang des Neuen Jahres das Rockballett „Dracula“ von Daniela Meneses nach dem Roman von Bram Stoker an (ab 24. Januar). Aus der tragischen Liebesgeschichte um den wohl berühmtesten Vampir hat die Choreographin für das Hofer Theater ein packendes Rockballett entwickelt und dafür Musik von Pink Floyd, Meat Loaf, Nirvana, den Scorpions u.a. als Impulse verwendet. Eine Uraufführung!
Am Staatstheater Nürnberg ist die erste Neuproduktion von Ballettchef Goyo Montero ab 21. Dezember zu sehen. Die Uraufführung trägt den entwaffnend einfachen Titel „Strawinsky“ und vereint zwei Choreographien zu „Petruschka“ (von Douglas Lee) und zum „Sacre du printemps“ (von Goyo Montero). Weiter im Spielplan ist aus der vergangenen Spielzeit das Choreographien-Trio „Kylian/Godecke/Montero“.
Das Stadttheater Schweinfurt, schon immer in dieser Sparte besonders stark, wartet am 14./15. Dezember mit Tanztheater aus Italien auf: Das „Spellbound Contemporary Ballett“ mit seinem künstlerischen Leiter Mauro Astolfi kommt nach Unterfranken. Das Rumänische Staatsballett „Oleg Danovski“ aus Constanzia gastiert am 28./29. Dezember mit „Die Schöne und das Biest“, einem Handlungsballett nach dem bekannten Märchen mit Musik von Peter Tschaikowsky, in Schweinfurt. Im Neuen Jahr geht es mit „Havana Nights“ karibisch zu. Die „Havana Nights Dance Company“ und der „Circo Nacional de Cuba“ präsentieren ein mitreißendes Tanz-Musical, das seinesgleichen sucht.
Am Mainfrankentheater Würzburg hat die Tanzsparte ihre Saison am 3. November mit „Es war einmal…“ von Gastkünstler Kevin O’Day begonnen. Als Wiederaufnahmen sind „Patricks Trick“, „Magnolienhochzeit“, „The Black Rider“ und das „Tanzexperiment“ zu sehen. Am 31. Januar hat „Naked“ Premiere, eine Choreographie von Dominique Dumais, die in einer Neubearbeitung der Mannheimer Uraufführung von 2016 nach Würzburg kommt und von der Kritik als „schönes Stück, nicht kitschig, vielmehr elegant in seiner formalen Geschlossenheit“ bewertet wurde. Die Musik stammt von der New Yorker Violoncellistin Julia Kent.
Blick nach Thüringen
Am Theater Erfurt werden unter dem Motto „Eine Stunde Neuland“ ab 5. Dezember im Studio „Werke& Delikatessen“ angeboten. Das Studio-Box-Team realisiert eine klingende Installation mit Musik von Erik Satie und Charles Ives – eine Art „musikalische Möblierung“.
Das Staatstheater Meiningen wartet am 1. Dezember (B-Premiere) mit einem eher raren Puccini-Dreiakter auf: "La Rondine", eine Lyrische Komödie, ist im Großen Haus als Koproduktion mit der Oper Bytom/Kattowitz zu sehen. Da wird einer gewissen Magda prophezeit, sie werde bald wie eine Schwalbe der Liebe entgegen fliegen – was natürlich nicht gut geht. Die Kammerspiele bringen ab 5. Dezember die Komödie „Der Messias“ von Patrick Barlow auf die Bühne. Ein Schauspiel nach Franz Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“ ist ab 11.12. zu sehen. Die Premiere eines Ballettabends unter den Titeln „Petruschka/Bolero“, also mit Musik von Strawinsky und Ravel, findet, choreographiert von Andris Plucis, am 13.12. statt. Im Neuen Jahr steht als erste Premiere die Lustspieloperette „Märchen im Grand Hotel“ von Paul Abraham auf dem Programm. In dieser erst jüngst wiederentdeckten Operette geht es – was sonst? – um Liebe und Verstellung. Musikalisch trifft Walzerseligkeit auf Jazzelemente und moderne Tanzrhythmen. Premiere ist am 24. Januar.
Im Deutschen Nationaltheater Weimar steht die Spielzeit weiterhin unter dem leicht ironisierenden Motto „Blühende Landschaften“. Weniger ironisch, aber farbig blühend geht es im Musiktheater weiter mit dem Stück für Kinder „Die Königin der Farben“ nach dem Bilderbuch von Jutta Bauer und der Musik von André Bauer (ab 28. Januar). Die von Peter Konwitschny inszenierte Paul-Dessau-Oper „Lanzelot“ steht weiterhin auf dem Programm. Im Schauspielbereich heißt es am 23. Januar „Vor Sonnenaufgang“, denn Ewald Palmetshöfer hat Gerhart Hauptmanns skandalumwittertes Erstlingswerk für die Bühne bearbeitet – zum Zeitbild inmitten der bürgerlichen Provinz von heute.