Während der Richard-Wagner-Festspiele läuft die Klaviermanufaktur Steingraeber & Söhne in Bayreuth stets zur Hochform auf, denn im Juli/August steht alljährlich auch das Bayreuther Klavierfestival an. Doch schon zuvor, eigentlich sogar ganzjährlich, lautet das Motto in den prächtigen Räumlichkeiten der Firma: „Piano Time“. Im Juni gibt es gleich mehrere Termine mit Klavierabenden von jungen Meisterpianisten oder Klavierklassen der Berliner, Weimarer und Karlsruher Musikhochschulprofessoren. Einen interessanten Abend verspricht der Titel des Konzertes am 14. Juni: Amerikanische Musik jüdischer Komponisten für Saxophon und Klavier. Das eigentliche Klavierfestival beginnt am 4. Juli mit dem Klavierduo „Grenzgänger“, das ein virtuoses Programm mit romantischer Klaviermusik und Improvisationen anbietet. Ein Jazzfrühschoppen folgt am 8. Juli im Hoftheater mit der Clarino Jazzband. Der Preisträger-Klavierabend mit Thomas Kelly am 12. Juli steht unter dem Titel „Pianale“ und bietet neben Beethoven und Liszt auch unbekannteres Repertoire von Reubke und Tanayev. Uwe Hoppes Parforceritt durch die Geschichte und aktuelle Lage der Bayreuther Festspiele gehört zu den Klassikern des Hauses und hat am 21. Juli unter dem Motto „Heda! Heda! Hedo!“ Premiere. Eine rasende Komödie, schräg, böse und bissig! Auf den Chopin-Klavierabend mit dem pianistischen Superstar Daniil Trifonov im Markgräflichen Opernhaus weisen wir pflichtgemäß hin, obwohl er natürlich hoffnungslos ausverkauft ist. Am Vorabend der Festspieleröffnung am Grünen Hügel, also am 24. Juli, ist die Premiere von Uwe Hoppes „Walkürenritt“, einer launigen Matinee mit Reinhold Weiser. Kammersänger Bernd Weikl präsentiert anderntags sein neues Buch „Singen“, das Adolph Kurt Böhm und einer jüdischen Gemeinde in Leipzig gewidmet ist. Der Komponist selber begleitet die Sopranistin Ruth-Ingeborg Ohlmann am Liszt-Flügel. Am 4. August lautet das Motto „Musée vivant“, wenn Alain Roudier und Norberto Broggini auf Instrumenten der Steingraeber-Sammlung spielen. Eine Liedmatinee mit der Festspielsopranistin Martina Rüping und der Pianistin Karola Theill steht am 12. August auf dem Programm, drei Tage später folgen dann Tristan-Transkriptionen von Castelnuovo Tedesco anlässlich dessen 50. Todestages. Zum Finale des Klavierfestivals am 23. August gibt es ein Chopin-Rezital des italienisch-schweizer Pianisten und Dirigenten Jean-Francois Antonioli. Nicht vergessen sollten wir den Hinweis auf die zahlreichen informativen Führungen durch die Steingraeber-Manufaktur sowie die beliebten Wagner-Werkeinführungen am Liszt-Flügel, die Hans Martin Gräbner im Rokokosaal des Steingraeber-Hauses anbietet.
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Thomas Kelly, Foto © Pressefoto