Dürer under your skin: Tattoo art
Die Ausstellung "Dürer under your skin: Tattoo art" im Nürnberger Albrecht-Dürer-Haus, die noch bis zum 1. September 2024 läuft, bietet einen tiefen Einblick in die Verbindung zwischen Albrecht Dürers klassischen Kunstwerken und moderner Tattoo-Kunst.
Über 300 Tattoos, inspiriert von Dürers Ikonografie, darunter berühmte Motive wie die "Betenden Hände" und die "Apokalypse", sind in dieser faszinierenden Schau zu sehen. Sie spiegeln wider, wie Dürers Kunst auch im 21. Jahrhundert weiterhin Menschen inspiriert und in Form von Tattoos, einem persönlichen und sozialen Statement, neu interpretiert wird.
Die Ausstellung zeigt auch die Vielfalt der Motive und Anwendungen in der Tattoo-Kunst und präsentiert Werke von internationalen Künstler:innen sowie Geschichten hinter den Tattoos, die oft tief persönliche Gründe für ihre Wahl offenbaren.
Highlights der Ausstellung sind unter anderem die Ganzkörperprojekte und besondere Installationen, die speziell für diese Ausstellung geschaffen wurden, sowie interaktive Elemente, die es den Besucher:innen ermöglichen, über QR-Codes direkt auf vertiefende Inhalte und Analysen zuzugreifen. Der Abschluss der Ausstellung ist eine Dokumentation des amerikanischen Tätowierers Brücius von Xylander, der die Entstehung eines Dürer-inspirierten Tattoos auf Film festgehalten hat.
Die Ausstellung verteilt sich über drei Orte im Museum. Neben einer generellen Einführung in das Thema im Erdgeschoss, gibt es dort im hinteren Bereich eine Standvitrine, die dem Ganzkörperprojekt von René Pfeiffer und Laura Adams gewidmet ist. Im Dürer-Saal wird das Thema Selbstporträts aufgegriffen und schlussendlich ist das gesamte dritte Obergeschoss der Ausstellung gewidmet. Im Grafischen Kabinett und seinem Vorraum hat der Kommunikationsdesigner Martin Küchle zehn Themenwände gestaltet: „Adam und Eva“, „Tiere“, „Hände“, „Maria“, „Heilige“, „Schmerz und Tod“, „Die Meisterstiche“, „Lebenswelten“, „Glaubenswelten“ und „Die Apokalypse“. Die motivische Zusammenstellung setzt sich in den drei Präsentationsmappen fort, die integrativer Bestandteil der Ausstellung sind. Ausstellung bis zum 12. September 2024 im Albrecht-Dürer-Haus, Albrecht-Dürer-Straße 39, 90403 Nürnberg. Weitere Informationen unter www.albrecht-duerer-haus.de.
Beyond Boundaries – Neue Kunst trifft Renaissance
Die partizipative Ausstellung "Beyond Boundaries – Neue Kunst trifft Renaissance" verwandelt das Museum Tucherschloss und den Hirsvogelsaal noch bis zum 4. August 2024 in eine lebendige Plattform für zeitgenössische Kunst. In Fortführung der Reihe "Skulpturen im Park" präsentieren 17 Künstlerinnen und Künstler aus ganz Deutschland ihre Arbeiten, die speziell für diese Ausstellung und den 37. Deutschen Kongress für Kunstgeschichte entwickelt wurden. Das Projekt, von 10 Kunstgeschichtestudierenden der Friedrich-Alexander-Universität unter der Anleitung von Ulrike Götz und mit Unterstützung von Ulrike Berninger konzipiert, zeigt Skulpturen, Installationen, Malereien und Grafiken, die im öffentlichen Raum neue Perspektiven eröffnen und die Besucher:innen zum Nachdenken anregen sollen.
Nach der Ausstellungspremiere im weitläufigen barocken Erlanger Schlossgarten hat nun das Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal die Kunstschau übernommen. Für das besondere Renaissance-Ambiente des ehemaligen Tucher’schen Gartenanwesens mit seinem wesentlich kleineren idyllischen Schlossgarten, dem pittoresken Schlosshof und dem sogenannten kleinen Seitengarten, musste sie dramaturgisch ganz neu ausgerichtet und teils deutlich verändert werden.
Dank der Öffnung des Schlossgartens an zwei Schließtagen des Museums kann die Ausstellung (ohne Museum und Hirsvogelsaal) bis Ende September dienstags und mittwochs von 10 bis 19 Uhr auch kostenlos besucht werden. Ausstellung bis zum 4. August 2024 auf dem Freigelände des Museums Tucherschloss und Hirsvogelsaal, Hirschelgasse 9-11, 90403 Nürnberg. Weitere Informationen unter www.museum-tucherschloss.de.
Nürnberg. Bewegte Geschichte(n)
Die Dauerausstellung "Nürnberg. Bewegte Geschichte(n)" im Stadtmuseum im Fembo-Haus, die seit dem 23. Februar 2024 wieder für das Publikum geöffnet ist, erfuhr durch eine Spende der Theo und Friedl Schöller-Stiftung, sozusagen als Anschubfinanzierung, eine umfassende Neugestaltung. Mit einem finanziellen Gesamtaufwand von 1,7 Millionen Euro konnten zwei Stockwerke der Dauerausstellung auf einer Fläche von ca. 400 Quadratmetern neu gestaltet werden.
Thematisch umfasst dieser Bereich einen Auftakt in die bewegte(n) Geschichte(n) Nürnbergs und die Formierung der Stadt in der Frühen Neuzeit – und schlägt bewusst Brücken in die Moderne. Im Rahmen der Erneuerung wurden ein neues Leitsystem zur Besucherführung und ein neuer Medienguide entwickelt, historische Einbauten und zentrale Objekte der Dauerausstellung restauriert, besonders aber neue Angebote geschaffen, die das Museum für weitere Zielgruppen öffnen und den Besuch attraktiv und einladend gestalten. Die letzte Erneuerung des Stadtmuseums liegt bereits ein Vierteljahrhundert zurück: Sie wurde im Jahr 2000 abgeschlossen. Seitdem haben sich die Ansprüche an ein modernes Museum, aber auch an die Darstellung der Nürnberger Stadtgeschichte tiefgreifend verändert. Heutige Stadtmuseen verstehen sich als innovativ, partizipativ, offen für ein diverses Publikum, barrierefrei, kinderfreundlich und nachhaltig, vor allem aber auch als Orte, an denen sich Besucher:innen gerne aufhalten. Auch inhaltlich werden neue Akzente gesetzt: Die Dauerausstellung stellt die Entwicklung der Stadt bewusst bereits beim Auftakt rund um das historische Stadtmodell von 1935-1939 über den historischen Altstadtkern und die reichsstädtische Zeit hinaus dar. Sie zeichnet die Bedeutung von Handel und Handwerk seit Dürers Zeiten über Europa hinaus nach und veranschaulicht sie mit den herausragenden Objekten der Kunstsammlungen. Jüdisches Leben wird als integraler Teil der Stadtgeschichte sichtbar gemacht – beispielsweise in der „Nürnberger Küche“ aus dem ehemaligen Anwesen von Max Pickert, der die heutige Museumsidee begründet hat. Das Stadtmuseum im Fembo-Haus erfüllt hier die Funktion eines zentralen Anlaufpunkts, der einführt, eine Übersicht bietet und für einzelne Themenschwerpunkte an weitere Einrichtungen des Museumsverbunds verweist. So erfahren beispielsweise die Geschichte der Industrialisierung und der Aufstieg Nürnbergs zur Wirtschaftsmetropole eine Vertiefung im Museum Industriekultur. Die NS-Zeit und deren Aufarbeitung sind Schwerpunkt des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände und des Memoriums Nürnberger Prozesse. Neue Dauerausstellung seit 23. Februar im Stadtmuseum im Fembo-Haus, Burgstraße 15, 90403 Nürnberg. Weitere Informationen unter www.stadtmuseum-fembohaus.de.
Schätze in Schachteln - Die historische Spielesammlung Mensenkamp
Die Sonderausstellung "Schätze in Schachteln" im Spielzeugmuseum Nürnberg, die bis zum 6. Oktober 2024 läuft, präsentiert die seit 2021 im Deutschen Spielearchiv verwahrte historische Spielesammlung Mensenkamp. Diese umfangreiche Kollektion bietet einen Einblick in die Spielkultur von der industriellen Revolution bis zum Zweiten Weltkrieg und zeigt, wie Spiele gesellschaftliche Veränderungen und menschliches Handeln widerspiegeln. Besucher:innen können prachtvoll illustrierte Spiele entdecken, die nicht nur Einblicke in die Vergangenheit bieten, sondern auch zum Spielen einladen und somit eine interaktive Erfahrung ermöglichen.
Die Ausstellung hebt besonders die Vielfalt der Spielarten hervor, darunter Würfel-, Geschicklichkeits- und Frage-Antwort-Spiele. Sie thematisiert auch die Bedeutung der Spiele in der Gesellschaft und deren Einfluss auf kulturelle und soziale Aspekte. Durch verschiedene thematische Stationen erfahren die Besucher:innen mehr über seltene Spielmaterialien, besondere Herstellungstechniken sowie grafische und künstlerische Einflüsse, die sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben.
Neben der Möglichkeit, einige der historischen Spiele selbst auszuprobieren, bietet die Ausstellung auch spannende Einblicke in die Rolle eines geheimnisvollen Koffers, der eine besondere Geschichte innerhalb der Sammlung erzählt. Durch die spielerische Aufbereitung und die interaktiven Elemente der Ausstellung wird ein Besuch im Spielzeugmuseum zu einem unterhaltsamen und lehrreichen Erlebnis für Jung und Alt. Ausstellung bis zum 6. Oktober 2024 im Spielzeugmuseum, Karlstraße 13-15, 90403 Nürnberg. Weitere Informationen unter www.museen.nuernberg.de/spielzeugmuseum.