
Zieht man nach fast zwei Jahrzehnten die künstlerische Bilanz des Bad Kissinger KlavierOlymp, so genügt der Blick auf die illustre Liste der Preisträger, um feststellen zu müssen: Hier haben manche Talente ihre ersten Preise gemacht, die heute zum Who is who der Klavierwelt gehören. Erwähnen wir nur Namen wie Herbert Schuch, Martin Helmchen, Nikolai Tokarew, Alexei Zouev, Igor Levit, Olga Scheps, Kit Armstrong oder die leider so früh verstorbene Michaela Ursuleasa. Man darf schon jetzt gespannt sein, wieviel später von den diesjährigen Kandidaten und Kandidatinnen zu hören sein wird. Ende September ist es wieder so weit.
Im Folgenden seien die Anwärter genannt. Zunächst Gustav Piekut aus Dänemark, der bereits dreifacher Gewinner des dänischen Klavierwettbewerbs ist und mit namhaften Orchestern auftrat. Er interpretiert am 30. September im Rossini-Saal Werke von Leoš Janácek, Ludwig van Beethoven, Alexander Skrjabin und Sergej Rachmaninoff. Die gebürtige Niederländerin Gile Bae ist ebenfalls schon preisgekrönt und wird am 1. Oktober an gleicher Stelle mit Werken von J. S. Bach, Helmut Lachenmann, W. A. Mozart, Frédéric Chopin und Johannes Brahms auftreten.
Sandro Nebieridze kommt aus Georgien und ist nicht nur als Pianist mit einem hochgelobten Debütalbum in Erscheinung getreten, sondern betätigt sich trotz seines jungen Alters von nur 20 Jahren auch als Komponist. Er spielt am 2. Oktober in der Matinee Werke von Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms und die eigene Klaviersonate Nr. 1 c-moll. Josefa Schmidt kommt aus Stuttgart, erhielt dort – und später in Hannover – ihre Ausbildung und konnte bereits drei Preise erringen. Sie ist im Nachmittagskonzert des 2. Oktober mit Werken von Viktor Ullmann, W. A. Mozart, Belá Bartók, George Crumb, Bohuslav Martinû und Robert Schumann zu hören.
Das Abendkonzert desselben Tages wird von Xiaolu Zang bestritten, einem jungen Chinesen, der zurzeit in Hannover studiert, aber schon auf eine rege Konzertätigkeit zurückblicken kann und zwei renommierte italienische Wettbewerbspreise errang. Sein Programm umfasst Werke von Ludwig van Beethoven, Sergej Prokofjew, Robert Schumann, George Benjamin und Maurice Ravel. Giorgy Gigashvili schließlich wird in der Matinee des 3. Oktober mit Werken u.a. von Domenico Scarlatti, Frédéric Chopin, Franz Liszt, Olivier Messiaen und Galina Ustvolskaja auftreten. Der erst 20-jährige Georgier hatte bereits Erfolge bei wichtigen Wettbewerben und tritt als Solist (auch mit Orchester) und ebenso als Kammermusiker auf.