Fast schon traditionell geht es im Erlanger Kleinkunsttheater des fifty-fifty in der Vorweihnachtszeit ebenso zu: Die fränkischen Allzeitklassiker geben sich die Klinke in die Hand und lassen sich das obligatorische Heimspiel nicht nehmen. Bei all den liebgewonnen hiesigen Künstlerinnen und Künstlern verpassen es die Macher aber einmal mehr nicht, frische Gesichter in ihr Portfolio aufzunehmen und damit die notwendige Frischzellenkur für die Lachmuskeln hervorzurufen.
Vorneweg: Der Spielplan in der Medizinstadt ist in der Vorweihnachtszeit nahezu proppenvoll. Man kann sich die Häppchen aus dem Menü herauspicken. Oder aber auch das volle Programm erleben. Den Auftakt macht dabei schon am 1. Dezember Entertainer Michael Krebs. Der in Berlin heimisch gewordene Württemberger glänzt seit jeher (als ausgebildeter Jazz-Pianist) mit einer herrlichen Mischung aus Musik und gnadenloser Abrechnung mit für einen in der Provinz aufgewachsenen Kerl, der sich den Herausforderungen des momentanen Alltags stellen muss. Lizzy Aumeier (2. Dezember), Nicole Jäger (7. Dezember), Claudia Bill (8. Dezember) und Liedermacherin Fee Badenius (zusammen mit Stefan Ebert am 16. Dezember) halten die weiblichen Fahnen hoch. Wolfgang Buck (9. Dezember), Vince Ebert (12./13. Dezember) und Klaus Karl-Kraus (17. Dezember) stehen für das fränkische Element der Vorweihnachtszeit.
Im neuen Kalenderjahr lassen es die Verantwortlichen schließlich etwas ruhiger angehen. Ohne dabei aber den Spielplan highlightlos werden zu lassen. Im Gegenteil. Maybebop sind dabei omnipräsent. Die hannoveraner A-capella-Formation gibt sich am 10. und am 11. Januar mit ihrem Programm „Muss man mögen“ die Ehre, am zweiten Tag um 16.30 Uhr spielen sie noch dazu ihr Kinderprogramm „Kinderkram“ - das alles im Erlanger E-Werk. Am heimischen Standort stehen ebenfalls noch zwei Perlen auf der Agenda. Am 20. Januar gibt sich Felicia „Fee“ Brembeck die Ehre. Die 29-jährige Poetry Slammerin gilt als eine der selbstironischsten jungen Künstlerinnen der Neuzeit. Dabei ist sie bereits seit zehn Jahren dick dabei im Geschäft: Die klassischen Gesang studierende Opernsängerin schafft es in herrlicher Art und Weise, ihr Geschlecht auf die Schippe zu nehmen und dabei den gesellschaftlichen Alltag fest in ihr Programm einzubinden. „Erklärs mir, als wär ich eine Frau“: Mehr als den Namen des Programms bedarf es fast nicht, um den humoristischen Tiefgang der Münchnerin zu erahnen. Nicht minder selbstironisch und sarkastisch geht Tino Bomelino mit den Tücken des täglichen Wahnsinns um. Auch er kam über das Poetry slammen auf die Bühnen der Republik. Und der gebürtige (Ost-)Berliner gilt als einer der großen Improvisationstalente des Genres. Was bei seinem Programm abläuft? Bis zum Tag des Auftritts weiß er das selbst oft nicht. Nur eines weiß er: Es wird lustig.
Weitere Informationen finden Sie unter www.theaterfiftyfifty.de.