Im Rahmen der neuen Reihe „Gegenwartsliteratur im Z-Bau“ lesen jeden Monat, von Oktober 2018 bis April 2019, junge Autoren und Autorinnen aus ihren aktuellen Werken im Nürnberger Z-Bau. In den kommenden zwei Monaten sind zwei Lesungen geplant. Am 20. Dezember ist der 1987 in Dortmund geborene Pascal Richmann im Z-Bau zu Gast (Roter Salon, Beginn: 20.30 Uhr, Einlass: 20 Uhr). Der studierte Kulturanthropologe und Schriftsteller liest aus seinem Debüt „Über Deutschland, über alles“. Darin bricht er auf, „deutschkrümelnder Idiotie in die Schnitte zu spucken“ und der vielerorts neu entflammten rechten Gesinnung auf die Spur zu kommen. Das geht noch immer am besten, wenn man sich ein eigenes Bild macht. Wer sind diese Leute, deren Vaterland ihnen so heilig ist? Um das herauszufinden, reist er einmal quer durch Deutschland. Was er dabei erlebt, verrät der abenteuerlich klingende Klappentext: „Wie ein todesmutiger Stuntman mit Notizblock stürzt er sich in Tänze mit Burschenschaftlern, besichtigt die Walhalla nach Mitternacht oder trinkt Schnäpse in der Kaschemme eines Ex-NPD-Chefs auf Mallorca“. Man darf gespannt sein.
Am 17. Januar gibt sich die vielfach ausgezeichnete Autorin Marie Gamillscheg im Z-Bau die Ehre. 1992 in Graz geboren, lebt sie in Berlin und arbeitet als freie Journalistin u.a. für Zeit Campus. Sie erhielt u.a. den Literaturförderungspreis der Stadt Graz, den Klagenfurter Literaturkurs und ein Aufenthaltsstipendium in Schöppingen. In Nürnberg liest sie aus ihrem Debütroman „Alles was glänzt“ und erzählt von einem Dorf, das dem Untergang geweiht zu sein scheint. Der durch den Erzabbau unterhöhlte Berg wird einstürzen – das spüren die Dorfbewohner genau. Und tatsächlich: der Glanz der ehemaligen Bergbauregion verblasst spätestens, als ein erstes Todesopfer zu beklagen ist. Doch während die einen die Flucht ergreifen, wagen andere hier einen Neuanfang. Marie Gamillscheg stellt die Bewohner des Bergdorfes dem großen Landschaftspanorama gegenüber. In Anlehnung an romantische Motive erzählt der Roman vom empfindlichen Gleichgewicht zwischen Soziotop und Biotop, Mensch und Natur. Zu hören ist all das ab 20.30 Uhr im Roten Salon (Einlass: 20 Uhr).
Information:
Noch mehr Gegenwartsliteratur im Z-Bau:
14.02., Josefine Rieks
„Serverland“
07.03., Karl Wolfgang Flender
„Helden der Nacht“
11.04., J. Groß, L. Hieronymi + Creamspeak
„Mindstate Malibu – Kritik ist auch nur eine Form von Eskapismus“
Beginn jeweils 20:30 Uhr;
Einlass 20:00 Uhr.
Tickets: VVK ab 8 €/ AK 10 € (auf reservix.de & an allen bekannten VVK-Stellen)
Fotocredits:
Pascal Richmann, Foto © Sabrina Richmann
Marie Gamillscheg, Foto © Leonie Hugendubel