Wie lässt sich ein Stimmungsbild am besten einfangen und transportieren? Natürlich mit Worten, aber auch durch Bilder. Beim Sichten des kontakt-Festivalprogramms (26.-29.05) Anfang letzter Woche hat es uns in der Redaktion zunächst erst einmal erschlagen - derart viele Veranstaltungen und Festivalpunkte boten sich einem. Am besten ist es in so einem Fall, nicht in Stress zu verfallen, sondern einfach mal hinzugehen.
Haben wir gemacht, die Kamera immer im Anschlag. Und wir waren erfreut ob der bunten Mischung an Kunst, Musik und nicht zuletzt der Gäste. Für all das ist „kontakt – Das Kulturprojekt“ ja inzwischen bekannt, trotzdem ist es immer wieder schön zu sehen, was die Akteure dieses Festivals alles aus dem Hut zaubern und wie gut es angenommen wird. Man nehme ein mehr oder weniger altes, tristes Kasernengelände (oder einen Teil davon), sehr viel bunte Wolle und Stoff und umwickle sämtliche Bäume damit, hänge alte Autoreifen als Schaukeln daran oder mache aus einem langweiligen Schaufenster eine Späti-Auslage mit Lakritzschnecken und Möhren. Klingt zu einfach, um wahr zu sein und ist es sicher auch. Dass in den Vorbereitungen (und natürlich auch in der Ausführung) eine Menge Arbeit und viel Liebe zum Detail steckte, sah man in der vergangenen Woche an jeder Ecke der Lagarde-Kaserne. Das fing bei den von den Decken baumelden Origami-Vögeln an und hörte beim Kinder-Mitmach-Zelt auf.
Doch nicht nur die verspielten „Äußerlichkeiten“ bildeten den Rahmen für vier gelungene Tage, auch und vor allem das Gebotene konnte überzeugen. Die Arbeiten von Lorenzo Ciavaglia und Sejin Kim (u. a.) katapultierten den Kunstinteressierten in andere Sphären, nachdem oder bevor man in der „Blechbüchse“ oder andernorts bei einem Snack verweilte und vielleicht aufmerksam den an der gleichnamigen Graphic Novel angelehnten rotoskopischen Film „Alois Nebel“ des tschechischen Regisseurs Tomáš Lunák verfolgte. Und wenn einem das alles noch nicht reichte, konnte man ja noch von Konzert zu Konzert schlendern und sich zu den unterschiedlichsten Musikstilen bewegen.
Überhaupt spürte man das diesjährige Motto „Aufbrechen“ überall, wo man hinging - ob man darunter nun das Aufbrechen zu Neuem oder das Aufbrechen alter Konventionen verstand. Am Ende hatte man das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Summa summarum kam ein gelungenes kontakt-Festival dabei heraus, das erneut gehalten hat, was es versprach: eben mit sehr viel Engagement Kontakt herzustellen.
Und jetzt lassen wir, wie angekündigt, mal die Bilder sprechen.
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Fotos © Franziska Gurk