Welttag der Poesie vs. Equal Pay Day
Fränkische Mundart von Fitzgerald Kusz, via Eichendorff
veröffentlicht am 21.03.2014 | Lesezeit: ca. 3 Min.
Alle reden heute vom Equal Pay Day (der natürlich auch wichtig ist), aber wir erinnern uns auch daran, dass am 21. März landauf landab der Welttag der Poesie gefeiert wird, mit dem die UNESCO an den „Stellenwert der Poesie, an die Vielfalt des Kulturguts Sprache und an die Bedeutung mündlicher Traditionen erinnern“ möchte.
Grund genug, hier zum Welttag der Poesie ein Exempel aus der Mundartlyrikwerkstatt von
frei nach eichendorff
Schläft ein Lied in allen Dingen,
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.
J. v. Eichendorff
wenn in allerm ä gedichd schläifd
schläifds dann aa innerm bleischdifdschbidzä
emm füllfedähaldä oddä emm radiägummi?
wos drammd ä bleischdifdschbidzä
oddä ä füllfedähaldä wennä schläifd?
wos gäihd innerm radiägummi voä?
wos fiärä gedichd schläifd in imm?
wou bleibd es zaubäwodd?
ach, eichendorff!
Der im November 1944 in Nürnberg als Rüdiger Kusz geborene Autor von äußerst erfolgreichen Theaterstücken (Schweig, Bub!, 1976), von Drehbüchern und Gedichten ist als Sohn einer waschechten Fränkin und eines Berliner Opernsängers in Forth aufgewachsen, jetzt ein Ortsteil der Marktgemeinde Eckental im Landkreis Erlangen-Höchstadt. An der Friedrich-Alexander-Universität studierte Kusz Anglistik und Germanistik. Die eigentliche Uni aber, sagt er, „war für mich die Studentenbewegung: Basisgruppe Anglistik und Germanistik!“. Um 1966 herum entstanden die ersten Gedichte, hochdeutsche Pop-Poesie zunächst, der von 1970 an solche in Mund-Art, analog zur Pop-Art, folgten. Im Jahr darauf stand das Staatsexamen an, das erste Buch erschien bei Maro (Wunschkonzert). Bis 1982 arbeitete Kusz als Lehrer an einer Nürnberger Schule.
Der bislang letzte Gedichtband von
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