Tiefgang, Melancholie und gleichzeitig popig-verrückt. So lässt sich Joris wohl am besten charakterisieren. Der nordrhein-westfälische Liedermacher gastiert am 18. September im Erlanger E-Werk. Und er verspricht eine Wandlung im Gegensatz zu Vor-Corona-Zeiten.
Seit der 31-Jährige vor inzwischen sieben Jahren mit seinem Klassiker „Hals über Kopf“ quasi über Nacht die deutsche Chart- und Radiolandschaft auf den Kopf stellte und sich dort satte 46 Wochen einnistete, hat er sich seinen Platz inmitten der angesagten deutschen Multitalente gesichert. Seine Debütsingle blieb keine Eintagsfliege, längst hat er unter Beweis gestellt, wie flexibel er Songs arrangieren kann. Sein drittes Album mit dem eigenwilligen und doch so frechen, da völlig konträren Titel „Willkommen goodbye“ ist dabei ganz anders, als sich der volksnahe Künstler bislang präsentierte. Eine Mischung aus vertraut melancholischen Schmachtfetzen und positiv nach vorne schauenden, eingängigen Popsongs brachte er im Vorjahr auf den Musikmarkt. Komplett anders als gehabt und doch vertraut wie gewohnt. Was ja der Name schon verrät. Sein Erstlingswerk hatte er mit „Hoffnungslos hoffnungsvoll“ bereits schon einmal mit einem herrlichen Wortspiel zweier in sich eigentlich nicht zu vereinender Ausdrücke getauft. Der Erfolg? Der gibt dem in Niedersachsen geborenen Tausendsassa recht.
In der Zeit nach der Pandemie setzte der mit Gitarre wie auch Klavier bestens vertraute Sänger bereits ein erstes Ausrufezeichen. Die Macher von „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ haben den mehrfach Echo-preisgekrönten Ostwestfalen in ihre Show berufen. Und damit einen Glücksgriff gelandet. Bei seiner am 6. September in Wien startenden Clubtour will Joris den Kontakt zum Publikum nach zweijähriger Bühnenabstinenz wieder intensivieren. Er, der sagt: „Musik muss man gemeinsam erleben können“ und sich nicht nur damit als absoluter Fan von Live-Erlebnissen outet, der auch in Corona-Zeiten vereinzelte Konzerte gab, fiebert der Rückkehr auf die Bühne entgegen. Bereits im Frühjahr zog es ihn wieder auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Doch erst, wenn er seine Anhänger wieder dort begrüssen kann, wo er sich am wohlsten fühlt: Dann ist er wieder der Joris Ramon Buchholz, der er sein will. Wo er sich am wohlsten fühlt? Auf kleinen, beschaulichen Bühnen mit direktem Kontakt zum Publikum, mal ganz intim, mal uptempo-like ganz in Partystimmung. Genau solche Bühnen und Räumlichkeiten, die das Erlanger E-Werk ihm und seinen Freunden für einen Abend voller Party und Emotionen bietet.