SEITENRODA / JENA. Modern, rein, strahlend weiß und klar wirkt sie, die erste Porzellankirche der Welt auf der Leuchtenburg. Glasklar ist auch ihr Klang! Am historischen Ort - auf der Leuchtenburg - begann bereits im Jahre 1920 die Tradition Lieder zu singen. Damals nahm die Jugendbewegung hier Quartier und genoss die unglaubliche Freiheit. Man tanzte und musizierte, man brachte diesen Ort zum Klingen. Seither machen immer wieder Chöre auf der Leuchtenburg Station und stimmen Lieder im Burghof und der Kirche an. Dieser Tradition wird eine ganze Festwoche vom 22. zum 28. Oktober 2018 gewidmet. Täglich um 14 Uhr und am Wochenende zusätzlich um 11 Uhr lassen regionale und überregionale, junge und erfahrene Chöre auf der Leuchtenburg ihr Können hören und laden die Gäste zum Mitmachen ein.
Den Auftakt am 22. Oktober gestalten fünf junge Herren des Stadtsingechors Halle. Seine Geschichte reicht bis in das Jahr 1116 zurück. Im 17. und 18. Jahrhundert musizierte der Stadtsingechor regelmäßig unter herausragenden Kantoren und Organisten wie Friedrich Wilhelm Zachow, dem Lehrer Georg Friedrich Händels, und dem Bach-Sohn Wilhelm Friedemann. 1808 wurde der Chor von den Franckischen Stiftungen aufgenommen.
Jung und dynamisch geht es am Dienstag, dem 23. Oktober, weiter. Der Chor des Gymnasiums Fridericianum Rudolstadt garantiert gute Laune! Dieser Chor beschreitet neue Wege. Aktuelle Lieder aus den Charts und echte Klassiker von Peter Gabriel oder den Beatles bilden einen gelungenen Mix aus schwungvollen, emotional anrührenden und provozierend nachdenkliche machenden Songs.
Prominent wird es am Mittwoch dem 24. Oktober, wenn Opernsänger und Entertainer Gunther Emmerlich gemeinsam mit einem regionalen Chor die heiligen Hallen voluminös erklingen lässt.
Der Hermsdorfer Lehrerchor gastiert am 25. Oktober in der Porzellankirche. Eigentlich sollte nur ein mit Liedern umrahmtes Festprogramm zum 70. Jahrestag der Oktoberrevolution im Kreis Stadtroda stattfinden, aber es fanden sich so viele Lehrer und Erzieher aus Schulen und Kindergärten, dass schon bald ein auftrittsfähiger Chor entstanden war. Allen machte das Singen besonders deutscher Volkslieder so viel Spaß, dass der Chor erhalten blieb. Bis heute.
Die "Freude am Singen" ist es, was die Chorgemeinschaft Lindig verbindet. Das werden Sie hören, am Freitag, dem 26. Oktober.
Den Sonnabend gestaltet der Männergesangsverein Reinstädt 1858 und die beiden Konzerte am Sonntag, dem 28. Oktober, überzeugt der Frauenchor Stadtroda. 2012 wurden sie in der MDR-Sendung "Hier ab vier" zum Chor des Jahres 2012 gewählt. In diesem Jahr wurden die Damen für das Gewandhaussingen am 8. Dezember diesen Jahres ausgewählt.
Die Konzerte sind kostenfrei. Besucher zahlen nur den regulären Eintritt für Burg und Ausstellungen. Besuchen Sie auch die Thüringer Adjuvantentage in der Stadtkirche Kahla unter http://www.amt-ev.de/de/Adjuvantentage/ADJ2018/Vorschau-2018.php!
Zur Porzellankirche:
Er war Mitarbeiter des in Polen geborenen berühmten amerikanischen Star-Architekten Daniel Libeskind und ist heute selbst ein gefragter Mann: Michael J. Brown (Design NAU2), der in Zürich, Berlin und Los Angeles im Spannungsfeld zwischen Architektur und Ausstellungsdesign tätig ist und die alte Burgkapelle der Leuchtenburg mit seinen innovativen Ideen zur ersten Porzellan-Kirche der Welt gemacht hat. Die Porzellan-Kirche ist mit einem Lamellen-Vorhang aus matt-weißem technischem Porzellan ausgestattet, der von der Decke bis zum Boden reicht und für einen ganz besonderen Raumeffekt sorgt. Die Art Direction sowie die Auswahl der Materialqualitäten vor Ort realisierte der Stiftungsvorstand Sven-Erik Hitzer persönlich, der sächsische Unternehmer studierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle.
Die Kirche steht für Gottesdienste, Taufen, kirchliche Hochzeiten und als Raum der Entspannung zur Verfügung.
Fotocredits:
Chor, Foto © Kunze (LB-Marketing)
Leuchtenburg © Kunze (LB-Marketing)
Porzellankirche © Kunze (LB-Marketing)