Wolfgang Amadeus Mozart
Klavierkonzerte KV503 u. KV466 (dgg)
veröffentlicht am 04.08.2014 | Lesezeit: ca. 2 Min.
Abbado, Claudio Abbado, und Argerich, Martha Argerich, kannten sich lange. Schon seit den Fünfzigern haben sie zusammen Konzerte gegeben und nun nach einem Jahrzehnt endlich wieder gemeinsam musiziert. Die vorletzte Einspielung Abbados – er ist in diesem Januar in Bologna verstorben – liegt nun in Gestalt von Wolfgang Amadeus Mozarts späten Klavierkonzerten d-Moll und C-Dur vor. Der Konzertmitschnitt stammt vom vergangenen März, vom Luzern-Festival, das als Abbados Nachfolger jetzt der Lette Andris Nelsons übernommen hat. Dass sich die große Martha Argerich auf Mozart versteht, versteht sich, denn sie ist ja unter anderem durch die Schule des exzentrischen Friedrich Gulda gegangen, auf dessen Kadenz sie im Eröffnungssatz der Köchelverzeichnisnummer 503 zurückgreift. Man sollte meinen, bei dem stillen Dirigenten und der extrovertierten Pianistin handele es sich um ein ungleiches Paar. Wie auch immer. Ihr Mozart ist ein Geschenk. Man höre nur die Romanze des d-Moll-Konzertes. Argerich gelingt hier eine innig beseelte Melodieführung, die man, einmal vernommen, so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Schade, und eine Schande, dass mit Abbados Tod auch das Aus für das von ihm ins Leben gerufene, glänzend aufspielende Orchestra Mozart gekommen ist.