Zehnte Nacht des Goldschlagens
Schwabach erinnert an ein uraltes Handwerk
veröffentlicht am 04.08.2014 | Lesezeit: ca. 2 Min.
Das Schlagen und Verarbeiten von Blattgold hat in der kleinsten kreisfreien Stadt Bayerns eine lange Tradition. Da man diesem hehren Handwerk in Schwabach bereits seit dem späten Mittelalter nachgeht, darf es sich mit Fug und Recht als Goldschlägerstadt bezeichnen. Daran erinnert seit einer Dekade im zweijährlichen Rhythmus die Goldschläger-Nacht. Sie beginnt heuer am 9. August um 18 Uhr und dauert bis eins in der Nacht an. Thema Gold und Blattgold spürt man in Kunst, Aktionen, Handwerk und kreativen Angeboten nach. Wie in den Vorjahren werden wieder um die 25 000 Besucherinnen und Besucher erwartet.
Ein buntgefächertes musikalisches Angebot, das überwiegend multikulturell geprägt ist, wird für ein einzigartiges Flair sorgen. Das Schlagen von Gold ist eine schweißtreibende Arbeit. Um aus einem kleinen Barren Gold Blattgold zu schlagen, sind nicht weniger als 6836 Schläge mit sechs verschiedenen Hämmern nötig. Nach wie vor ist Schwabach das europäische Zentrum für diese Kunst. Sechs einheimische Betriebe gehen ihr heute noch nach.
Die Goldschläger-Nacht versteht sich als Plattform für Kultur- und Handwerksschaffende aus Schwabach und Umgebung. Das Edelmetall Gold, und insbesondere Blattgold, wird in vielen Facetten beleuchtet. Hinzu kommen spezielle Angebote und Aktionen. Der Marktplatz wird in buntem Licht erstrahlen, eine atemberaubende Feuershow wird vorgeführt. Auch auf goldene Stelzenläufer dürfen sich die Besucher der Goldschlägernacht freuen. Die Musik verschiedenster Gruppen wird vorwiegend multikulturell geprägt sein. Und nebenbei sei noch gesagt, dass Blattgold nicht nur zur Verzierung von Büchern, Möbeln und Ikonen Verwendung findet, sondern durchaus auch in der (gehobenen) Küche, etwa auf Pralinen, Torten und Kuchen. Wohl bekomm’s!
Copyright Fotos: © Michael Linschmann