Mit „Positionen der Zeichnung“ fing alles 2011 an. Den Initiatoren erschien die Bezeichnung Biennale jedoch noch zu kühn. Erst bei der dritten Auflage im Jahr 2015 entschlossen sich die Veranstalter, die Ausstellungsfolge schlicht als das zu benennen, als was sie von Beginn an geplant war: eine Biennale der Zeichnungen. Die Zahl der Ausstellungsorte und folglich auch die der Veranstalter schwankten in den acht Jahren zwischen fünf und sieben.
2019 geht die Biennale in die 5. Runde, auch diesmal mit der Intention, die Vielfältigkeit der Zeichnung als bildnerisches Mittel abzubilden. Vorgestellt werden elf Künstler|innen. Birgit Bellmann schafft Monotypien von alltäglichen Handlungen ausschließlich mit ihren Händen als Werkzeug. Maria Bussmann wird gemeinhin als zeichnende Philosophin tituliert. Marcel van Eeden bearbeitet zeichnend Motive, die vor seinem Geburtsjahr 1965 liegen. Für Peter Engel ist Zeichnen die Klammer zwischen seinen Professionen Bühnenbild, Karikatur und Buchillustration. Doris Erbacher beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Konzeption und sinnlicher Wahrnehmung mittels Raumobjekten, Zeichnungen, Fotografien und Texten. Renata Jaworska filtert malerisch das Lineare aus Fahrplänen, Schnittmustern oder Stadtplänen. Kai Klahre ist Maler, der proklamiert, dass seine sämtlichen Arbeiten auf dem Zeichnen beruhen. Ursula Kreutz ist eine Grenzgängerin zwischen Film, Foto, Objektkunst und Installation. Peter Königs zeitkritische Arbeiten wurden ihres Formats und ihrer Dichte wegen „Gemälde in Graphit“ genannt. Andreas Oehlert verbindet in seinen Zeichnungen voller Lust an einer Choreographie des Ornaments das Einfache mit dem Raffinierten. Wolf Sakowski löst auch komplexe Themen augenzwinkernd auf in Bastelbögen und modellhafte Zeichensysteme.
Die beteiligten Häuser kunst galerie fürth, Galeriehaus Nord Nürnberg, Bernsteinzimmer Nürnberg, Kunstmuseum Erlangen sowie MUK :: Kunstverein Zirndorf sind in der Zeit vom 13. Januar bis 24. Februar 2019 geöffnet. Nur die Städtische Galerie Schwabach hat bis 10.02. und der Kunstverein Erlangen bis 02.02. geöffnet.
Fotocredits:
Ursula Kreutz, supera, 2018, 400 × 700 cm, Foto © A. Kradisch
Peter König, Kain und Abel, 2015, Acryl auf Leinwand, 197 × 408 cm, © Peter König