Metropolitan

Zirkart Festival Forchheim 2014

Artistik, Jonglage und Theater unter freiem Himmel

veröffentlicht am 04.08.2014 | Lesezeit: ca. 4 Min.

Was für die einen ein Zauberfestival, ist für die anderen ein Zirkus-/Kunstfestival. So oder so ähnlich mag der Vorstand des „Jungen Theater Forchheim e.V.“ gedacht haben, als man 2012 das ZIRK-ARTFESTIVAL in Forchheim aus der Taufe gehoben hat. Aber ob nun inspiriert vom großen Festivalnachbarn aus Bamberg (zu „Bamberg zaubert“ kamen in diesem Jahr nach Angaben des Veranstalters ca. 200.000 Besucher in die oberfränkische Domstadt um über 120 Künstler bei ihrer Arbeit zu bewundern) oder nicht, die Forchheimer Kleinkustvariante schaffte von Anfang an ihr eigenes Profil und setzte bereits in der ersten Ausgabe auf Klasse anstatt auf Masse. Und da das Konzept schon 2012 so erfolgreich war (ca. 8.000 Besucher besuchten die Auftritte von ca. 15 Künstlern) und die Resonanz fast ausschließlich positiv ausfiel, entschied sich das Junge Theater Forchheim dazu, auch in 2014 das ZIRKARTFESTIVAL zu veranstalten.

Vom 12. bis 14. September präsentieren rund 15 Künstlergruppen aus ganz Europa drei Tage lang unter freiem Himmel auf dem Gelände zwischen Kaiserpfalz und Rathausplatz ein poetisches Spektakel aus Artistik, Jonglage, Theater, Tanz, Musik und bildender Kunst und verwandeln damit abermals die Forchheimer Altstadt in einen Freiluft-Zirkus.

Den Anfang und damit den symbolischen Startschuss macht am Freitag um 19 Uhr die Eröffnungsgala auf dem Rathausplatz. Die Künstler präsentieren, sozusagen als Appetitanreger, Auszüge aus ihrem Programm der kommenden zwei Tage, zeigen aber auch Nummern, die es in Forchheim so nur an diesem Abend zu sehen geben wird. Ein bunter Einstieg in das Festival, der die Vielfalt dieses Wochenendes bereits erahnen lässt.

Schorsch Bross, selbst gestandener und weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannter Varietékünstler aus Rudendorf im Landkreis Haßberge, moderiert diese Veranstaltung und präsentiert unter anderen Stefan Sing & Cristiana Casadio, die zeigen, wie perfekt Tanz und Jonglage miteinander harmonieren können, während Lukas Aue Stühle akrobatisch zweckentfremdet.

Das Trio Cirqu‘ Oui vereint Ball- und Keulenjonglage mit Single Wheel Artistik, begleitet von Akkordeon und Gesang. Wie schon 2012 ist Matthias Romir wieder mit dabei, diesmal mit seiner Nummer eines abgehalfterten Clowns am Rande des psychischen Abgrunds. Im Gegensatz dazu heißt der Meister der Grimassen an diesem Abend Jeff Hess und präsentiert mit seiner Action-Comedy Durchgeknalltes für Fortgeschrittene.

Der Eintritt zu dieser Auftaktveranstaltung ist frei. Für ein Samstags-Sonntags-Kombi-Ticket zahlen Erwachsene dann 18 Euro (Kinder 9 Euro, Familien mit 2 Erwachsenen und bis zu 3 Kindern 39 Euro), es gibt natürlich auch Tagestickets.

Am Samstag und Sonntag erstreckt sich das Festivalgelände von der Kaiserpfalz bis zum Rathausplatz. An diesen Tagen sind die Künstler von 15 bis 22 Uhr auf mehreren Bühnen parallel und mehrmals täglich zu erleben. Dabei gibt es artistisches Theater in all seinen Formen zu entdecken.

Zu den anderen Künstlern sei schon einmal soviel verraten – ein Publikumsliebling von 2012 ist auch wieder dabei: Die belgische Compagnie du Mirador präsentiert mit einem spektakulären Aufbau ihre neue Show „Okolo“, eine reizvolle Annäherung zweier sich wiederbegegnender Menschen. Das Bühnenbild wird hierbei bestimmt durch einen Kontrabaß und ein riesiges Spinnrad.

Für Kinder und Jugendliche bietet der Kreisjugendring Forchheim im Pfalzgraben jeweils von 15 bis ca. 20 Uhr mit einem bunten Programm die Möglichkeit selbst aktiv zu werden. Slagline, Balancierbretter, Pedalos, Diabolos und diverse andere Spielgeräte können unter fachkundiger Anleitung ausprobiert werden und in Workshops wird das Bauen und Benutzen von Zirkusmaterial-ien gezeigt. Ebenfalls im Pfalzgraben präsentiert die katalanische Gruppe „Toc de Fusta“ ihre Holzspielzeuge, bei der die Besucher ihre eigene Geschicklichkeit testen können.

Copyright Fotos:

Cie Mirador, Okolo

Schorsch Bross, Foto © Jacqueline Krempe

Stefan Sing, Foto © Andrea Macchia

Cie Mirador, Foto © Detlef Baer

Goma, Foto © Torsten Weinert

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