Zwischen Bossa und Matthäus-Passion
Bach im März in Arnstadt
veröffentlicht am 03.02.2015 | Lesezeit: ca. 3 Min.
Abend im März. Glückselige Musik / von Amseln und alten Meistern.” So hebt ein Gedicht an – „Fast“ heißt es, von Ulla Hahn – dessen praktische Umsetzung man von Frühlingsanfang bis Palmsonntag in Arnstadt erleben kann. Mit keiner Region ist die Musikerfamilie Bach, deren Wurzeln in Wechmar bei Gotha liegen, so eng verbunden wie mit Thüringen, und so nimmt es nicht wunder, dass man Johann Sebastian nebst Wilhelm Friedemann und Carl Philip Emanuel im Freistaat immer wieder Konzerte, wenn nicht gar ganze Festwochen widmet.
Wie eben das vor einer Dekade den Arnstädter Bachtagen entsprungene Bach-Festival Arnstadt, wo Johann Sebastian im August 1703 seine erste Organistenstelle bekam. Nirgendwo sonst gibt es noch derart viele Originalschauplätze, an denen die Bachs gelebt, komponiert, musiziert haben – nämlich über anderthalb Dutzend. Die Auftaktveranstaltung am 20. März lädt dazu ein, sich auf die Spuren des jungen Johann Sebastian zu begeben. Man trifft sich um 16 Uhr beim Bachdenkmal am Markt.
Am Abend ist der Tölzer Knabenchor zu Gast in der Bach-Kirche und wird unter Leitung von Christian Fliegner Motetten, auch von Johann Christoph und Johann Michael Bach, aufführen. Gleich sechs Veranstaltungen stehen am 21. März an, Bachs 330. Geburtstag. Um 21.45 Uhr wird der spätere Thomaskantor an dem ihm geltenden Denkmal durch die Niederlegung eines Kranzes geehrt; es singt der Bachchor Arnstadt unter Jörg Reddin. Bei der „Bach goes Bossa“ überschriebenen Matinee des Duos Travercord erklingen von 11 Uhr an im Ratssaal Werke von Händel ebenso wie von Piazolla und Villa-Lobos. Der Bachchor und die Capella Arnestati widmen sich am Abend der Johannes-Passion. Bereits um 16 Uhr wird die Passion für Kinder verständlich präsentiert.
Apropos Passion: Zu einem Höhepunkt des Festivals dürfte die Aufführung der Matthäus-Passion am 28. März werden. Unter der Leitung von Christoph Prégardien musizieren der Balthasar-Neumann-Chor und Le Concert Lorrain. Zu den namhaften Solisten zählen James Gilchrist als Evangelist und die bezaubernde und bezaubernd singende Hana Blažíková (Sopran). Hingewiesen sei noch auf das Konzert mit dem sich teils aus Berliner Philharmonikern zusammensetzenden Concerto Melante am 22. März in Dornheim in jener Kirche, in der Bach 1707 seine Cousine ehelichte. Es kommen Sonaten von Telemann sowie, in Auszügen, das „Musikalische Opfer“ zu Gehör.
Bachfestival 2014, Rotary-Orchester, Foto © Stadtmarketing Arnstadt GmbH
Information:
Weitere Informationen unter:
www.bachfestival.arnstadt.de