Renée Sintenis (Glatz, Schlesien 1888–1965 Berlin) ist eine der ersten Frauen, die sich professionell der Bildhauerei widmen konnte. Zudem gilt sie als eine der meistfotografierten Damen der Weimarer Republik: Ihre große, schlanke Erscheinung im Herrenanzug mit Bubikopf verkörperte den Inbegriff der „Neuen Frau“ der so genannten Goldenen Zwanziger. Mit 17 Jahren kam Renate Alice Sintenis nach Berlin. Innerhalb weniger Jahre verwandelte sich hier das Mädchen aus der brandenburgischen Provinz zur mondänen Großstadtkünstlerin und zum gefragten Medienstar. Gut vernetzt in der Kunst- und Kulturszene Berlins pflegte sie rege Kontakte u.a. zu Ernst Barlach, André Gide, Rainer Maria Rilke und Asta Nielsen. Ihr Galerist Alfred Flechtheim machte sie mit Sammlern in Paris, London und New York bekannt und vermarktete insbesondere ihre lebendigen Tiere aus Bronze äußerst lukrativ.Der Stadt, der Renée Sintenis zeit ihres Lebens verbunden blieb, widmete sie ihr bekanntestes Werk – den „Berliner Bären“. In den 1950er-Jahren avancierte das Tier mit den erhobenen Tatzen zur Symbolfigur der Stadt. Seither wird eine kleinere Version bei den Berliner Filmfestspielen als Trophäe vergeben.Die Ausstellung zeigt das Œuvre von Renée Sintenis aus unterschiedlichen Perspektiven. Knapp die Hälfte der rund 100 Exponate sind kleinformatige Tierplastiken – das beliebteste Sujet der Künstlerin. Der „Berliner Bär“ von 1956 stellt ein besonderes Highlight der Schau dar. Weitere Figuren, darunter vor allem Sportlerdarstellungen und Porträts, sowie grafische Arbeiten machen die breite Fülle ihres Schaffens sichtbar.Neben Werken aus der eigenen Sammlung des Kunstforums Ostdeutsche Galerie sind bedeutende Exponate aus weiteren Institutionen zu sehen. Die Sammlung Karl H. Knauf, Berlin; die Staatlichen Museen zu Berlin, Nationalgalerie; das Georg Kolbe Museum, Berlin sowie LETTER Stiftung, Köln haben das Projekt durch großzügige Leihgaben unterstützt.
Infos & Termine:
12.10.2019 bis 12.1.2020
Di - So von 10.00 bis 17.00 Uhr
Do von 10.00 bis 20.00 Uhr, ab 17.00 Uhr Eintritt frei
Kunstforum Ostdeutsche Galerie
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