Sehr zuversichtlich klingt das Motto, das die Macherinnen der Fürther Kirchenmusiktage sich für die 60. Edition dieses zur Tradition gewordenen kirchenmusikalischen Festivals ausgedacht haben: „mutig? voran.“ Wobei man sich hinter dem „voran“ auch gerne noch ein Ausrufezeichen hätte vorstellen können, das zumindest legt der Blick auf das ambitionierte Programm nahe. Die Macherinnen, das sind seit vielen Jahren Silke Schwartz-Uppendieck und Ingeborg Schilffahrt. Letztere stammt aus Bamberg und ist Kirchenmusikdirektorin an der Fürther Stadtkirche St. Michael, die Erstgenannte Kirchenmusikdirektorin für die evangelischen Altstadtkirchen in Fürth.
Aber es gibt da auch noch einen wichtigen Ideengeber männlichen Geschlechts, nämlich Michael Herrschel, den vielbeschäftigten Autor, Conférencier, Rezitator und Sänger. Er wird eine zentrale Rolle spielen im Kinderorgelkonzert am 19. November in der Kirche Unsere Liebe Frau, die in der Fürther Königstraße liegt. Dieses Konzert firmiert unter der Überschrift „Hans im Glück“, womit schon ziemlich viel gesagt ist. Herrschel sorgt für Text und Rezitation, Dieter Neuhof für die Kompositionen (und wirkt auch an Orgel und Synthesizer mit), Barbara Engelhard steuert die Bilder bei.
Die Kirchenmusiktage beginnen am 10. November mit einem „Concerto illuminato“, bei dem George Gershwins Rhapsody in Blue im Mittelpunkt stehen wird. Ort ist die Auferstehungskirche in der Nürnberger Straße. Auch hier wirken Michael Herrschel (Gesang und Conférence) und Dieter Neuhof (Lichtshow) mit. Sirka Schwartz-Uppendieck sorgt für die Begleitung an Orgel und Klavier.
Am 12. November kommt Ludwig van Beethovens Messe C-Dur in der Kirche St. Paul (Amalienstraße) zur Aufführung. Die Stadtkantorei Fürth, der Chor Musica Viva Fürth und das Orchester Ventuno mit seinem Konzertmeister Bernd Müller musizieren unter der Leitung von Ingeborg Schilffahrt. Die Gesangspartien sind mit Franziska Bobe (Sopran), Johanna Sander (Alt), Hanbo Jeon (Tenor) und Tobias Freund (Bass) besetzt. Außerdem auf dem Programm dieses Konzertes: die Kammersinfonie c-moll von Dmitrij Schostakowitsch.
Am 17. November heißt das Motto in der Christkönigkirche (Friedrich-Ebert-Straße) „Der Glöckner von Notre-Dame“. Kino und Orgel sind angesagt, will heißen, dass die berühmte Verfilmung von Victor Hugos ebenso berühmtem Roman von Stefan Schmidt, dem Würzburger Domorganisten, auf der Orgel affekt- und effektvoll begleitet bzw. „untermalt“ wird.
Am Sonntag, 19. November, ist vormittags ein ökumenischer Gottesdienst angesagt, der musikalisch durch Joseph Haydns „Missa brevis Sancti Joannis de Deo“ und Wolfgang A. Mozarts „Laudate Dominum“ aus den „Vesperae solennes“ bereichert wird. Es singen Katrin Küsswetter (Sopransolo), der Chor der Heinrichskirche und der Kirchenchor St. Nikolaus (Einstudierung: Agnes Bokisch). An der Orgel wirkt Andreas Litzinger, die Gesamtleitung von Kammerorchester und Chören obliegt Andreas König.
Am 26. November kommt in Unsere Liebe Frau Mozarts Krönungsmesse mit Te Deum zur Aufführung, ergänzt durch eine Kirchensonate in C-Dur sowie abermals das „Laudate Dominum“. Es singt die Kantorei St. Magdalena aus Herzogenaurach, die Solisten sind Corinna Schreiter (Sopran), Christine Mittermair (Alt), Christopher Kessner (Tenor) und Manuel Krauß (Bass). Toni Rotter sorgt für die Continuobegleitung, der Fürther Dekanatskantor Dieter Neuhof leitet die Aufführung, der abermals das Orchester Ventuno zur Verfügung steht.
Violine und Orgel ist am 1. Dezember angesagt, wenn in St. Heinrich (Kaiserstraße) Werke von J.S. Bach und dem Jubilar Max Reger erklingen. Moritz König (Violine) und Andreas König (Orgel) musizieren, während Michael Herrschel eine Einführung beisteuert. Der Ausklang der diesjährigen Fürther Kirchenmusiktage am 2. Dezember in der Auferstehungskirche sieht ein Orchesterkonzert unter dem Motto „Hagar und Mozart“ vor. Die Komposition „Hagar“ von Yulim Kim und Michael Herrschel versteht sich als „Wüstenlied“ und kommt hier zu ihrer Uraufführung. Bernd Müller dirigiert dafür das Farrenc Orchester, Michael Herrschel ist Rezitator, Izabella Effenberg spielt auf dem Vibraphon, und die Sopranpartie wird von Laura Demjan gestaltet. Als weiterer Programmpunkt wurde ein kapitales Klavierkonzert von Mozart ausgewählt, jenes in d-moll KV 466. Sirka Schwartz-Uppendieck spielt die Solopartie und hat zugleich die Leitung inne.
Die künstlerische Gesamtleitung dieser Fürther Kirchenmusiktage liegt in den Händen der beiden eingangs genannten Kirchenmusikerinnen in Zusammenarbeit mit Matthias Hofknecht, Andreas König und Dieter Neuhof. Organisatorische Basis ist der Fürther Kirchenmusikverein. Karten gibt es jeweils an der Abendkasse, die Preise sind recht moderat.