Seit 1986 bilden die „Tage der Neuen Musik Bamberg“ ein Biennale-Duo mit den „Tagen der Alten Musik Bamberg“. Da wird es Zeit, auch einmal dem maßgeblichen Mitgründer dieses Unternehmens ein Konzert zu widmen, nämlich dem Komponisten Horst Lohse. Dem wurde zwar schon andernorts zum 75. Geburtstag gehuldigt, aber den 80. darf man keineswegs auslassen. Deshalb wird es am Samstag, 11. November ein Porträtkonzert unter dem Motto „MusikBildWelten“ im Alten E-Werk der Stadt Bamberg geben.
Acht Werke Lohses, darunter eine Uraufführung, werden in der Besetzung Violine, Gitarre, Klavier, Mezzosopran und Rezitation aufgeführt, die Moderation besorgt Markus Elsner. Damit nicht genug, kommen am darauf folgenden Vormittag auch die musikalischen Freunde des Jubilars zu Wort und Ton, und zwar mit 27 musikalischen Geburtstagsgrüßen. Unter der Titel „KlangSplitterMosaik“ erklingen jeweils einminütige Klavierminiaturen, gespielt von Lorenz Trotmann. Michael Herrschel moderiert und steuert Rezitationen bei.
Vorgestellt wird bei dieser Gelegenheit auch ein Buch über den Komponisten, das von Klauspeter Messmer herausgegeben wurde. Die 19. Tage der Neuen Musik beginnen am Nachmittag desselben Tages mit einem „Salon“, der Musik und Gespräch verbindet. Michael Quells „String I“ für Oboe Solo und Anna Korsuns „Lace“ für Bassklarinette und Elektronik stehen auf dem Programm, während sich Bohdan Sehin, Benjamin Fischer und Oliver Klenk zur fachsimpelnden Plauderei treffen.
Der Festival-Ausklang am Sonntagabend (12.11.) ist ukrainischer Musik gewidmet. „Ukrainian Muses are not Silent“ lautet dessen Motto, unter dem das Ensemble „Nostri Temporis“ als Vertreter des Partnerfestivals „Kontrasti“ aus Lviv (Lemberg) gastiert, gefolgt von Beiträgen des Ensembles „der/gelbe/klang“ aus München, das u.a. auch ein Werk der kürzlich verstorbenen Komponistin Viera Janárceková interpretiert.
Als Zeichen der Verbundenheit mit den ukrainischen Gästen, zumal mit Bohdan Sehin, dem künstlerischen Leiter von „Kontrasti“, erklingt als Abschluss ein Werk der ukrainischen Komponistin Anna Arkushyna: „The Song of Future Human“. Mit Hilfe der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Friedrich-Baur-Stiftung konnten zwei Kompositionsaufträge an ukrainische Tonsetzer vergeben werden. Diese Werke (von Olena Ilnytska, Daniil Hetman und Yurii Pikush) werden beim Bamberger Neue-Musik-Festival uraufgeführt.