Namhafte und oftmals preisgekrönte deutschsprachige Autor:innen sowie Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Gesellschaft präsentieren bei der Fränkischen LesArt in Ansbach, Lauf und Schwabach vom 4. bis zum 12. November ihre Bücher, freuen sich auf ein interessiertes Publikum und versprechen einmalige literarische Begegnungen.
Das einwöchige Lese-Festival startet in Ansbach hochkarätig: Bachmann-Preisträgerin Birgit Birnbacher eröffnet am 5. November die LesArt. Ihr hochgelobter Roman „Wovon wir leben“ stellt aktuelle Fragen zu unserer Gesellschaft, schnörkellos und poetisch zugleich. Von einem Neubeginn erzählt am 6. November Erfolgsautorin Doris Knecht in ihrem begeisternden Buch “Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe“. Die Kinder ziehen aus, Zeit für eine Zwischenbilanz. Doch statt trübsinnig zu werden, krempelt die alleinerziehende Mutter von Zwillingen ihr Leben um, am Ende liegt eine beschwingte Aufbruchstimmung in der Luft. Charmant, wortgewandt und klug wie stets erklärt der gewitzte und prominente Literaturkritiker Denis Scheck am 7. November in seinem Kanon der Weltliteratur, was man gelesen haben muss – und warum.
Das LesArt-Studio stellt am 9. November mit Kristine Bilkau und Caroline Wahl zwei herausragende, preisgekrönte Autorinnen vor. Mit sprachlicher Finesse und einem detaillierten Blick auf die Welt spinnt Kristine Bilkau in „Wasserzeiten“ feine Fäden zwischen Schwimmen und Literatur. Mit ihrem fulminanten Debüt „22 Bahnen“ glückte Caroline Wahl auf Anhieb ein viel beachteter Bestseller.
Beste Unterhaltung garantiert Deutschlands spitzeste Zunge Harald Martenstein. Der Kult-Autor gilt als fein-ironisch, scharfsinnig und humorvoll, am 10. November liest er optimistische Kolumnen aus „Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff“. Beendet wird die Ansbacher LesArt-Woche mit einer Reise: Die Literarische Matinee mit dem Germanisten-Duo Gunnar Och und Christoph Grube widmet sich am 12. November dem deutsch-jüdischen Prag im frühen 20. Jahrhundert, der Fokus liegt auf wunderbaren Texten aus dem Kreis um Franz Kafka und Max Brod.
In Lauf eröffnet am 5. November eine der erfolgreichsten Autorinnen der Generation X das Festival: Alexa Hennig von Lange taucht in „Zwischen den Sommern“ in das Leben ihrer Großmutter während des Nationalsozialismus ein. Fesselnd und einfühlsam erzählt sie von einer Liebe in dunklen Zeiten - und einer Frau, die sich die Frage nach der Schuld stellen muss.
Heiter wird es am 8. November abends mit Christine Westermann: Die preisgekrönte Journalistin, Moderatorin und Bestsellerautorin, die mit ihren Buchempfehlungen großes Vertrauen bei einem breiten Publikum genießt, gewährt in „Die Familien der anderen. Mein Leben in Büchern“ einen Einblick in ihr Leben - und in die vielen Bücher, die darin vorkommen. Akribisch recherchierte historische Fakten verbindet Steffen Kopetzky am 10.11. mit höchster Unterhaltsamkeit. Sein Roman „Damenopfer“ ist eine vielstimmige Hommage an die Revolutionärin Larissa Reissner, eine schillernde Frau, die in den Wirren der russischen Revolution vor 100 Jahren nichts weniger wollte als die Welt zu verändern.
In Schwabach wird die LesArt mit einem prominenten Gast eröffnet: Benno Fürmann – einer der bekanntesten deutschen Schauspieler - schildert in seinem Erstlingswerk „Unter Bäumen. Die Natur, mein Leben und der ganze Rest“, warum er, wann immer es ihm möglich ist, die Nähe zur unberührten Natur sucht - ob im Dschungel Südamerikas, am Fuße des Himalaya oder im bayerischen Voralpenland.
„Gewässer im Ziplock“ - Dana Vowinckels mit Spannung erwartetes Debüt – ist eine mitreißende Familiengeschichte zwischen jüdischer Tradition und deutschem „Gedächtnistheater“, die sich zwischen Berlin, Chicago und Jerusalem abspielt. Die Veranstaltung am 8. November findet in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Franken statt. Am 9. November folgt sogleich ein weiteres, in den Medien gefeiertes und gehyptes Debüt: Frédéric Schwilden aus Erlangen ist mit seinem Roman „Toxic Man“ zu Gast. Das Buch erzählt autofiktional davon, dem Terror der Mittelschicht zu entkommen. Es ist die Geschichte eines jungen Mannes, der bewundert und geliebt werden will.
Slowenien ist das Ehrengastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse und Anlass, am 10. November die letztjährige Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Ana Marwan nach Schwabach einzuladen. Ihre ungewöhnliche, bisweilen rätselhafte Literatur lädt in ihrem Roman „Verpuppt“ dazu ein, den Wahrheitsgehalt der erzählten Geschichte ständig infrage zu stellen - denn schließlich gestaltet auch die Protagonistin ihre eigenen Wahrheiten. Zu Ende geht die LesArt in Schwabach am 12. November mit „Der Erdspiegel“ - einem Kriminalroman nach einem historischen True Crime-Fall, der sich in der Nähe von Regensburg ereignet haben soll. Die Autorin Andrea Maria Schenkel gilt als eine der renommiertesten Krimiautorinnen Deutschlands und hat einmal mehr einen historischen und schauderhaften Kriminalfall zu gelungener Literatur verarbeitet.