Für die beiden ersten Herbstmonate haben sich die Programmverantwortlichen des Jazzclub Bamberg einmal mehr ein facettenreiches Programm ausgedacht. Neben zwei Jazzclub Sessions (4. Oktober und 8. November), bei denen der Eintritt wie immer frei ist, geht es am 7. Oktober mit dem Torsten Zwingenberger 4tet richtig los. Unter dem Bandnamen Torsten Zwingenberger 4tet haben sich vier exquisite Berliner Jazzmusiker zusammengefunden. Torsten Zwingenberger, der Meister am Schlagzeug, ist sowohl im Jazz als auch im Swing zuhause. Ihm zur Seite stehen mit Patrick Braun (Saxofon), Kenneth Berkel (Klavier) und Carmelo Leotta (Kontrabass). Gespielt wird moderner Swing, Hardbop, Cooljazz oder auch mal Brasilianisches und funkiger Souljazz in einer Mischung aus American Songbook-Titeln und Eigenkompositionen.
Nur eine Woche später (14. Oktober) steht Masha Bijlsma mit ihrer Band auf der Bühne im Jazzkeller. Nachdem sie Klavier und Bassgitarre gespielt hatte, begann Masha Bijlsma im Alter von 19 Jahren mit dem Jazz-Gesang und gründete gleich darauf ihre eigene Band. Die Gruppe war sofort ein Erfolg und spielte auf der ganzen Welt. Sie singt das Repertoire von Komponisten wie Thelonious Monk, Fats Waller, Charlie Haden, Tony Lakatos, Jasper van ’t Hof, Kate Bush und Noa, schreibt manchmal aber auch ihre eigenen Texte.
Am 20. Oktober gibt sich mit Joe Bawelino ein Musiker von internationalem Niveau in Bamberg die Ehre. Beeinflusst von seinen Freunden Bireli Lagrene und Joe Pass wird Bawelino bei seinem Auftritt von Gige Brunner (Gitarre), der bisweilen auch als das „kleinste Swing Orchester Bayerns“ bezeichnet wird. Im Duo Bawelino & Brunner verbinden sich die wilden Gitarrenlinien des virtuosen Bebob- und Swing-Gitarristen Joe Bawelino mit dem vielstimmigen und heftig swingenden Fingerstyle- Spiel seines Partners Gige Brunner.
Am 21. Oktober ist dann Herz gefragt, denn genau dorthin zielt die Musik des Juliana Blumenschein Quartet. Die Musik der deutsch-brasilianischen Sängerin und Songwriterin ist eine luftige Fusion aus brasilianischen Rhythmen und modernen Jazzklängen. Empfindsam und voller Lebenslust singt sie sowohl auf englisch als auch portugiesisch und lässt Platz für dynamische instrumentale Passagen. Ihre Mitspieler sind: Benedikt Jäckle (Flöte, Sax), Lukas DeRungs (Piano), Jan Dittmann (Bass), Johannes Hamm (Drums).
Die „erste Halbzeit“ beschließt am 29. Oktober mit Basement Research ein Projekt des Saxofonisten und Klarinettisten Gebhard Ullmann. Im Herbst 2023 findet eine Tournee zum 30-jährigen Bestehen statt, die das Projekt abschließen wird. Gebhard Ullmanns Mitspieler sind: Steve Swell (Posaune), Julian Argüelles (Bass-Saxofon), John Hébert (Bass), Gerald Cleaver (Drums).
So dynamisch wie der Oktober endete, beginnt auch der November. Am 4. November kehrt der Schweizer Pianist Michael Arbenz mit einer Hommage an den großen Duke Ellington zu seinen Wurzeln zurück. Das Programm mit dem Titel „Reflections of D“ beinhaltet Bearbeitungen einiger der bekanntesten Werke dieses ikonischen Komponisten. Dabei verbindet das kongeniale Trio dessen kreative Neugierde mit der Jazz-Tradition und jazzverwandter Musik. Michael Arbenz wird gemeinsam mit Christian Weber (Kontrabass) und Clemens Kuratle (Schlagzeug) auf der Bamberger Bühne stehen.
Ein Wochenmitte-Konzert kann man am 9. November erleben. Bei Günter Baby Sommer & The Lucaciu 3 treffen vier Perspektiven auf improvisierte Musik. Die Kompositionen bewegen sich zwischen kurzen Melodiefragmenten mit großer improvisatorischer Freiheit und fein ausdifferenzierten Arrangements.
„Günther ‚Baby‘ Sommer, der legendäre Dresdner Schlagzeuger aus der Gründungsgeneration des DDR-Jazz, trifft auf die aus Plauen stammenden Brüder Antonio, Simon und Robert Lucaciu, drei vielbeschäftigte Ausnahmetalente der jüngsten deutschen Jazzgeneration...“ (Süddeutsche Zeitung)
Am 17. November begeben sich Fany Kammerlander, Jo Barnikel und Norbert Nagel als Trio Sfera auf eine Reise in unbestimmte Sphären, geleitet von ihrer grenzüberschreitenden Liebe zu unterschiedlichsten Musikstilen. In eigenen Werken sowie in Bearbeitungen verehrter Komponisten entstehen sehr persönliche Tondichtungen – dabei ist die klangliche Vielfalt und die Kunst der Improvisation ein Markenzeichen dieses klassisch besetzten Trios.
Im Jahr 2006 fanden sich in Bamberg einige Musiker zusammen, um zu erproben, wie es sich anfühlt, die eigene Lieblingsmusik selbst zu spielen. Aus diesen Anfangstagen ist die Vorliebe für den Funk geblieben, Bühnenerfahrung und ein beachtliches Repertoire sind dazu gekommen. Eine gut verzahnte Rhythmusgruppe bildet das Fundament für mehrstimmige Gesangslinien und den prägnanten dreistimmigen Bläsersatz aus Altsaxophon, Trompete und Posaune. Als Funk Projekt spielen sie am 18. November im Jazzclub Bamberg.
Für den Novemberabschluss ist heuer das Lindy Huppertsberg Trio - Classic Affairs am 25. November verantwortlich. Der kräftige, swingende Bass von Lindy Huppertsberg ist in vielen Besetzungen gefragt. Tourneen führten sie bereits in über 60 Länder der Erde. 2001 wurde sie Ehrenbürgerin von New Orleans. Mit dem Trio Classic Affairs erfüllte sie sich einen langgehegten Wunsch. In diesem hochkarätig besetzten Ensemble ist der Umgang mit den Originalen behutsam und respektvoll. Nicht das übliche Jazz-Trio-Konzept, sondern Trialog und Interaktion der Instrumente sind die Basis für die Entfaltung von Spontanität und Kreativität.
Weitere Informationen zum Programm und zur Arbeit des Jazzclub Bamberg gibt es unter www.jcbamberg.de.