Der Bestand mittelalterlicher Gemälde und Skulpturen im Germanischen Nationalmuseum zählt international zu den bedeutendsten seiner Art. Ausgewählte Highlights dieser hochkarätigen und weltweit einzigartigen Sammlung sind seit diesem Jahr im Rahmen einer Sonderausstellung zu sehen. Die Kunstwerke zeugen zum einen von den bahnbrechenden Neuerungen, die sich im 15. Jahrhundert in der Kunst vollzogen. Zum anderen ermöglichen sie einen ersten Einblick – eine Preview – in das neue Konzept der Dauerausstellung zu mittelalterlicher Kunst, deren Räume derzeit wegen Sanierung geschlossen sind und 2024 wieder öffnen.
Neben der kostbaren Silberbüste des Heiligen Zeno, einem Meisterwerk spätmittelalterlicher Goldschmiedekunst das seit rund 70 Jahren erstmals wieder in Nürnberg zu sehen ist, werden unter anderen auch ein sächsischer Flügelaltar von 1519, die „Tegernseer Kreuzigung“ oder auch eine zweibändige Bibel des bedeutenden deutschen Buchdruckers Anton Koberger zu sehen sein. Am Ende des Rundgangs beeindruckt eine mehr als zwei Meter hohe Figurengruppe der Marienkrönung, die, entstanden um 1420, auch zugleich das älteste Exponat der Ausstellung ist.
Neben den rund 25 Kunstwerken führen Medienstationen tiefer ins Thema ein. In kurzen Interviews erläutern Experten einzelne Aspekte der Ausstellung, Videos informieren über Restaurierungsmaßnahmen, lenken den Blick auf Details oder zeigen Objekte aus anderen Museen mit Verbindung zu den Nürnberger Werken. Eine Feedback-Station fragt nach Meinung und Interessen der Besuchenden. Die Interims-Ausstellung dient als Preview, zugleich als Experimentierfeld für die angedachte Neupräsentation mittelalterlicher Kunst in der Dauerausstellung.
Die Ausstellung „Das Mittelalter. Die Kunst des 15. Jahrhunderts.“ läuft noch bis zum 1. Oktober 2023 im Germanischen Nationalmuseum, Kartäusergasse 1, 90402 Nürnberg. Alle Informationen zu Ausstellung, Öffnungszeiten und Eintrittspreisen findet man online unter www.gnm.de.