Kultstatus ist garantiert, wenn Matt Sinner und seine Mitstreiter wie alle Jahre wieder zu Rock meets Classic bitten. Zum mittlerweile achten Mal gastiert die längst legendär gewordene Show auch in hiesigen Gefilden. Am 31. März rockt eine Vielzahl an Künstlern die Flyeralarm-Arena in Würzburg (bereits ausverkauft!), am 12. April die Arena in Nürnberg und am 17. April die Brose Arena in Bamberg.
Veranstalter Manfred Hertlein hat sich dabei einmal mehr nicht lumpen lassen und neben drei grandiosen Virtuosen aus alten Tagen – Steve Lukather (Toto), Rick Springfield und Don Felder (Ex-Eagles) – auch zwei Doppelpacks, die es in sich haben, mit an Bord genommen. Mick Box und Bernie Shaw von Uriah Heep geben sich genauso die Ehre wie Bob Catley und Tony Clarkin von Magnum. Unverwechselbare Stimmen, melodischer Hardrock und vor allem zeitlose Gassenhauer sind garantiert, wenn dieses Quartett an der Seite der Matt Sinner Band und des Rock meets Classic-Orchesters, bestehend aus dem Bohemian Symphonie Orchestra, die Bühne entert.
Einmal mehr darf man sich dabei auf die Heep-Veteranen freuen. Wenn immer Mick Box, einzig verbliebenes Gründungsmitglied der britischen Hardrock-Ikonen von Uriah Heep, und der inzwischen ebenfalls schon über 30 Jahre am Heep-Mikrofon aktive Bernie Shaw gemeinsam rocken, ist Stimmung garantiert – und das nicht nur wegen Klassikern wie “Easy Livin‘“ und natürlich „Lady in black“. Spannend wird es sein, in welcher Verfassung sich Bernie Shaw befindet – mussten doch Uriah Heep ihre Frühjahrstour wegen akuter gesundheitlicher Probleme des Frontmannes absagen, nachdem sie im Vorprogramm von Status Quo kürzlich noch die Bamberger Brose Arena rockten. Vor drei Jahren zeigten die beiden schon einmal bei Rock meets Classic, dass sie es noch immer können, vor allem die Kombination mit den klassischen Klängen des Orchesters riss die Leute dabei vom Hocker. Vom kommerziellen Erfolg Uriah Heeps durften Bob Catley und Tony Clarkin nur träumen. Und doch: Sie gelten als maßgebliche Wegbereiter des Melodic Rock. Catleys warmer und sanfter Gesang ist das Markenzeichen der Band. Mit keyboardlastigem Gitarrenrock schafften sie den Durchbruch – gepaart mit ihren stark Fantasy-geprägten Texten avancierten Magnum zu einer großen Nummer. Einer längerfristigen Auszeit ließen die Altrocker aus Birmingham 2014 ein grandioses Comeback folgen. In ihrem zweiten Rockfrühling beehren die zwei Macher Magnums jetzt auch wieder einmal die fränkischen Bühnen. Doch nicht nur die.
Mit dem vierfachen Grammy-Gewinner und ehemaligen Eagles-Mitglied Don Felder steht eine weitere Koryphäe der Rockgeschichte auf der Bühne - übrigens erstmals in seiner Historie als Solokünstler in Deutschland. Er, der unter anderem als Co-Autor für den Allzeitklassiker „Hotel California“ verantwortlich zeichnet, gehört zu den großen Gitarristen vergangener Zeiten. 2001 wurde er nach schweren Zerwürfnissen mit Glen Frey bei der Kult-Band Eagles hinausgeworfen – seiner Popularität tat das keinen Abbruch. Und trotz aller Streitigkeiten zwischen ihm und den restlichen Bandmitgliedern: Natürlich darf er die Band-Klassiker weiterhin auf der Bühne performen. Ärger mit seiner Band war Steve Lukather fremd. Mit Toto feierte der 59-jährige Gitarrist einige überragende Erfolge. 1977 gründete er zusammen mit sechs weiteren Akteuren um die legendären Porcaro-Brüder Steve und Jeff die Band – und startete durch. Hymnen wie „Afrika“, „Rosanna“ oder „Hold The Line“ machten ihn und seine Mitstreiter berühmt und garantierten Lukather einen Platz in der Musicians Hall of Fame als einer der besten 10 Gitarristen aller Zeiten – wer vor fünf Jahren Rock meets Classic gesehen hat, der weiß, wie agil er noch auf der Bühne ist. Damals rockte er an der Seite von Deep Purples Ian Gillan und vielen anderen auf höchstem Niveau.
Als Krönung eines spektakulären Line-Ups präsentieren die Macher 2017 Rick Springfield als Special Guest. Springfield, einer der überragenden Songschreiber der 80er-Jahre, steht für Großes: Gassenhauer wie „Jessie‘s Girl“ oder dem Allzeit-Klassiker „Celebrate Youth“ prägten eine ganze Generation an Musikliebhabern. Der 68-jährige Amerikaner australischen Ursprungs gilt dabei als einer, der nur selten außerhalb seiner amerikanischen Heimat tourt. Nach jahrelanger Abstinenz gastiert er wieder einmal in Deutschland – ein absoluter Leckerbissen für Rockfans ist garantiert. Zumal Matt Sinner, musikalischer Leiter der Konzertreihe erneut eine spielfreudige Band um sich vereint. Der aus Stuttgart stammende Ex-Primal Fear-Bassist und Sänger hat sich mit Rock meets Classic ein zweites Standbein geschaffen. Und schafft es Jahr für Jahr wieder, den Anhängern harter Klänge und virtuoser klassischer Untermalungen neue Highlights zu präsentieren.
Fotocredits:
RockMeetsClassic - Rick Springfield, Foto © Jay Gilbert