Ein Film ohne Soundtrack ist heute kaum noch vorstellbar. Zwar haben auch die Stummfilme von anno dazumal ihren Reiz, und hin und wieder verirrt sich auch der ein oder andere leise Art-House-Film in die hiesigen Lichtspielhäuser, aber ein Harry Potter, der ohne Filmorchester (also zugespitzt im Grunde ohne Ton) einen Kampf gegen Lord Voldemort ausficht, klingt nach einer gähnend langweiligen Angelegenheit. Noch schlimmer: Da klingt gar nichts. Gott sei Dank ist das nur Utopie – allerdings eine, die auf den Stellenwert von Filmmusik verweist.
Meister dieser Zunft gibt es viele. Wenn wir – weil wir nun einmal dabei sind – beim Beispiel von Harry Potter bleiben, sind das John Williams, Patrick Doyle, Nicholas Hooper und Alexandre Desplat. Alle vier haben sich bei den gefühlt 100 Teilen der Hogwarts-Saga mächtig ins Zeug gelegt, damit Ihre Kompositionen unauslöschlich auf dem menschlichen Festplattenspeicher verankert bleiben.
Um auf den Punkt zu kommen: Die Chance auf das ultimative Kinohörerlebnis hat der (geneigte) Cineast ab 27. Dezember in der Nürnberger Meistersingerhalle. Dann nämlich spielt das Radiosymphonieorchester Pilsen live die berühmte Filmmusik zu „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ von Karel Svoboda, während oberhalb des Orchestergrabens der Film über die Leinwand flimmert. Der Einstieg ist also vergleichsweise seicht und bei lieblicher Violinenmusik gepaart mit himmlischen Glockenklängen zum Dahinschmelzen.
Etwas ruppiger und vor allem spektakulärer geht es dann am 12., 13. und 14. Januar zu, wenn der erste Teil der Harry Potter-Reihe „Der Stein der Weisen“ in der Meistersingerhalle läuft und unter der Leitung von Justin Freer ebenfalls vom Radiosymphonieorchester Pilsen begleitet wird. Danach darf man schon auf die kommenden Jahre gespannt sein, in denen nach und nach alle weiteren Teile auf dem Programm stehen werden.
Wenn Shirley Bassey, Louis Armstrong, Tina Turner und Adele beim Thema Filmmusik in einem Atemzug genannt werden, ist klar, von welchem Film hier nur die Rede kann: am 31. März präsentiert das Deutsches Filmorchester Babelsberg unter der Leitung von Christian Schumann einen orchestralen Querschnitt aller berühmten Bond-Klassiker.
Im April schließlich können sich alle Fans von Mittelerde freuen. J.R.R. Tolkiens 1954 veröffentlichtes dreiteiliges Epos hat seitdem eine Millionenleserschaft begeistert und findet am 6., 7. und 8. April den Weg auf die Kino-leinwand. Alle weiteren Informationen zum etwas anderen Konzert- und Kino-Programm gibt es zum Nachlesen unter www.nuernbergmusik.de.
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Der Herr der Ringe, Foto © New Line Productions, Inc.