Wenn man in einer Stadt residiert, die sich auf den Titel einer der berühmtesten Opern der Musikgeschichte beziehen kann, dann liegt es nahe, dieses „Label“ auch zu nutzen. „Die Meistersinger von Nürnberg“ nennt sich deshalb konsequenterweise jener Gesangswettbewerb, den das Staatstheater Nürnberg vor sechs Jahren ins Leben gerufen hat und der bereits bei den ersten beiden Austragungen für großes Aufsehen sorgte. Schon damals hatten sich über 700 Sänger und Sängerinnen um die Teilnahme beworben.
Der ausschließlich durch Mäzenatentum getragene Wettbewerb wendet sich an Aspiranten, die entweder an einer Musikhochschule immatrikuliert sind und/oder schon berufliche Erfahrungen gemacht haben. Nach einem coronabedingt vereinfachten Auswahlprozess werden die 80 Besten nach Nürnberg zu den Endrunden des Wettbewerbs eingeladen, um dort vor der hochkarätig besetzten Jury um die Preise zu wetteifern. Den Vorsitz der international zusammengesetzten Fachjury hat wie schon in den Jahren zuvor der berühmte Wagnertenor Siegfried Jerusalem.
Ihm gesellen sich folgende Mitjuroren bei: Renata Borowska-Juszczy?ska, Generalintendantin des Opernhauses Pozna?; Bettina Giese vom Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel; Bernhard Helmich, Generalintendant des Bonner Theaters; Per Boye Hansen, Künstlerischer Leiter des Prager Nationaltheaters; Christoph Meyer, Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein; Peter Theiler, Intendant der Semperoper Dresden und Vorgänger des jetzigen Nürnberger Staatsintendanten Jens-Daniel Herzog, der natürlich ebenfalls Jurymitglied ist.
Die Altersgrenze für die Teilnahme am Wettbewerb liegt bei 36 Jahren. Für die Bewerbung musste eine Auswahl von sechs Arien (darunter eine von Mozart) eingereicht werden. Pandemiehalber erfolgte die Vorauswahl aufgrund der in Eigenregie dargebotenen und digital übermittelten Tonbeispiele. Die drei Endrunden (Vorrunde, Semifinale, Finale) finden im Juli 2022 statt. Die Preisträger präsentieren sich am 28. Juli beim Meistersinger-Open-Air auf dem Nürnberger Hauptmarkt. Drei Hauptpreise (10.000 €, 6.000 € und 4.000 €) und diverse Sonderpreise werden vergeben.
Neben dem Hauptsponsor Commerzbank stehen die Freunde der Staatsoper Nürnberg als Mäzenaten zur Verfügung, außerdem unterstützen der Patronatsverein Operaviva und der Nürnberger Damenclub das Vorhaben. Auch die KPMG, die Stadt Nürnberg und der Bayerische Rundfunk konnten als Partner gewonnen werden.