Fränkische Symphonieorchester
Die Bamberger Symphoniker wagen am 16. April die Uraufführung einer Auftragskomposition, eines Violinkonzertes von Johannes X. Schachtner. Das wird kombiniert mit der 9. Symphonie e-moll („Aus der Neuen Welt“) Antonin Dvoráks. Solistin ist Julia Fischer, die oft mit Schachtner zusammenarbeitet. Chefdirigent Jakub Hruša hat die Leitung. In den Schul- und Familienkonzerten vom 20. bis 23. April ist wieder mal die 5. Symphonie von Beethoven mit dem ominösen Titel „Schicksalssymphonie“ dran. Eduardo Strausser dirigiert, Juri Tetzlaff begibt sich als Erzähler auf die Suche nach dem Schicksal. Am 29./30. April darf man sich auf die ersehnte Rückkehr des vormaligen Chefdirigenten Jonathan Nott freuen. Er wird Mahlers 5. Symphonie zelebrieren, außerdem Zeitgenössisches von Arvo Pärt und György Kurtág.
Eine weitere Auftragskomposition erwartet das Bamberger Publikum am 5./6. Mai, wenn Osmo Vänskä ein neues Werk von Donghoon Shin aufführt, das von einem Gedicht des irischen Nobelpreisträgers William Butler Yeats inspiriert ist. Außerdem zu hören: Einojuhani Rautavaaras unterkühlter „Canticus Arcticus“, Igor Strawinskys „L’oiseau de feu“ und das Klavierkonzert a-moll von Robert Schumann. Letzteres wird vom Pianostar Yefim Bronfman interpretiert. Der Mai kündigt sich mit einem Sonderkonzert für Studierende, Azubis und Schüler an. Am 17. wird Ruth Reinhardt Werke von Edvard Grieg und weniger bekannte von Thomas Adès („In Seven Days“ für Klavier und Orchester) sowie Cecilia Damström („ICE“ für Orchester) dirigieren.
Am 25./26. Mai kommen die unvergleichlichen Schwestern Katia und Marielle Labèque wieder mal nach Bamberg und machen sich an die Interpretation von Bohuslav Martin?s Konzert für zwei Klaviere und Orchester. Ein Prominenter steht auch am Dirigentenpult: Semyon Bychkov dirigiert die „Alpensinfonie“ von Richard Strauss.
Das Philharmonische Orchester des Landestheaters Coburg führt seine Konzertsaison am 16./17. April mit dem bereits 5. Sinfoniekonzert fort, das unter dem Motto „Master of the Queens Musick“ steht. Geboten werden eine Mozart-Symphonie, eine „Colour Symphony“ von Arthur Bliss sowie das Violinkonzert von Arnold Bax, gespielt von Martin Emmerich. Am Dirigentenpult: GMD Daniel Carter. Das 6. und letzte Sinfoniekonzert findet erst im Juni statt.
Die Hofer Symphoniker sind gerade im Symphoniekonzert Nr. 7 am 31. März – wie immer im Festsaal der Hofer Freiheitshalle – auf einer „Italienischen Reise“. Jean Sibelius’ 2. Symphonie D-Dur ist geprägt von Italienerlebnissen, genauso wie die Symphonie mit Solobratsche von Hector Berlioz, die unter dem Titel „Harold in Italien“ firmiert. Hartmut Rohde spielt das Solo, die Südkoreanerin Shiyeon Sung dirigiert.
Nur drei Wochen später geht es weiter mit dem Konzert Nr. 8, das sich eine Jahreszahl als Motto ausgewählt hat: „Das Jahr 1905“. In der Tat hat es dieses Jahr in sich, denn damals entstand nicht nur die ultramodern wirkende Oper „Salomé“ von Richard Strauss, sondern auch Sergej Prokofieffs „Sinfonia concertante“ e-moll. Vor allem aber ist dieses Jahr für die russische Geschichte von Bedeutung, denn es markiert die Revolution von 1905, den Vorläufer der Oktoberrevolution. Dmitrij Schostakowitsch elfte Symphonie op. 103 trägt den Titel „Das Jahr 1905“ und gilt als musikalische Auseinandersetzung mit diesem epochalen Ereignis. Die Hofer werden sie am 21. April unter der Leitung von Hermann Bäumer aufführen.
Das 9. Symphoniekonzert trägt den kurzen Titel „Einfach klassisch“ und bringt mit Haydns Symphonie Nr. 64 A-Dur Hob. I:64 (Motto: „Tempora mutantur“) und Mozarts Klarinettenkonzert in derselben Tonart typisch Klassisches. Solist an der Klarinette ist Sebastian Manz. Hermann Bäumer dirigiert nach der Pause die Symphonie Nr. 5 f-moll der Komponistin Emilie Mayer. Heute fast vergessen, galt diese Tonsetzerin um die Mitte des 19. Jahrhunderts als ’weibliche Beethoven’.
Bei der Staatsphilharmonie Nürnberg steht am 28. April das 6. Philharmonische Konzert an. Es ist zugleich das Abschiedskonzert von GMD Joana Mallwitz. Sie wird deshalb nach der schon während der Corona-Zeit geplanten 4. Symphonie Gustav Mahlers einige denkwürdige Momente aus ihrer 5-jährigen Nürnberger Zeit präsentieren.
Die Nürnberger Symphoniker sind mittlerweile beim 18. Saisonkonzert unter dem Titel „Die Kunst der Verführung“ angekommen. Dann steht am 1. April in der Meistersingerhalle der verführerische Zauber der Scheherazade auf dem Programm. Neben diesem fast unvermeidlichen Titel, der Symphonischen Suite op. 35 Rimsky-Korsakows, steht Ravels namensgleiches Werk auf dem Programm sowie „1002“ von Hawar Tawfiq. Dieses Werk des niederländischen Komponisten kurdisch-irakischer Abstammung knüpft, wie schon der Titel suggeriert, an die 1001-Nacht-Erzählung und damit auch an Rimsky-Korsakows Werk an. Das Solo singt die Mezzosopranistin Antoinette Dennefeld, es dirigiert Jac van Steen.
„Shakespeares Rätsel“ folgen am 16. April, und dieses Motto bezieht sich auf Mendelssohns „Sommernachtstraum“. Rätselhaft bleibt es an diesem Abend weiterhin, denn es folgen die „Enigma-Variationen“ Edward Elgars, dirigiert von der jungen Russin Anna Rakitina. Das Solokonzert wird von der zurzeit sehr angesagten Violoncellistin Raphaela Gromes gespielt, es ist das Cellokonzert von Frederick Delius.
„Ich will mehr!“ heißt es am 6. Mai beim 20. und letzten Symphoniekonzert der Saison, wenn Chefdirigent Jonathan Darlington Werke dirigiert, die den Sprung von der kammermusikalischen Originalfassung in eine symphonische Form gefunden haben. Das gilt für Robert Schumanns „Carnaval“, orchestriert von Maurice Ravel, ebenso wie für das Klavierquintett g-moll von Johannes Brahms, das von Arnold Schönberg instrumentiert wurde. Maria Ioudenitch spielt als Solobeitrag das Violinkonzert Samuel Barbers
Das Philharmonische Orchester Würzburg lädt am 20./21. April zum 5. Sinfoniekonzert in den Konzertsaal der Hochschule für Musik ein. Neben der Darbietung von Anton Bruckners 4. Symphonie steht die Uraufführung von Christoph Ehrenfellners Sinfonie Nr, 2 an, die der Komponist im Auftrag des Orchesters schuf. GMD Enrico Calesso dirigiert dieses interessante Konzertprogramm. Am 25./26. Mai geht die Saison der Würzburger Philharmoniker mit dem 6. Sinfoniekonzert zu Ende. Diesmal dirigiert Gábor Hontvári Werke von Béla Bartók und Zoltàn Kodály, während die Pianistin Sofja Gülbadamova die Variationen über ein Kinderlied Ernst von Dohnányis interpretiert. Ein dezidiert ungarisches Programm also!
Programme der Stadttheater, Musikvereine, Agenturen und Konzerthäuser
Am Theater Ansbach wird das Württembergische Kammerorchester Heilbronn am 21. April mit einem außergewöhnlichen Programm gastieren. Josef Suks Serenade wird zunächst geboten, im Mittelpunkt dann Krzysztof Pendereckis SInfonietta für Klarinette und Streicher mit dem Solisten Daniel Ottensamer, der als Soloklarinettist der Wiener Philharmoniker zu den Stars seines Gewerbes gehört und zusätzlich im Klarinettenquintett Carl Maria von Webers zu hören ist. Außerdem erklingt Antonín Dvoráks Nocturne B-Dur op. 40 bei diesem Konzert im Onoldiasaal.
Hörtnagel Konzerte lädt am 12. Mai wieder einmal das Kultorchester Academy of St Martin in the Fields nach Nürnberg in die Meistersingerhalle ein. Es ist Hörtnagels siebtes und damit vorletztes Meisterkonzert der Saison. Das englische Ensemble wird geleitet von Seong-Jin Cho, der zugleich auch der Solist ist. Der südkoreanische Pianist, dem man in seiner Heimat „Zauberhände“ attestiert, wird gleich zwei der berühmtesten Klavierkonzerte der Literatur spielen: Mozarts A-Dur-Konzert KV 414 und das erste Konzert e-moll von Frédéric Chopin. Außerdem erklingen Haydn Sinfonie Nr. 26 d-moll mit dem Beinamen „Lamentatione“ und Witold Lutoslawskis Ouvertüre für Streicher. Seong-Jin Cho war übrigens 2015 Sieger des prestigeträchtigsten Wettbewerbs für Pianisten weltweit, nämlich des Warschauer Chopin-Wettbewerbs. Dass nur wenige Tage vor diesem Ereignis ein weiterer Weltstar in Hörtnagels Reihe auftritt, ist zwar nicht symphonisch, erwähnen wir aber trotzdem gerne, denn es handelt sich um keine Geringere als die gefeierte Pianistin Hélène Grimaud.
Beim gve Erlangen (Gemeinnütziger Theater- und Konzertverein Erlangen) wird das nächste Symphoniekonzert für den 25. April angekündigt. Dann kommt der Altmeister des Violoncellos, Mischa Maisky, nach Erlangen in die Heinrich-Lades-Halle und wird gleich drei berühmte Werke für sein Instrument spielen: Max Bruchs „Kol Nidrei“, Peter I. Tschaikowskys Nocturne für Violoncello und Streicher sowie die Variationen über ein Rokoko-Thema aus der Feder desselben Komponisten. Begleitet wird er vom dogma chamber orchestra, das von seinem Gründer Mikhail Gurewitsch geleitet wird. Dieses originelle Orchester sucht auf verschiedensten Gebieten nach neuen Wegen in der Darstellung von Musik.
Abermals das Violoncello steht als Soloinstrument im Mittelpunkt des letzten Konzertes der Saison, wenn Vladimir Jurowski, GMD der Münchner Staatsoper, das ebenfalls von ihm geleitete Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin nach Erlangen holt und sich nicht scheut, russische Musik zu interpretieren. Dabei hat er allerdings aus politischen Gründen den allzu patriotischen „Slawischen Marsch“ von Tschaikowski aus dem Programm gestrichen. Dafür wird Mussorgskis „Nacht auf dem kahlen Berge“ zu hören sein sowie Franz Schuberts neunte Sinfonie C-Dur, auch die „Große“ genannt. Mit Truls Mørk steht ein weltbekannter Violoncellist im Solokonzert zur Verfügung, nämlich dem Cellokonzert Nr. 2 von Dmitri Schostakowitsch.
Im Stadttheater Fürth gastiert das Jewish Chamber Orchestra Munich am 23. Mai mit der Sopranistin Chen Reiss und widmet sich dem Thema „Die Familie Mendelssohn“.
Das Stadttheater Schweinfurt lädt am 21. April nach Würzburg ins Mainfrankentheater ein, um dort ein Konzert mit dem Philharmonischen Orchester Würzburg zu erleben. Anton Bruckners 4. Symphonie wird zu hören sein, außerdem die Uraufführung der 2. Sinfonie Christoph Ehrenfellners.