Bechersaal, Zentrum, Kunst- und Kulturhaus neuneinhalb. Wohlklingende Konzert-Locations in Bayreuth. Konzertbühnen, die alle Jahre wieder im November jazzig bespielt werden. Einmal mehr hat das Jazzforum Bayreuth interessante Namen an Bord geholt, die zwischen 9. und 12. November beim 16. Jazznovember die Bühnen erklimmen und das Publikum begeistern werden.
Von Newcomern bis hin zu alten Hasen ist dabei allerlei spektakuläres geboten. Gewohntermaßen internationale Klasse bieten die vier Hauptkonzerte im Bechersaal (jeweils um 19.30 Uhr). Trompeter Peter Evans und sein Quartett „Being & Becoming“ machen dabei den Anfang. Das Quartett bewegt sich mit Leichtigkeit zwischen Jazz, Klassik und Neuer Musik. Modern creativ Jazz zum Auftakt, dann folgt schon der vielleicht spannendste Abend. Der begnadete finnische Pianist Iiro Rantala, Mitglied der Berliner Symphoniker, und seine Mitstreiter Conor Chaplin und Anton Eger, firmierend als Hel Trio, gelten als herausragende Improvisateure: Wohin die musikalische Reise des Skandinaviers und seiner kongenialen Partner geht, das zeigt sich zumeist erst im Laufe der Konzerte. Weit traditioneller sind da schon Adam Ba?dych und sein Quartett: Der als „größter lebender Geigermeister“ in vielen Kreisen fast schon verehrte Pole verquickt Einflüsse heimatlicher Volksmusik mit jazzigen Elementen und Improvisation. Am 12. November schließlich gibt es ein Wiedersehen mit dem deutsch-amerikanischen Pianisten Benjamin Lackner, der bereits 2012 das Publikum begeisterte. Mit seinen Star-Kollegen Matthias Eick, Jerôme Regard und Rainer Winch stellt er eigene Kompositionen vor, die Vergangenheit und Zukunft verträumt und lyrisch miteinander verbinden.
Es sind nicht nur die großen Namen, die verzücken. Die „Spätis“ um 22.30 Uhr locken seit jeher das Publikum. Am 9. November ruft das Loreen Sima Trio ins Neuneinhalb. Zwei weitere Spätkonzerte finden auf der Kleinkunstbühne im Zentrum in der Äußeren Badstraße statt. Die siebenköpfige deutsche Combo Botticelli Baby (10. November) springen in ihrem Programm von Jazz zu Balkan, von Punk zu Swing, und das mit viel Energie und Freude. Gewaltige Klanglandschaften auf Synthesizern, E-Bass und Schlagzeug, die mit Saxophon und Klarinette angereichert und veredelt werden, warten am 11. November: Dann steht Ulrich Drechsler mit seinem Projekt Azure auf der Agenda. Es wird gemütlich, mit einer Mischung aus Drum’n’Bass, Trip Hop, Clubmusic und natürlich Jazz. Die energiegeladeneren Stücke animieren zum Tanzen, doch auch hier – Gemütlichkeit ist Trumpf.