Konzerte der fränkischen Symphonieorchester
Bei den Bamberger Symphonikern gastiert die Portraitkünstlerin dieser Saison, Sol Gabetta, Anfang Februar gleich mehrfach, bevor das Orchester zu seiner Tournee nach Spanien (mit Konzerten u.a. in Madrid und Valencia) aufbricht. Die Ausnahmecellistin spielt nach Schostakowitsch nun das Solokonzert von Edward Elgar. Am 6. Februar kommt eine andere weltberühmte Streicherin nach Bamberg: Julia Fischer, die Antonín Dvoráks Violinkonzert unter der Leitung des Chefdirigenten Jakub Hrusa darbieten wird. Zurück aus Spanien steht am 21./22. Februar Sergei Rachmaninow im Mittelpunkt. Dessen Symphonische Tänze werden vom - in Bamberg wegen seines Wettbewerbserfolgs wohlbekannten - Dirigenten Lahav Shani interpretiert, die technisch vertrackte Paganini-Rhapsodie von der Pianistin Anna Vinnitskaja. Ende des Monats wird es karnevalesk und jazzig. Das Faschingskonzert mit Camille Saint-Saens’ „Karneval der Tiere“ findet am 23.2. statt, die sich bis Mitternacht hinziehende „Jazz-Symphony“ am 29.2. mit verschiedenen Ensembles. Der März beginnt mit Giuseppe Verdis groß angelegtem Requiem, in dem der neu gegründete Symphonische Chor Bamberg bereits zum dritten Male auftritt. In Schul- und Familienkonzerten widmet man sich vom 12.-14. März unter dem Motto „Ta-ta-ta-taa“ dem Jubilar Beethoven. Bevor es Ende des Monats auf Tournee nach Polen geht, dirigiert Christoph Eschenbach am 26./27. März Konzerte in Bamberg mit einem Beethoven/Penderecki-Programm. Selbiges wird dann auch in Breslau und Warschau interpretiert, der Solist in Pendereckis Flötenkonzert ist Stathis Karapanos.
Das Philharmonische Orchester des Landestheaters Coburg kommt in seiner siebenteiligen Konzertreihe am 01./02. März bei der Nummer vier an. Das Orchester spielt dann zunächst Louise Farrencs Sinfonie Nr.3 g-moll, anschließend steht Niccoló Paganinis „Sonata per la Grand Viola“ mit der Solistin Zhuo Lu auf dem Programm. Abschließend erklingt die „Symphonie Fantastique“ von Hector Berlioz. Am Dirigentenpult steht mit Roland Kluttig der Noch-GMD des Orchesters. Louise Farrenc ist übrigens eine bedeutende Komponistin des 19. Jahrhunderts, damals preisgekrönt wegen ihrer Kammermusikwerke und unbedingt einer Wiederentdeckung wert.
Die Hofer Symphoniker setzen ihre Konzertsaison mit insgesamt 11 Symphoniekonzerten am 14. Februar fort mit einem ausschließlich dem Jubilar Beethoven gewidmeten Programm. Der Pianist und Dirigent Christian Zacharias wird die beiden ersten Symphonien Beethovens dirigieren und zudem dessen drittes Klavierkonzert interpretieren. Weiter mit dem Beethoven-Zyklus geht es am 20. März, wenn im Festsaal der Freiheitshalle Hof die berühmte „Fünfte“ dargeboten wird und dazu die Schauspielmusik zu Goethes „Egmont“. Dominique Horwitz lautet der prominente Name des Sprechers, die vokale Partie übernimmt die Sopranistin Katja Stuber, und am Dirigentenpult steht Elias Grandy.
Die Staatsphilharmonie Nürnberg hat sich für ihr viertes Philharmonisches Konzert am 21. Februar die „Neue Welt“ als Motto ausgesucht. Da liegt es nahe, die Aufführung von Antonín Dvoráks 9. Symphonie „Aus der Neuen Welt“ zu vermuten. Richtig so, aber auch das zweite Werk des Abends hat mit der Welt jenseits des Atlantiks zu tun: Béla Bartóks zweites Violinkonzert, das an diesem Abend in der Meistersingerhalle von Tobias Feldmann interpretiert wird. Die Dirigentin ist Shiyeon Sung. Am 20. März erklingt am selben Ort Anton Bruckners gewaltige, weil abendfüllende Symphonie Nr.5 B-Dur. Cornelius Meister wird das Werk dirigieren und diesen kontrapunktischen Edelstein sicherlich zu schleifen wissen.
Bei den Nürnberger Symphonikern geht es am 1. Februar unter dem Motto „Tanz oder Trott?“ in unseren Vorschau-Zeitraum. Daye Lin dirigiert Werke von Zoltán Kodály und Antonín Dvorák, der Bratschist Benjamin Rivinius interpretiert das Violakonzert von Roland Kunz. Eine Woche später lautet das fragende Motto „Sekt oder Selters?“, wenn Nordisches von Jean Sibelius und Edvard Grieg sowie Mozarts Flötenkonzert D-Dur auf dem Programm stehen. Solist ist Andreas Blau; es dirigiert Hossein Pishkar. Abermals eine Woche später wird „Rätsel oder Lösung?“ gefragt, und Oksana Lyniv dirigiert tatsächlich Rätselhaftes wie z.B. Edward Elgars Enigma-Variationen. Alexej Gerassimez bietet Tobias Broströms Schlagzeugkonzert Nr.1 dar, außerdem erklingt Mozarts „Haffner“-Symphonie. Am 14./15. März schließlich wird „Humoreske oder Groteske?“ gefragt. Dann erfüllt Gustav Mahlers 4. Symphonie G-Dur (Sopransolo: Sophie Klußmann) die Meistersingerhalle, außerdem die Mahlersche Version von Robert Schumanns ebenfalls vierter Symphonie d-moll. Das alles unter der Leitung von Chefdirigent Kahchun Wong.
Das Philharmonische Orchester Würzburg setzt die sechsteilige Reihe seiner Sinfoniekonzerte am 20./21. Februar fort mit der Aufführung von Gustav Mahlers dritter Symphonie d-moll im Würzburger Kiliansdom. GMD Enrico Calesso dirigiert das abendfüllende Werk, in dem auch der Frauenchor des Mainfranken Theaters und die Würzburger Domsingknaben mitwirken. Ganz andere Töne sind im fünften Sinfoniekonzert am 26./27. März in der Hochschule für Musik zu hören. „Verbotene Liebe“ lautet das Motto, „Pelléas und Mélisande“ ist das Sujet. Die Vertonungen von Debussy und Fauré entführen in eine märchenhafte Welt, außerdem steht mit Alberto Ginasteras Harfenkonzert (Solist: Andreas Mildner) ein energiegeladener Musikrausch auf dem Programm, durch das der Dirigent Marc Tardue führt.
Symphoniekonzerte der Musikvereine, Agenturen und Stadttheater
Beim Gemeinnützigen Verein Erlangen (gVe) steht zunehmend die Sinfonik im Vordergrund der Saison, weshalb auch zum Jahresbeginn renommierte Orchester nach Mittelfranken kommen, um in der Heinrich-Lades-Halle zu gastieren. So auch am 12. Februar, wenn das Basler Sinfonieorchester unter der Leitung von Ivor Bolton mit einem reinen Beethoven-Programm auftritt. Neben den „Geschöpfen des Prometheus“ wird das 5. Klavierkonzert mit dem renommierten Pianisten Alexander Melnikow geboten. Das Klavier steht auch im darauf folgenden Konzert am 17. März im Mittelpunkt. Francesco Piemontesi spielt Mozarts letztes Konzert B-Dur KV 595. Das Frankfurter Opern- und Museumsorchester interpretiert anschließend die 10. Symphonie von Dmitri Schostakowitsch unter der Leitung des Dirigenten Constantinos Carydis.
Zur Gesellschaft der Kulturfreunde Bayreuth kommt am 16. März das Franz Liszt Kammerorchester unter der Leitung seines Konzertmeisters Péter Tfirst. Im Mittelpunkt des Konzertes steht dabei die Geigerin Moné Hattori, die das Violinkonzert a-moll von J.S. Bach sowie die „Teufelstrillersonate“ g-moll in einer Fassung für Violine und Orchester spielen wird. Außerdem Dvoráks Serenade E-Dur und eine „Carmen Fantasie“ von Franz Waxmann. Veranstaltungsort ist „Das Zentrum“ in Bayreuth.
Die Konzertagentur Hörtnagel hat in der laufenden Saison wieder bedeutende Klangkörper und herausragende Solisten engagiert. Zu diesen zählt natürlich auch Sol Gabetta, der helle Stern am Cello-Himmel. Sie wird mit den Bamberger Symphonikern am 5. Februar in der Meistersingerhalle auftreten und dabei Edward Elgars Cellokonzert e-moll interpretieren. Darüber hinaus dirigiert Jakub Hrusa Werke Beethovens und Dvoráks. Der nächste Weltstar kommt erst Anfang April, aber wir weisen gerne schon jetzt darauf hin: die Klarinettistin Sabine Meyer wird am 2.4. vom SWR Symphonieorchester unter Roger Norrington begleitet.
Das Stadttheater Fürth empfängt am 20. Februar das Münchner Rundfunkorchester, das unter der Leitung von Enrique Ugarte und zusammen mit dem Thilo Wolf Quartett instrumentale Arrangements berühmter Songs von George Gershwin darbieten wird. „I Got Rhythm“ und „Summertime“ werden mitreißen! Musikalische Grüße aus der Bukowina unter dem Motto „Frejlachs“ entbietet das Jüdische Orchester Czernowitz & Lev Feldmann am 15. März im Fürther Stadttheater. Das jiddische Motto bedeutet übrigens ganz einfach „fröhlich“. Dass die „Fürther Streichhölzer“ am 22. März wieder einen symphonischen Auftritt haben, wollen wir hier gerne erwähnen. Sie begeben sich auf eine musikalische Reise mit Belá Bartók.
Beim Stadttheater Schweinfurt macht sich die Symphonik nach dem Auftritt der Bamberger Symphoniker am 30. Januar in den Monaten Februar und März rar, dafür treten kleinere, aber sehr originelle Formationen auf. Im April wird’s aber wieder symphonisch!