Fränkische Symphonieorchester
Die Bamberger Symphoniker setzen ihre Konzertreihe am 4. Dezember fort mit einem interessanten Werk, nämlich Carl Maria von Webers Fagottkonzert, und einem kaum weniger interessanten Dirigenten, dem Geiger Nikolaj Szeps-Znaider. Neugier, so zeigt sich, ist also weiterhin das tragende Motto der Saison. Am 11. des Monats erklingt Anton Bruckners 9. Symphonie, und Frank Peter Zimmermann spielt im selben Konzert Robert Schumanns Violinkonzert. Eine Woche später gastiert der Philharmonische Chor Brünn, und Jakub Hruša dirigiert Petr Fialas Stabat Mater sowie die Glagolitische Messe von Leoš Janácek. Zum Jahreswechsel kommt Kahchun Wong, der Preisträger des Mahler-Dirigierwettbewerbs, zurück an die Regnitz und dirigiert unter Beteiligung des Symphonischen Chores Bamberg die 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven. Wieder eine Neunte, diesmal allerdings die von Gustav Mahler, wird am 14. Januar unter der Leitung des Chefdirigenten gegeben. Mit dieser Partitur im Gepäck geht es anderntags nach Paris, um in der dortigen neuen Philharmonie die wichtige Rolle als Bayerns musikalischer Botschafter zu erfüllen. Nach Schul- und Familienkonzerten am 20./21. Januar steht am Monatsende die 2. Symphonie Mahlers im Fokus, die nicht nur in Bamberg, sondern auch in Wien, Baden-Baden und Hamburg (dort in der Elbphilharmonie!) geboten wird. Natürlich dirigiert Jakub Hruša, den vokalen Part übernimmt die Wiener Singakademie.
Das Philharmonische Orchester des Landestheaters Coburg plant mit dem theatereigenen Chor eine Aufführung von Georg F. Händels „Messias“ am 18./19. Dezember. Das ist zwar kein philharmonisches Konzert im engeren Sinne, sondern ein Oratorium, wird aber große Anziehungskraft auf alle Klassikliebhaber:innen ausüben. Es dirigiert Chordirektor Mikko Sodoroff. Das 35. Coburger Neujahrskonzert wird am 6. Januar als Matinee im Kongresshaus Rosengarten stattfinden. Das genaue Programm wird später bekanntgegeben, ebenso Informationen zu den Ausführenden.
Die Hofer Symphoniker sind bei ihren regulären Symphoniekonzerten im Festsaal der Hofer Freiheitshalle bereits bei der Nummer 4 angekommen. Am 10. Dezember lautet das Motto „Die Pastorale in Bildern“, und dabei geht es, wie man sich denken kann, um Beethovens ’Pastorale’. Die Bilder steuert Tobias Melle bei, von ihm stammt auch die Fotografie und die Live-Projektion. Auszüge aus Tschaikowskys ’Nussknacker’-Suite komplettieren das von Nicholas Milton dirigierte Programm. Das Neujahrskonzert am 6. Januar ist diesmal schottisch geprägt, denn es trägt den Titel des ganz besonderen Neujahrsfestes, das alljährlich in Edinburgh gefeiert wird: ’Hogmanay’. Ein waschechter Schotte, der Bariton Richard Morrison, übernimmt den vokalen Part, am Pult steht der charismatische Dirigent Russell Harris.
Bei der Staatsphilharmonie Nürnberg nimmt nun auch wieder die GMD Joana Mallwitz den Taktstock in die Hand. Sie dirigiert die Neujahrskonzerte vom 4. bis 8. Januar unter dem naheliegenden Motto „Neubeginn“. Joseph Haydns „Schöpfung“ steht auf dem Programm, da geht’s ja auch von ganz vorne los.… Am Monatsende heißt es „Sehnsucht“, und Joana Mallwitz wendet sich den sehnsüchtigen Klängen von Tschaikowskys 4. Symphonie zu. Die fabelhafte Klarinettistin Sharon Kam spielt Mozarts Klarinettenkonzert, und zum guten Schluss folgt Lena Auerbach der Sehnsucht nach dem Unerreichbaren in ihrem Orchesterstück mit dem vielsagenden Titel „Ikarus“.
Die Nürnberger Symphoniker kündigen für den 18./19. Dezember ihr 9. Symphonisches Konzert als Weihnachtskonzert unter dem Titel „Vom Himmel hoch“ an. Unter dem Dirigenten Christian Heiß singen die Regensburger Domspatzen sowie Gesangssolisten, außerdem erklingt ein Solokonzert von J.S. Bach. Beim 10./11. Symphonischen Konzert unter dem Motto „76 Jahre Musik erleben“ am 5./6. Januar stehen schmissige Werke von Leonard Bernstein („West Side Story“), Aram Chatschaturjan („Spartacus“), Miklós Rózsa („Ben Hur“) und Lee Holdridge („Beauty and the Beast“) auf dem Programm, also vor allem Filmmusik. Chefdirigent Kahchun Wong dirigiert, Sabine Sauer besorgt die Moderation. Das 12. Konzert badet sich am 16. Januar im „Rausch der Klänge“ und sieht den Organisten Christian Schmitt als Solisten vor, der Guillaume Connessons ’Concerto da Requiem’ spielen wird. Außerdem dirigiert Kahchun Wong die 7. Symphonie Anton Bruckners. Mit dem Romantitel „Gut gegen Nordwind“ wagen sich die Symphoniker im 13. Konzert am 29. Januar in die raue maritime Welt der skandinavischen Musik. Jean Sibelius, Edvard Grieg und Kurt Atterbergs „Meeressymphonie“ stehen auf dem von Ari Rasilainen dirigierten Programm. Solist ist Mario Häring in Griegs Klavierkonzert a-moll.
Das Philharmonische Orchester Würzburg hat sich für sein 3. Sinfoniekonzert am 30./31. Januar unter dem etwas rätselvollen Motto „Das andere Ich“ die kapitale Symphonie Nr. 1 e-moll von Jean Sibelius vorgenommen. Zuvor spielt Denis Goldfeld das erste Violinkonzert Dmitrij Schostakowitschs. Die Leitung hat Gábor Hontvári.
Programme der Stadttheater, Konzerthäuser, Musikvereine und Agenturen
Die Gesellschaft der Kulturfreunde Bayreuth wird für ihr nächstes symphonisches Angebot (Abo-plus-Konzert 2), ein Konzertabend am 18. Dezember mit den Bamberger Symphonikern, wieder in die benachbarte Weltkulturerbestadt reisen. Von Petr Fiala erklingt ein ’Stabat Mater’, außerdem Leoš Janácek ’Glagolitische Messe’. Jakub Hruša dirigiert die Staatsphilharmonie; Vokalsolisten und der Philharmonische Chor Brünn wirken ebenfalls mit. Es gibt einen Shuttle-Service per Bus.
Beim Gemeinnützigen Verein Erlangen (gVe) ist am 6. Dezember das symphonische Nationalorchester der Ukraine unter der Leitung von Volodymyr Sirenko zu Gast in der Heinrich-Lades-Halle und wird die 7. Symphonie von Antonín Dvorak interpretieren. Vor der Pause steht ein Blockbuster auf dem Programm, nämlich Pjotr I. Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1 b-moll, das von der angesagten Pianistin Olga Scheps gespielt wird. Die Silvestergala wird vom Sinfonieorchester des Nationalorchesters Prag mit einem beschwingten Programm gestaltet; Jana Sibera ist die Gesangssolistin, Gerd Schaller dirigiert. Das hr-Sinfonieorchester Frankfurt kommt am 17. Januar nach Erlangen mit Noten von Dvorak und Mussorgsky im Gepäck. Es dirigiert Alain Altinoglu, das Violoncello spielt Edgar Moreau. Ein weiteres Orchesterkonzert am 26. Januar sieht den weltbekannten Klarinettisten Martin Fröst am Dirigentenpult des Swedish Chamber Orchestra. In einem reinen Mozartprogramm wird Mojca Erdmann als Gesangssolistin auftreten.
Am Theater Ansbach ist in symphonischer Hinsicht erst einmal Pause, doch der Windsbacher Knabenchor präsentiert am 17. Dezember sein alljährliches Weihnachtskonzert a capella.
Im Stadttheater Fürth sind am 2. Dezember die Festival Strings Luzern zu Gast und musizieren mit dem Weltklasse-Hornisten Felix Klieser, dessen extreme Behinderung ihn nicht daran gehindert hat, zu einem Meister seines Faches zu werden. Zwei Tage später kommen die Bamberger Symphoniker nach Fürth, um unter der Leitung von Nikolaj Szeps-Znaider ein Programm mit Werken von Carl Maria von Weber, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Ludwig van Beethoven zu dirigieren. Bambergs neue Solofagottistin Rie Koyama spielt den Solopart.
Das Stadttheater Schweinfurt muss wegen der Sanierung einstweilen pausieren, doch die Bamberger Symphoniker haben zugesagt, einzelne Konzertangebote zu machen. Näheres später.
Die Konzertagentur Hörtnagel in Nürnberg lädt am 11. Dezember das London Philharmonic Orchestra in die Meistersingerhalle ein. Julia Fischer spielt Edward Elgars Violinkonzert h-moll op. 61, nach der Pause dirigiert Vladimir Jurowski Auszüge aus Tschaikowsky „Schwanensee“-Ballettmusik. Das 4. Meisterkonzert am 15. Dezember ist mit „German Brass“ bläsersymphonisch ausgerichtet. Die Arrangements der Meisterbläser sind natürlich weihnachtlich orientiert, aber eine „Stille Nacht“ wird es wohl nicht werden!
Die TauberPhilharmonie in Weikersheim bietet am 21. Januar zwar ein Konzert unter dem Titel „Philharmonix“ an, doch diese Mitglieder der Wiener und Berliner Philharmoniker wollen einfach mal ausprobieren, was es außer den Programmen ihrer weltberühmten Orchester noch so zu spielen gibt, mithin das, was man im konventionellen Repertoire nicht findet. Da kommt einiges zusammen, von Jazz und Latin über Pop und Hollywood bis zu jüdischer Volksmusik.