Kunstobjekte aus dem gewohnten Umfeld herauslösen und in einem fremden Umfeld neu zu präsentieren, sie in eine andere Ausstellungskomposition zu integrieren oder aber dort bewusst zu irritieren. Die Idee ist so naheliegend wie bestechend.
Bereits zum sechsten Mal tauschen diesmal zwölf Museen untereinander ihre Kunst. Jeweils ein ausgewähltes Kunstwerk wird in ein anderes Haus ausgeliehen und damit in einen neuen Kontext gebracht. Das gewährt nicht nur einen ganz neuen Blick auf Ausstellung und Kunst, sondern kreiert auch ein heterogenes, lebendiges Netzwerk. Den diesjährigen Kunsttausch haben die Verantwortlichen darüber hinaus mit der Suche nach Schönem verbunden, scheint dessen Geheimnis bis zum heutigen Tage immer noch ungelöst. Und so wechselt das Bildnis einer Dame im Ankleidezimmer seinen Standort ebenso wie die Keramik einer Frisierstube, findet sich eine Buchillustration mit zwei Frauen, die ihre Schönheit zu käuflichen Zwecken zur Schau stellen, wie die Replik einer ägyptischen Schminkpalette, eine Grabbeigabe mit einer Fibel aus einer Wehranlage oder ein Nonnenspiegel, der auch geistlichen Damen Schönheitspflege erlaubt. Manche der ausgestellten Objekte dienen in direkter Weise dem Schönen, andere haben das Streben nach Schönheit und ihre Zurschaustellung zum Thema. Die unterschiedlichsten Objekte, die „fremd“ gehen, zeigen die Sehnsucht nach dem Schönen in vielfältigen Medien und Ausdrucksformen.
Kunst geht fremd. Kunsttausch der besonderen Art vom 26. Juni bis zum 6. November 2016. Weitere Informationen im Netz unter www.kunst-geht-fremd.de
Copyright Fotos:
Volkacher Salbuch, Frauenwirt, Foto © Kunst geht Fremd
Würzburg Kulturspeicher, Ehmig, Gattin des Künstlers, Foto © Pressefoto