Am 23. April startet es wieder, das in der Region „wichtigste Musikereignis außerhalb der Bayreuther Festspiele“. Es ist ein Klassik-Festival, innerhalb dessen sich gleichwohl die Grenzen zwischen so genannter E- und U-Musik in Auflösung befinden. Hier gibt es Unglaubliches zu entdecken: Spannendes, Interessantes, Neues. So auch in der kommenden Saison, wenn es wieder heißt: Klassik belebt! Dieses Motto wird diesmal seinen besonderen Hintersinn haben, denn belebend dürfte sich schon der Umstand auswirken, dass aufgrund der Schließung der Stadthalle aus der Not eine Tugend gemacht werden muss, also neue Räume zur Nutzung anstehen. Ein solcher mit besonderem Charme ist das alte Reichshof-Kino in der Maxstraße. Auf die Panzerhalle gar dürfen sich die Bamberger Symphoniker freuen und sie werden dort am geradezu idealen Platz Strawinskys „Geschichte vom Soldaten“ aufführen (5. Mai).
Den Auftakt macht das David Gazarov Trio mit seinem Programm „Bachology“, dann folgt am 28. April das Flötenquartett „VerQuer“ und tags drauf ein weiterer Bezug zum Thomaskantor mit „Quer-Bach“ von den Slixs. Der April klingt aus mit einer musikalischen Spazierfahrt auf den Spuren der Markgrafen. Anfang Mai gastieren zwei Trios, das nach David Orlowsky benannte am 4. und das „Mozart Narropera Trio“ am 6. des Monats. Letzteres wird eine Kammerversion von Mozarts Oper „Le Nozze di Figaro“ präsentieren, quasi eine Miniaturausgabe. Am 8. Mai erwartet die Musica-Bayreuth-Besucher eine festliche Orgel-Trompeten-Gala in der Stadtkirche, am 12. der explosive Mix aus Klassik, Minimal Music und Artpop, den „Spark – die klassische Band“ anzubieten hat. Mit dem Armida-Quartett begibt sich das Festival zum Ausklang auf das Gebiet großer Kammermusik, die von herausragenden jungen Talenten dargeboten wird (13. Mai).
Drei Schülerkonzerte komplettieren das diesjährige Programm der „Musica Bayreuth“ auch in musikpädagogischer Hinsicht – so etwas nennt man heutzutage „Education“. Bei den ersten beiden stehen die vier Querflötistinnen von „VerQuer“ für die spielerische Vermittlung von Musikwissen zur Verfügung, beim dritten wollen die Musiker von „Spark“ mit einem wild wuchernden Klangkosmos und einer gehörigen Portion Rock-Attitüde die Schülerschaft zu einem spannenden Hörerlebnis führen. Wie auch immer: für faszinierenden Musikgenuss wird die diesjährige „Musica Bayreuth“ wie stets in der Vergangenheit garantieren. Deshalb sollte man sich die drei Wochen von Ende April bis Mitte Mai im Kalender markieren!
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Spark, Foto © Stephanie Schweigert