Seit rund vier Jahrzehnten bietet die Internationale Musikbegegnungsstätte Haus Marteau in Lichtenberg, hoch qualifizierte Meisterkurse für den internationalen Profimusikernachwuchs. Benannt nach dem Erbauer und Geigenvirtuosen Henri Marteau (1874 bis 1934), der mit seinem „Sommerakademien“ die Idee zu einem musikalischen Zentrum bereits angestoßen hatte. Das historische Ambiente der Künstlervilla bietet dazu den passenden Rahmen. Erweitert werden die Räumlichkeiten durch einen ausgezeichneten Konzertsaal im barrierefrei zugängigen Untergeschoss des Gebäudes. Haus Marteau gilt europaweit als einzigartiges Konzept.
Unter dem Titel „Meisterkonzerte“, bietet die musikalische Begegnungsstätte, unter der künstlerischen Leitung von Christoph Adt, im Landkreis Hof hochwertige Konzerte an. Im spektakulären Konzertsaal gastieren renommierte Vertreter der klassischen Musikszene. Alle Konzerte beginnen um 19 Uhr.
Das Duo Turban-Sawallisch macht am 16. März den Anfang. Klavier und Violine stehen im Mittelpunkt der ausgewählten Werke. Tomoko Sawallisch und Ingolf Turban spielen unter anderem Werke von Franz Schubert oder auch César Franck, darunter die „Fantasie C-Dur für Violine und Klavier“ sowie die „Sonate A-Dur für Violine und Klavier“. Zwei Capricen von Nicolo Paganini sowie Henri Marteau, dem Namensgeber der musikalischen Bildungsstätte, folgen.
Eine ganz andere, eher ungewöhnliche Besetzung, bietet am 26. März das Duo Vivi Vassileva und Luca Campara Diniz mit Percussion und Gitarre. Für die in Hof geborene Schlagzeugerin ist das fast ein Heimspiel. Die international auftretende Musikerin gilt als Meisterin an den unterschiedlichsten Schlagwerkinstrumenten, die mit Gespür und Rhythmusgefühl agiert. Ihr zu Seite seht mit Diniz ein vielfach ausgezeichneter Wandler zwischen Kammermusik und Jazzkompositionen. Zu hören sind Werke von Johann Sebastian Bach, etwa das „Italian Concerto“, „Bata Coxa“ von Marco Pereira oder Javier Contreras‘ „Sonata für Vibraphone and Guitar“.
Mit dem niederländischen Duo Hawijch Elders und Sander Sittig, kommen erneut Violine und Klavier zum Erklingen. Elders hatte beim 8. Internationalen Violinwettbewerb Haus Marteau im Mai 2023 den ersten Preis erhalten. Neben anderem spielt das Duo bei seinem Konzert am 9. Juli die „Sonate für Violine und Klavier g-Moll, WVZ 532“ von Claude Debussy oder auch die „Carmen-Fantasie“ von Franz Waxman. Das, ursprünglich für Orchester gesetzte Werk aus dem Jahr 1946, basiert auf Themen der Oper „Carmen“ von Georges Bizet.
Mit der israelische Pianistin Yaara Tal und ihrem deutschen Klavierpartner Andreas Groethysen, kommt am 22. Oktober eines der international renommiertesten Duos für vierhändiges Klavier nach Oberfranken. Zwei erfahrene, vielfach ausgezeichnete und herausragende Tastenspezialisten. Bereits seit den 1980er-Jahren spielen Tal und Groethysen weltweit als Duo zusammen, sind Gäste zahlreicher Festivals und Reihen. Für ihren Konzertabend im Haus Marteau, haben sie unter anderem eine „Sonate für zwei Klaviere op. 66“ des französischen Komponisten Louis Théodor Gouvy, einem Vertreter der Romantik ausgewählt. Mit dem „Prélude à l’après-midi d’un faune“ von Claude Debussy sowie auch Camille Saint Saëns‘ „Variationen über ein Thema von Beethoven“, hat das Duo zwei weitere Vertreter der Romantik für sein Konzert auf das Programm gesetzt.
Mit einer eher ungewöhnlichen Trio-Besetzung, in diesem Fall Flöte, Fagott und Klavier, folgt am 5. November 2024 bereits das letzte Konzert der diesjährigen Auflage. Andrea Lieberknecht, Dag Jensen und Jan-Philip Schulze sind die Künstler des Abends. Alle drei sind erfahrene und viel gefragte Musiker, die ihr Können und Wissen im Rahmen einer Lehrtätigkeit an den Musikhochschulen in München oder Hannover sowie auch in Meisterkursen weitergeben. Vor ihrer Lehrtätigkeit war die Flötistin Liebermann viele Jahre als Orchestermusikerin, etwa beim Münchner Rundfunkorchester oder auch beim Sinfonieorchester des Westdeutschen Rundfunks tätig. Neben ihrer Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik und Theater München, bestreitet sie Auftritte mit Recital-Programmen, etwa bei der Bachwoche Ansbach.
Der gebürtige Norweger Dag Jensen gilt als versierter Fagottist, Kammermusiker und Hochschullehrer. 2011 war Jensen als Professor für Fagott an die Hochschule für Musik und Theater nach München berufen worden. Unter anderem spielte er auch bei den Bamberger Symphonikern oder auch dem Philharmonischen Orchester Bergen.
Jan Philipp Schulze, überzeugt als weit geachteter Pianist, Kammermusiker und Hochschullehrer. Zusätzlich widmet er sich ausgiebig der Liedbegleitung. Seit 2004 ist er als Professor für Liedgestaltung an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover tätig.
Als Trio Armédée spielen die drei Werke von Carl Maria von Weber, Ludwig van Beethoven oder Claude Debyssy.
Weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen gibt es auf der Website der Musikbegegnungsstätte unter www.haus-marteau.de.