Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg stellt in einer Sonderausstellung ab dem 29. Februar 2024 einen repräsentativen Querschnitt der "Sammlung Françoise und Heinz-Günter Prager" vor, die es im vorangegangenen Jahr erhielt. Diese Sammlung, bestehend aus rund 500 Papierarbeiten, reflektiert das persönliche Interesse der Sammler an der Kunst der Nachkriegsmoderne und umfasst hauptsächlich Werke deutscher Künstler aus den Jahren 1960 bis 1990. Die ausgestellten Arbeiten zeichnen sich durch ihre Eigenständigkeit aus und sind vornehmlich als autonome Zeichnungen angelegt, was unter den vielseitig arbeitenden Künstler*innen eine Besonderheit darstellt. Mit einem Fokus auf Zeichnungen von Bildhauern erforscht die Ausstellung Themen wie Bewegung, Tiefenräumlichkeit und Zeit.
Die Ausstellung ist in vier Themenbereiche gegliedert: Linie, Struktur und Fläche; Farbe und Raum; Raum und Collage; sowie Kooperationen. Sie präsentiert Werke namhafter Künstler wie Joseph Beuys, A.R. Penck, Norbert Kricke, und Gerhard Richter, die sich mit verschiedenen Aspekten von Farben, Räumen, Vergangenheit und Gegenwart auseinandersetzen. Die Sammlung zeigt auch die Bedeutung von Papierarbeiten im künstlerischen Prozess und die Möglichkeiten, mit Linien und Flächen abstrakte Phänomene darzustellen.
„Die Übernahme dieser Sammlung und die aktuelle Sonderausstellung stärken das Profil des Germanischen Nationalmuseums in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Außerdem wird damit ein zentrales Merkmal dieses Hauses wieder lebendig, nämlich dass Stiftungen und Leihgaben von Einzelpersonen und Körperschaften das GNM zu einem gemeinschaftlich getragenen Museum machen.“ (Generaldirektor Prof. Dr. Daniel Hess)
Ein besonderer Bereich der Ausstellung ist der Aktionsraum, der Besucher*innen einlädt, selbst kreativ zu werden. Mit unterschiedlichen Papierarten und Zeichenutensilien können Gäste ihre eigenen Kunstwerke schaffen. Dieser interaktive Teil unterstreicht die Botschaft von Joseph Beuys, dass jeder ein Künstler sein kann, und fördert die aktive Auseinandersetzung mit Kunst.
Die Übernahme der Sammlung Prager und die Ausstellung unterstreichen das Engagement des Germanischen Nationalmuseums für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts und betonen die Bedeutung von Stiftungen und Leihgaben für die Entwicklung des Museums. Die Ausstellung zeugt von der Vielfalt und dem Reichtum der Papierkunst und bietet einen tiefen Einblick in die künstlerischen Ausdrucksformen der Nachkriegsmoderne.
Die Ausstellung „Papierarbeiten. Albers, Beuys, Ecker, Lenk, Ostermeyer, Penck, Polke, Richter, Rosenbach, Rückriem, Trockel“ ist noch bis zum 26. Mai 2024 im Germanischen Nationalmuseum, Kartäusergasse 1, 90402 Nürnberg zu sehen. Weitere Informationen gibt es unter www.gnm.de.