Wer sich nach Kloster Banz begibt, um im stimmungsvollen Ambiente des Kaisersaales der inzwischen traditionsreichen, weil seit vielen Jahren von Mitgliedern der Bamberger Symphoniker gestalteten Konzertreihe den reizvollen Besetzungen und Werken der Kammermusik zu lauschen, weiß, dass man verlässlich höchste interpretatorische Qualität geboten bekommt. Für die jetzt beginnende Saison 2018/19 haben sich die Bamberger Musiker das Motto „Licht und Schatten“ ausgedacht. Wer dabei zu Recht an die Malerei denkt, sollte nicht vergessen, dass auch in der Musik die hellen Momente ohne Dunkelheit nichts wären, dass hier also der Kontrast zwischen Licht und Schatten ebenfalls elementare Bedeutung besitzt. Man wird sich also in der kommenden Spielzeit auf einen Wechsel zwischen nächtlich-zarten Klängen und einer euphorisch-dramatischen Stimmung einstellen können.
Im ersten Konzert am 21. Oktober, das ganz der Gattung Klaviertrio gewidmet ist, werden mit Werken von Dmitrj Schostakowitsch und Astor Piazzola Kompositionen zu hören sein, die keine größeren Stimmungsantipoden sein könnten. Am 25. November wird ein Bläserquintett in einer Sonntagsmatinee mit einer Bearbeitung von Wolfgang A. Mozarts „Cosí fan tutte“ Licht ins Dunkel der Wintermonate bringen. Im Januar dann lässt sich – im Rahmen eines Konzertes unter der Devise „besondere Instrumente“ – teilhaben an der emotionalen Vielfalt der recht selten zu hörenden Saiteninstrumente Viola d’amore und Viola da braccio (13.1.19).
Das „Quinten-Quartett“ zeigt am 24. Februar mit Joseph Haydns „der Sonnenaufgang“ bezeichnetem Streichquartett und dem achten Streichquartett von Schostakowitsch (das den Opfern des Nationalsozialismus gewidmet ist), was menschliches Dasein an Licht und Schatten hervorbringen kann. Am 17. März präsentieren drei Symphoniker-Solisten mit dem Ensemble „Concerto grosso Banz“ ein Feuerwerk an barocken Werken. Ende des Monats spielt Schostakowitsch abermals eine wichtige Rolle in einer Triobesetzung: Sein Trio in h-moll steht neben Franz Schuberts Klaviertrio in B-Dur (31.3.19).
Das Abschlusskonzert am 26. Mai ist gänzlich Schubert gewidmet und sieht die Kombination von einer Auswahl aus dem Liedschaffen des Komponisten mit dessen letztem Kammermusikwerk vor, dem Streichquintett C-Dur. Auch hier wird sich der musikalisch ausgedrückte Kontrast von Licht und Schatten spüren lassen und zusammen mit der inspirierenden Aura des Kaisersaales ein atmosphärisches Erlebnis garantieren.
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Damentrio, Foto © Presse