Sommer, Bier, Sonnenschein und dazu viel Musik. Das ist bei Rock im Park nicht immer der Fall. Das mit dem Bier und der Musik schon. Sommer und Sonnenschein nicht unbedingt.
Das blendende Wetter war sicherlich einer der Gründe, weshalb das dreitägige Festival am Ende ein mehr als versöhnliches Ende nahm. Die Laune der Beteiligten in Nürnberg war spürbar zufrieden. Die Besucher? Größtenteils gut gelaunt. Überraschend oft sehr vernünftig und dem Alkohol (meist) nur den entsprechenden Maßen zugeneigt. Die Polizei, die Security und das bei insgesamt 760 Einsätzen geforderte Rettungspersonal? Größtenteils gut gelaunt. Was (auch) der Vernunft der Anwesenden und dem größtenteils ausgeklügelten Zugangssytem zugeschrieben werden darf. Es gab weit weniger Einsätze als gewohnt, ein aus ungeklärter Ursache mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand zusammengebrochener Besucher wurde in einer dramatischen Rettungsaktion ins Leben zurückgeholt.
Zufriedenheit herrschte auch beim Veranstalter ARGO. Chef Peter Pracht und Pressesprecherin Caro Hilzinger zeigten sich recht zufrieden mit dem Festival, das mit so einigen Fragen begann, die Zweifel nährten. Die Ticketpreise? Nicht ganz günstig. Die Bandauswahl? Nicht so spektakulär wie es sich viele erhofften. Die Bierpreise? Mit 6 Euro 50 auch nicht ganz billig. Am Ende lässt sich konstatieren: Der Begeisterung tat all das keinen Abbruch, das herrliche Wetter animierte noch dazu viele Leute, kurzfristig Tageskarten zu kaufen. Und das sollte sich lohnen. Schließlich sorgten die gebuchten Bands durchaus für gute Stimmung, echte Enttäuschungen blieben aus. Insbesondere die kleinere Hauptbühne war dabei ein Garant für einige bemerkenswerte Gigs verschiedenster Genres. Ob die rappende um Kontra K, Juju und Badmomzjay oder die rockende Fraktion mit Halestorm (vorzüglich dabei Lzzy Hale), Papa Roach (mit Hollywood Undead-Rapper Dylan Alvarez als Überraschungsgast), Arch Enemy (mit einer grandiosen Alissa White-Gluz am Mikro) Bullet for my Valentine, Bring me the horizon, Evanescence und der Kultkombo Steel Panter: Sie alle brachten das Publikum zum Kochen und ließen viele Fans vor der dortigen Bühne verharren, anstatt die Hauptbühne aufzusuchen. Dort lieferten die Headliner Kings of Leon, Die Toten Hosen und die Foo Fighters ordentlich ab, ohne dabei die komplette Abrissbirne zu schwingen. Weitaus spannender schon die "kleineren" Acts auf der Mainstage. Incubus und Tenacious D am Freitag, Sum 41, NOFX (trotz ordentlichem Hangover vom Vortag), und Machine Gun Kelly (ohne Megan Fox, dafür mit Bring me the Horizon-Frontmann Oliver Sykes als Zuckerl) am Samstag, Yungblud, Limp Bizkit und Rise Against am finalen Tag lieferten mitunter spektakuläre Performances ab. Auch in der Arena gab es einige Highlights zu vernehmen: Zwischen The Raven Age als Opener in der Halle und dem brachialen Abschluss von Meshuggah gaben sich Newcomer, Geheimtipps und Stars die Klinke in die Hand.
Rock im Park 2023 ist Geschichte. Doch der Blick geht nach vorne. Vom 7. bis zum 9. Juni 2024 bitten die Veranstalter erneut zum Tanz. Karten sind im Early-Bird-Vorverkauf schon jetzt erhältlich. Auch wenn noch keine Bands bekannt gegeben wurden. Und auch das Wetter noch nicht vorhergesagt werden kann. Es bleibt spannend. An vielen Fronten.