Für den Sängernachwuchs, der mit einer Karriere auf den Bühnen dieser Welt liebäugelt, also mit dem Musiktheater, hat sich die „Junge Oper Schloss Weikersheim“ zu einem idealen Sprungbrett gemausert. In Weikersheim haben die jungen Talente die einmalige Möglichkeit, in einer professionellen Produktion und vor großem Publikum – die Tribüne bietet Platz für knapp tausend Personen – eine Opernpartie zu verkörpern. Enthusiastisch und diszipliniert arbeiten sie daran, ihre Möglichkeiten zu entfalten und ihren Fähigkeiten den letzten Schliff zu geben, denn sie alle brennen für den Traum, auf der Opernbühne erfolgreich zu sein. Die Erfolge der vorangegangen Opernwerkstätten mit drei Mozartinszenierungen in den Jahren 2011 („Cosi fan tutte“), 2013 („Don Giovanni“) und 2015 („Hochzeit des Figaro“), sprechen für sich, denn sie verhalfen manchen Teilnehmern zu erfolgreichen Karrierestarts.
Für die Produktion 2017 hatten sich junge Aspiranten aus über 20 Ländern beworben. Die deutsche Sparte der „Jeunesses Musicales“ (JMD), eines der renommiertesten Förderprojekte des Opernnachwuchses auf europäischer Ebene, bereitet sie in ihrer mehrwöchigen internationalen Opernakademie intensiv auf all das vor, was von einem Opernsänger auch über das Singen hinaus gefordert wird: Rollenstudium, darstellerisches Vermögen, Körper- und Sprachtraining. Eine deutliche Aussprache, die ein gutes Textverständnis auf allen Plätzen garantiert, bedeutet selbst für muttersprachliche Sänger und Sängerinnen eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Gesungen wird in der Originalsprache, das heißt diesmal auf deutsch, denn Engelbert Humperdincks große romantische Oper „Hänsel und Gretel“ steht auf dem Programm.
Die Open-Air-Vorstellungen der Opernwerkstatt in Weikersheim begeistern durch eine perfekte Verbindung von hoher künstlerischer Qualität und jugendlicher Energie. Für die musikalische Begleitung sorgt das 2016 mit einem ECHO-Klassik-Preis ausgezeichnete Bundesjugendorchester unter der Leitung von Patrick Lange, für die Inszenierung zeichnet die Opernregisseurin Corinna Tetzel verantwortlich. Auch in diesem Sommer werden auf Einladung der JMD Vertreter von Agenturen und die Intendanten renommierter Opernhäuser in Weikersheim die Stars von morgen „casten“. Immerhin führten die Karrieren von Teilnehmern der Internationalen Opern-akademie nicht nur an deutsche Bühnen wie jene in Aachen, Erfurt, Leipzig und Nürnberg, sondern – im Fall von Matthias Klink und Ricardo Tamura – sogar an die Mailänder Scala und an die Metropolitan Opera nach New York.
Fotocedits:
Junge Oper Schloss Weikersheim, „Figaro“ 2015, Foto © Junge Oper Schloss Weikersheim