Konzerte der fränkischen Symphonieorchester
Die Bamberger Symphoniker haben etwas zu feiern, nämlich die Eröffnung der „Symphonie an der Regnitz“ vor einem Vierteljahrhundert, einer Konzerthalle, die in Bayern (wohl vergeblich) ihresgleichen sucht, jedenfalls in ästhetischer und klanglicher Hinsicht. Aufgepasst in München! Seine neue Konzertsaison hat das Orchester unter das Motto „Symphonische Erzählungen“ gestellt, und in der Tat wird gleich zum Saisonauftakt ein Märchen erzählt, nämlich am 27. September in „Das goldene Spinnrad“, einer Symphonischen Dichtung AntonÍn Dvoráks. Zuvor jedoch, am 23. des Monats, gilt es erst einmal in einem Sonderkonzert die Eröffnung der Konzerthalle vor 25 Jahren zu feiern. Ein Jubiläum, das eine Erfolgsgeschichte erzählt! Das Motto der Spielzeit setzt sich fort mit Aufführungen von Vertonungen bekannter Märchen und Geschichten wie Dvoráks „Waldtaube“, Maurice Ravels „Mutter Gans“ oder Anatoli Ljadows „Der verzauberte See“. Chefdirigent Jakub Hruša steuert gleich zu Beginn (28. September) seine Zusammenstellung einer Suite aus der Opernmusik von Leoš Janáceks „Das schlaue Füchslein“ bei, was übrigens eine Uraufführung ist! Besonders gespannt sein darf man auf die Konzerte am 23./24. November, wenn der Porträtkünstler Martin Frost, ein exzellenter Klarinettist, nicht nur zu seinem Instrument, sondern überdies zum Taktstock greift.
Am Landestheater Coburg hat das Philharmonische Orchester unter der Leitung von GMD Roland Kluttig bereits am 16./17. September seine Konzertreihe mit einem Strauss/Mendelssohn-Programm begonnen. Die nächsten Konzerte am 15. Oktober und 11./12. November präsentieren gewichtige symphonische Werke aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie Prokofjews 5. Symphonie, Mahlers „Lied von der Erde“ oder Viktor Ullmanns kaum bekannte 2. Symphonie.
Bei den Hofer Symphonikern betrauert man den plötzlichen Tod des Ehrendirigenten Enoch Guttenberg. Ihm wird ein Konzert zum Saisonende gewidmet sein. Begonnen hat die Reihe der Symphoniekonzerte am 28. September mit einem Bernstein/Gershwin-Programm unter der Leitung des „Conductor in Residence“ Hermann Bäumer. Am 20. Oktober geht es weiter mit einem französischen Programm aus Romantik und Impressionismus unter dem Dirigat von Johannes Klumpp. Das dritte Symphoniekonzert mit dem Titel „Erschöpfung“ bringt ein Schumann/Mendelssohn-Programm, abermals unter der Leitung Hermann Bäumers. Elias Grandy heißt der Dirigent des vierten Konzertes am 30. November im Festsaal der Freiheitshalle Hof, das Werke von Strauss, Borodin und Tschaikowsky bietet und dessen Motto „Märchenhaft melodisch“ lautet.
Als neue Generalmusikdirektorin der Staatsphilharmonie Nürnberg stellt sich Joana Mallwitz in Oper und Konzert vor. Die Reihe der acht Philharmonischen Konzerte hat am 21. September mit drei „Ersten“ begonnen, nämlich mit Prokofjews und Mahlers jeweils ersten Symphonien und dem berühmt-berüchtigten 1. Klavierkonzert Tschaikowskys. „Paganini und die Viola“ lautet das Motto des zweiten Konzertes, das am 19. Oktober in der Meistersingerhalle Werke von Beethoven, Berlioz und Paganini vorsieht und abermals von Joana Mallwitz geleitet wird. Das dritte Konzert sieht die Aufführung der großformatigen 3. Symphonie Anton Bruckners vor. Dirigent ist am 16. November Mario Venzago.
Ein originelles Programm haben sich die Nürnberger Symphoniker ausgedacht, und das war auch zu erwarten mit Blick auf die erste komplette Saison unter Kahchun Wong, dem neuen Chefdirigenten des Orchesters. Der hatte im März längst sein umjubeltes Debüt in der Meistersingerhalle gegeben und nun, genauer: am 22. September, mit der berühmten Geigerin Midori das Auftaktkonzert zur Saison 2018/19 gestaltet. Auch das zweite Symphonische Konzert fand schon (am 30.9.) unter dem Motto „Con brio“ statt. „Vogelperspektive“ heißt es am 6. Oktober beim dritten Konzert, „Spaß und Spiel“ beim vierten am 21. Oktober. Während die ersten vier Konzerte ausnahmslos von Kahchun Wong geleitet werden, dirigiert Brandon Keith Brown am 3. November das fünfte unter dem Slogan „Born to be Wild“ und Roger Epple das sechste (Motto: „Das ist der Gipfel“) am 11. November. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Jubilar Leonard Bernstein, wenn es am 24. November unter der Leitung von Till Weser „A tribute to Leonard Bernstein“ heißt.
Das Philharmonische Orchester Würzburg beginnt seine Konzertsaison am 18./19. Oktober mit einer wahren Klavier-Sinfonie, nämlich Johannes Brahms’ zweitem Klavierkonzert, das vom Würzburger „Hauspianisten“ Bernd Glemser interpretiert und von Arnold Schönbergs „Verklärter Nacht“ präludiert wird. GMD Enrico Calesso dirigiert. Das zweite Abokonzert unter der Leitung von Marie Jacquot findet in der St. Johanniskirche statt und sieht geistliche Werke von Arvo Pärt und Mozart vor sowie die 6. Symphonie Beethovens.
Konzerte der Stadttheater
Das Theater Ansbach lädt wieder diverse Klangkörper in die Residenzstadt ein und hat am 27. September die Saison mit einer Einladung der Nürnberger Symphoniker begonnen. Am 15. Oktober wird das Georgische Kammerorchester Ingolstadt ins Ansbach gastieren.
Am Theater der Stadt Schweinfurt sind die Bamberger Symphoniker schon seit langem ständiger Gast und werden dort am 19. Oktober ihren ersten Auftritt in der neuen Saison haben. Juanjo Mena dirigiert u.a. das Violinkonzert von Johannes Brahms (Solist: Vadim Gluzman) und Werke Robert Schumanns. Dem folgt ein weiteres Gastspiel am 16. November, bei dem Andrea Marcon ein Programm mit Werken der Wiener Klassik dirigiert. Solist ist Andrey Godik (Oboe).
Auch am Stadttheater Fürth sind die Bamberger Symphoniker seit Jahrzehnten fest verankert. Erster Auftritt ist in der neuen Saison am 15. November mit dem identischen Programm, das tags drauf unter der Leitung von Andrea Marcon in Schweinfurt gespielt wird (s.o.).
Streicher in einem Symphonieorchester, Foto © pixabay.com
Noten, Foto © pixabay.com