Wichtiger Hinweis: Zwar liegen die Planungen der einzelnen Orchester und Veranstalter weitgehend vor, doch kann es aufgrund von Corona-Einschränkungen noch zu manchen Änderungen kommen. Die Konzerte finden in der Regel ohne Pause statt, bisweilen gibt es Zusatztermine
Konzerte der fränkischen Symphonieorchester
Die Bamberger Symphoniker sind ausgerechnet im 75. Jahr ihrer Existenz von dem Corona-Desaster betroffen, was die Planung angesichts in der Regel ausverkaufter Säle besonders schwierig macht. Zurzeit (Ende September) gilt noch die Obergrenze von 200 Zuhörern, doch besteht Hoffnung auf eine Steigerung bis Jahresende. Ein wichtiger Saisonschwerpunkt ist dem Tanz gewidmet, denn unter diesem Begriff – quasi neben dem Jubiläumsanlass das Zweitmotto – finden sich zahlreiche symphonische Werke versammelt, deren Entstehung sich der Tanzmusik verdankt, zumal der böhmischen. Einen guten Eindruck davon vermitteln die Konzerte Ende November, wenn Ballettmusik von Igor Strawinsky oder die „Valse triste“ von Jean Sibelius unter dem Dirigat von Santtu-Matias Rouvali aufgeführt wird (20./21.11.). Wenige Tage später geht es weiter mit Joaquín Turinas „Danzas fantásticas“, Manuel de Fallas „Dreispitz“-Ballettmusik und Maurice Ravels unverwüstlichem „Bolero“. Juanjo Mena dirigiert die Konzerte am 26. und 29. November. Im Oktober darf man sich über Jakub Hrusas große Hommage an Leos Janacek und dessen Oper „Das schlaue Füchslein“ freuen, die mit der „Alpensymphonie“ von Richard Strauss kombiniert wird (14.10.). Außerdem stehen noch die Auftritte von Weltstar Barbara Hannigan an (31.10. und 1.11.), die sie nicht nur als Sopranistin, sondern auch als Dirigentin erleben lässt. Der Bogen der aufgeführten Werke reicht von Joseph Haydn über Belá Bartók bis zu György Ligeti und György Kurtág, besitzt mithin einen sehr magyarischen Akzent.
Das Philharmonische Orchester des Landestheaters Coburg hat seine Konzertreihe am 19./20. September mit einem reinen Beethoven-Programm begonnen und sich dabei virusbedingt auf eine Konzertdauer von einer Stunde (bei insgesamt drei Aufführungsterminen) beschränkt. Das zweite Sinfoniekonzert findet unter ähnlichen Bedingungen am 17./18. Oktober statt und stellt unter dem Motto „Licht und Schatten“ Werke von Charles Ives, Benjamin Britten und Camille Saint-Saens vor. Es dirigiert Johannes Braun. Das nächste Konzert wird erst im Januar stattfinden.
Die Hofer Symphoniker feiern heuer 70 Jahre ihrer Existenz und starten ab dem 2. Oktober mit der Reihe ihrer Symphoniekonzerte. Die Saisoneröffnung findet am 2./3.10. statt und sieht Werke von Mozart und Reger vor. Solistin ist die Geigerin Lena Neudauer, es dirigiert Hermann Bäumer. Das zweite Konzert am 16./17.10. wartet mit dem kapitalen Klavierkonzert Nr.2 f-moll von Frédéric Chopin auf, das von Alexej Gorlatch interpretiert wird. Anschließend dirigiert Elias Grandy die „Petite Symphonie“ von Charles Gounod. Am 13./14. November ist Christian Zacharias Solist und Dirigent zugleich. Mozarts selten gespieltes 12. Klavierkonzert steht auf dem Programm, gefolgt von der Fassung für Streichorchester des Streichquintetts von Anton Bruckner.
Die Staatsphilharmonie Nürnberg hat sich angesichts der Corona-Einschränkungen für eine schrittweise Strategie bei ihren Konzertplanungen für die kommende Saison entschieden und daher einstweilen noch keine vollständige Saisonübersicht vorgestellt. Sicher ist aber, dass der Auftakt für die Philharmonischen Konzerte für den 23. Oktober terminiert ist. Wolfgang A. Mozarts Klavierkonzert KV 466 wird mit Gabriela Montero als Solistin zu hören sein, außerdem die Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta von Belá Bartók. Selbstverständlich dirigiert die Nürnberger GMD Joana Mallwitz selber. Das Konzert findet zwiefach mit reduziertem Publikumszugang statt: um 17.00 und um 20.00 Uhr.
Die Nürnberger Symphoniker haben sich in dieser Saison in den Reigen der Jubilare eingereiht, denn sie werden heuer 75 Jahre alt. Nach dem festlichen Saisonauftakt am 19. September in der Meistersingerhalle mit einer Uraufführung (Martin Strübings „Festliche Ouvertüre“) geht es am 10. Oktober unter dem Motto „Blacks, Whites and Blues“ beschwingt weiter mit den Evergreens von George Gershwin. Am 18. Oktober dirigiert Lutz Köhler ein Programm mit Werken Beethovens, Bartóks und Bruckners, Solist ist der Bratscher Nils Mönkemeyer. Der Monat endet ebenfalls mit Beethoven, garniert von einer Ouvertüre Dmitri Kabalewski und dem Violinkonzert Nr. 2 von Prokofjew. Das wird interpretiert von Ioana Cristina Goicea. GMD Kahchun Wong dirigiert dieses Konzert ebenso wie das folgende am 8. November, das dem Thema „Totentanz“ gewidmet ist. Der Pianist Haiou Zhang spielt die so benannte Paraphrase über das „Dies Irae“ von Franz Liszt, die „Danse Macabre“ steht als Ouvertüre auf dem Programm, den Beschluss macht Hector Berlioz’ „Symphonie Fantastique“ mit seinem spannenden Hexensabbat-Finale.
Das Philharmonische Orchester Würzburg startet am 22./23. Oktober in die Reihe seiner Symphoniekonzerte. Unter der Leitung von Gábor Hontvári erklingen Werke von Strawinsky und Debussy. Im Mittelpunkt steht das Konzert für Orgel, Pauke und Streicher von Francis Poulenc. Solist ist der Organist Gunther Rost. Das zweite Konzert findet am 12./13. November ebenfalls im Großen Saal der Hochschule für Musik statt. Das Motto lautet „Freiraum“. Neben Beethovens „Eroica“ erklingt ein selten gespieltes Werk: Johann Nepomuk Hummels Klavierkonzert mit dem Titel „Oberons Zauberhorn“. Solistin ist Sofia Gülbadanova.
Symphoniekonzerte der Musikvereine, Agenturen und Stadttheater
Beim Gemeinnützigen Verein Erlangen (gVe) steht zunehmend die Sinfonik im Vordergrund, und das bleibt auch im Oktober/November so. Symphonische Saisoneröffnung war am 18. September mit der Deutschen Radio Philharmonie (dem ehemaligen Saarländischen Rundfunkorchester). Ein besonderes Schmankerl erwartet die Erlanger Musenfreunde am 7. Oktober, wenn das Orchester des Nationaltheaters Mannheim unter Frank Strobels Leitung ein Stummfilmkonzert zu „Romeo und Julia“ mit der Musik Sergej Prokofjews darbieten wird. Das BBC Scottish Symphony Orchestra gastiert am 27. Oktober in der Heinrich-Lades-Halle unter der Leitung von Thomas Dausgaard und bringt die deutsch-japanische Pianistin Alica Sara Ott als Solistin in Beethovens drittem Klavierkonzert mit. Am 9. November kommt mit Gautier Capucon ein großer Violoncellist nach Erlangen, um Edward Elgars Konzert für Violoncello und Orchester e-moll zu interpretieren. Die Russische Nationalphilharmonie begleitet und steuert unter der Leitung von Wladimir Spiwakow noch eine Tschaikowsky-Symphonie bei.
Die Gesellschaft der Kulturfreunde Bayreuth, ebenfalls sehr gebeutelt vom Virus, lädt zum symphonischen Auftakt am 17. Oktober ins Markgräfliche Opernhaus ein. Werke von Beethoven, Haydn und Dvorák stehen auf dem Programm, die Philharmonie Brünn wird von Dennis Russell Davies dirigiert. Später werden noch das Slowakische Kammerorchester und das Württembergische Kammerorchester Heilbronn im Veranstaltungssaal „Das Zentrum“ gastieren. Zurzeit steht die Option im Raum, Konzerte zweimal an einem Abend stattfinden zu lassen, einmal um 16.00 Uhr und ein zweites Mal um 20.00 Uhr.
Die Konzertagentur Hörtnagel hat für die kommende Saison wieder bedeutende Klangkörper und herausragende Solisten engagiert. Zu diesen zählt natürlich auch die Pianistin Hélène Grimaud, die zum Auftakt der zehnteiligen Reihe der Meisterkonzerte am 21. Oktober in der Meistersingerhalle gastieren wird. Begleitet wird sie von der Camerata Salzburg, die Leitung hat sie selber. Das zweite Meisterkonzert sieht Arabella Steinbacher als Geigenvirtuosin vor. Sie spielt das Violinkonzert von Johannes Brahms und wird begleitet vom Orchestre Philharmonique de Strasbourg unter der Leitung von Marko Letonia. Außerdem auf dem Programm steht die wunderbare 8. Symphonie von Antonín Dvorák.
Im Theater Ansbach sind einstweilen keine symphonischen Konzerte angesagt, doch die Ankündigung einer neuen Homepage mit entsprechenden Informationen macht Hoffnung.
Das Stadttheater Fürth beginnt relativ spät mit seiner konzertanten Saison, aber dann geht es Schlag auf Schlag. Den Auftakt macht am 27. Oktober das Kammerorchester Basel zusammen mit der Stargeigerin Vilde Frang. Vorgesehen ist ein Programm, das von Bach über Mendelssohn bis zu Grieg reicht. Am 7. November gastieren die Festival Strings Lucerne im schönen Fürther Stadttheater und bringen einen außergewöhnlichen Hornisten mit: Den ohne Arme geborenen Felix Klieser, der erst kürzlich beim Musikverein Bamberg einen umjubelten Auftritt hatte. Er spielt zwei Hornkonzerte von Mozart. Die unvermeidlichen „Fürther Streichhölzer“ treten am 22. November zu ihrem ambitionierten Sinfoniekonzert an, das diesmal Werke von Mozart sowie Beethovens 5. Symphonie auf dem Programmzettel aufführt.
Beim Stadttheater Schweinfurt gastiert die Philharmonie Brünn am 18. Oktober gleich zwiefach (16.30 und 19.30 Uhr) mit demselben Programm, das sie tags zuvor im Bayreuther Barocktheater geboten hat. Im November kommen die Bamberger Symphoniker zweimal, nämlich am 19. mit der Pianistin Alice Sara Ott als Solistin und am 27. mit einem symphonischen Tanzprogramm unter dem Dirigat von Juanjo Mena.
Die TauberPhilharmonie Weikersheim beginnt ihre Saison zunächst mit den nachgeholten Terminen aus dem Frühling, als die Klavierkonzerte Beethovens auf dem Programm standen. Der offizielle Saisonstart erfolgt dann am 10. Oktober mit einem Gastspiel der Stuttgarter Philharmoniker, einem Orchester, das seit fast 100 Jahren den Klassikbereich mitgeprägt hat.