Auch das Seebühnen-Festival in Bad Staffelstein neigt sich allmählich dem Ende zu. Zur besten Zeit und bei zu erwartend besten Witterungsbedingungen wird die schmucke Bühne im August und September noch fünfmal bespielt, ehe sich die Freiluftsaison des Veranstaltungsservice Bamberg für dieses Jahr verabschiedet. Es warten noch einige Zuckerl auf die sonnen- und musikhungrigen Oberfranken.
Am 16. August geht es los mit der vollen Portion klassischer Klänge: Verdis Meisterwerk Aida, gespielt von einem großen Symphonieorchester, gesungen von internationalen Solisten, verzückt mit einer imposanten Inszenierung, aufwändigem Bühnenbild und nicht zuletzt einer Geschichte, die seit Jahrhunderten begeistert.
Das Gegenstück zu Aida und doch mit italienischen Wurzeln aufwartend, steht am 18. August auf der Agenda. „Vom Pass her bin ich Italiener“, sagte Herbert Pixner, Kopf des Herbert Pixner Projekt, gegenüber music austria selbst über sich, “aber ich bin kein Italiener im eigentlichen Sinn. Als Südtiroler ist das immer schwierig.“ Wohl wahr. Daher bezeichnet er sich gern als Europäer. Er wird als Jimi Hendrix der Volksmusik bezeichnet oder als Frank Zappa der Alpen. Man vergleicht ihn mit Piazzola und Paganini. Der in Innsbruck beheimatete Musiker hat über die Jahre einen völlig unverwechselbaren Musikstil kreiert und weiterentwickelt. Auf der Bühne blüht er auf. Und hinterlässt begeisterte Anhänger. Am 1. September gastiert eine weitere Kult-Kombo: Fiddler's Green feiern sich und ihr Publikum einmal mehr. Was 1990 in Studenten-WG-Zeiten seinen Anfang nahm, elektrisiert bis zum heutigen Tag. Die Erlanger Folkrocker stehen wie nur wenige andere für hausgemachten deutschen Irish Folk. Längst hat die Band um Frontmann Ralf Albers den eigenen Sprachraum nachhaltig verlassen: Weltweit werden die Folk-Punk-Rocker für ihr Werk gefeiert.
Kultig wird es auch am 20. August. Immer wieder hat man in hiesigen Gefilden die Möglichkeit, die Abba-Night zu sehen und zu hören. Viele entzogen sich dem Hype anfangs: Schließlich gilt es für den Franken an sich, Tribute-Shows grundsätzlich erst einmal skeptisch gegenüberzustehen. Die Skepsis ist längst der Begeisterung gewichen: Jahr für Jahr wird die extrem authentische Show gefeiert. Das gilt auch für die finale Freiluftveranstaltung der Macher aus Bamberg. Falco meets Mercury. Wenn am 3. September der Vorhang ein letztes Mal in diesem Kalenderjahr outdoor fällt, dann heißt es, sich zu erinnern. An zwei der begnadesten Musiker aus den 80er-Jahren. Die so unterschiedlich waren und doch soviel gemeinsam hatten. Zusammen mit der Bohemian Band rocken Sascha Lien (Mercury) und Alex Herrig (Falco) die Bühne noch einmal bis zum Anschlag.