Um die Belange der LGBTIQ*-Szene besser zu berücksichtigen, hat die Stadt Nürnberg im Februar 2022 als erste bayerische Kommune einen Aktionsplan beschlossen. Die Kunsthalle Nürnberg und das Kunsthaus nehmen diese vielfältigen und auch diametralen Strömungen zum Anlass, sich in einer ebenso umfassenden wie vielfältigen Ausstellung mit queeren Themen in der Gegenwartskunst zu befassen.
Der Ausstellungstitel „Who’s Afraid Of Stardust?“ vereint verschiedene Bezugspunkte: Er spielt auf die berühmte Werkreihe Who’s Afraid of Red, Yellow and Blue von Barnett Newmann an und bezieht sich zugleich auf eine legendäre Kunstfigur David Bowies. Als Ziggy Stardust spielte der Künstler mit Geschlechterrollen und sexueller Identität. Kurze feuerrote Haare, sein experimentelles Make-up, hohe Schuhe und sexuell aufgeladene Bühnenshows: Mit Ziggy Stardust schuf David Bowie eine genderfluide Figur, die sich nicht an heteronormative Regeln hielt. Damit verweist der Ausstellungstitel auch auf die in der queeren Theorie zentralen Themenfelder Performativität, Drag sowie Camp und verbindet sich assoziativ mit dem für die queere Community zentralen Dualismus aus gesellschaftspolitischem Kampf sowie Pop und Glamour.
Die Identitäten, Lebensmodelle und Ausdrucksweisen, die in der LGBTIQ*-Szene zusammenfinden, sind heterogen. Variantenreich sind auch die künstlerischen Kommentare, die die Ausstellung „Who‘s Afraid Of Stardust?“ vereint und die um Leben und Begehren jenseits der Heteronormativität kreisen, mit Geschlechterrollen und –grenzen spielen und zu einer Überprüfung der normierten Konzepte von Geschlecht und Identität auffordern. Anstatt eine lineare oder chronologische Erzählung zu bieten, zielt diese Ausstellung vielmehr darauf ab, eine Vielzahl von künstlerischen Positionen zu präsentieren, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit diesem Thema befassen. Es sind multimediale Werke von ca. 40 Künstler:innen vorgesehen, die in den Ausstellungshäusern Kunsthalle Nürnberg und Kunsthaus präsentiert werden. Auch werden Künstler:innen für ortsspezifische Arbeiten eingeladen.
Weitere Informationen zur Ausstellung, die vom 21 Oktober 2023 bis zum 11. Februar 2024 gezeigt wird und den teilnehmenden Künstler:innen findet man unter kunstkulturquartier.de.