Einen besonderen Abschnitt aus dem Leben ihres berühmten Namensgebers haben sich die 24. Weidener Max-Reger-Tage heuer ausgesucht: Um seine Zeit und sein Werk „in den 20ern“ soll es vom 17. September bis zum 2. Oktober gehen. Womit allerdings die eigenen Zwanziger des Komponisten gemeint sind, also die Zeit zwischen 1893 und 1903. Denn in diesem Lebensabschnitt hat er vor allem in seiner Heimatstadt gewirkt und komponiert. Außerdem wird die Reger-Rezeption in den 1920er Jahren im Fokus stehen, und damit Namen wie Paul Hindemith, Arnold Schönberg, Adolf Busch oder Sigfrid Karg-Elert.
Dazu passt die Eröffnung des Festivals mit dem Linos-Ensemble, das ein Programm rund um den „Verein für musikalische Privataufführungen“ präsentieren wird. Der von Schönberg gegründete Verein wollte nämlich die „genaue Kenntnis moderner Musik“ fördern – und dazu gehörte Regers Oeuvre seinerzeit bereits. Am 22. September findet ein Ausflug nach Bayreuth zur Firma Steingraeber & Söhne statt, wo die Klarinettistin Ruzaliia Kasimova und ihre Klavierbegleiterin Valentina Shvetcova mit Werken Regers, Juons und Hindemiths auftreten werden.
Das Nimrod-Trio, ergänzt um den Geiger Alvaro Parra, spielt tags drauf in der Max-Reger-Halle Trios und Quartette von Reger, Hindemith und Dvorák. Mit dem Busch-Kollegium geht es am 25. September zu einem originellen Aufführungsort: zur Autobahnkirche in Waidhaus. Zurück in Weiden wird das Duo Manfred Lindner (Klarinette) und Barbara Anton (Klavier) Werke von Horovitz, Reger und Schumann interpretieren. Am Monatsende wartet der Pianist Georg Michael Grau mit einem Soloabend auf, und das Repertoire erstreckt sich von Strauss, Brahms und Reger bis hin zu Schönberg.
Ebenfalls solo tritt der Violoncellist Julius Berger am 1. Oktober in der Weidener Kirche St. Michael auf. J.S. Bachs und Regers Solosuiten stehen auf dem Programm, außerdem ein Werk Adolf Buschs und die Uraufführung einer Suite von Courvoisier. Das Finale am 2. Oktober gestaltet der Organist Sebastian Heindl mit großformatigen Werken Bachs, Regers und Karg-Elerts an der Orgel zu St. MIchael. Außerdem gedenkt der Interpret mittels einer Improvisation des 2022 verstorbenen Altthomaskantors Georg Christoph Biller.
Dem Motto der diesjährigen Reger-Tage ist ein Vortrag von Susanne Popp, Professorin am Max-Reger-Institut in Karlsruhe, gewidmet, der unmittelbar vor dem Auftritt des Linos-Ensembles stattfindet. Wer schon vor dem Festival ein wenig Reger schnuppern will, kann bereits am 15. August in der Weidener Regionalbibliothek der ungewöhnlichen Besetzung Viola und Harfe lauschen.