Der Z-Bau hat es sich auf die Fahnen geschrieben, zeitlose Kunst darzubieten. Und das tun die Macher in der Nach-Corona-Zeit auf allen Ebenen. An insgesamt vier Tagen feiern die Macher zwischen 30. September und 3. Oktober ihr sechsjähriges Jubiläum. Neben drei Konzertabenden in der Galerie öffnen der Biergarten und der Saal, wo man bei freiem Eintritt gastronomisch wie auch kulturell versorgt wird. Am Samstag präsentieren sich dann die festen Mieter*innen des Hauses, also Kulturschaffende und Künstler*innen im Nordgarten und am Sonntag wird's zum Abschluß nochmal inhaltlich, beim Podiumsgespräch „Wie wir leben wollen“ zum Thema Soziokultur.
Am 1. Oktober gastieren Die P, Nepumuk und Black Bear Basement in Nürnberg, tags darauf geben sich die DJs Brick, Longweehler und Master of Ceremony die Ehre. Maxi Pongratz, der Akkordeonspieler, Texter, Liedschreiber und ein Kofelgschroa der ersten Stunde, ist ein Pendler zwischen Groß- und Kleinstadt, zwischen München-Obergiesing und Oberammergau, zwischen dem großen Ganzen und dem oft übersehenen, wunderlichen Kleinen. Am 3. Oktober (Eintritt frei) spielt er im Biergarten des Z-Bau.
Großer Sport ist am 14. Oktober garantiert. Da gastieren die großartigen Emil Bulls und feiern ihr 25. Jubiläum (nach). Der ehemalige Klosterschüler Christoph von Freydorf und seine Mitstreiter rocken seit 1995 die Republik. Die Münchener Alternative-Metaler haben sich längst in die Belle Etage der deutschen Rockmusik gespielt – mit einer Mischung aus modernem Pop und harten Metalklängen. Und dabei immer mit einer gehörigen Portion Humor und Selbstironie unterwegs.
Am 20. Oktober wird es poetisch. Sarah Lesch wird die Bühne betreten. Sie zählt zur Speerspitze der neuen deutschen Liedermacherwelle. Sie weiß, wovon sie singt, und bringt nicht nur Standpunkt, sondern auch Lebenserfahrung auf die Bühne. Ihre poetisch-politischen Lieder handeln von Liebe, Leichtigkeit und Friedensfrikadellen, aber auch von den Schattenseiten unseres Zusammenlebens im Privaten und Gesellschaflichen. Sie krempelt das angestaubte Liedermachergenre um, vom Altherrendogmatismus zum lebendigen, emanzipatorischen Kommentar unserer Zeit. Engagement statt Zeigefinger. Witz statt Wut. Gefühl statt Gefälligkeit. Wo andere ihre Lieder abspulen, hat Sarah Lesch immer noch eine Anekdote parat. Charismatisch führt sie ihr Publikum auf Autobahnrastplätze, an schmutzige Küchentische oder in schummrige Kneipen, bringt den Saal zum Lachen, rührt zu Tränen und provoziert wie nebenbei zu Haltung.
Noch einmal kultige Erinnerungen warten am 20. November. Fast 10 Jahre ist´s her, dass Giuseppe „Pino“ Avanzato mit seiner zum Kult avancierten Deutschpunkgang nach 17 wilden Jahren den Stecker zog. Im Juni 2019 postet das Quartett nach ihrem ersten Meeting ein Selfie mit der denkwürdigen Unterschrift: „Totgesagte leben länger“. Der Beitrag geht auf allen Kanälen steil und erntet überwältigende Fan-Reaktionen. Zeitlos…, aber weniger planlos kommen die vier Grevenbroicher mit ihren Klassikern zurück auf die Bretter, die die Welt bedeuten und wollen sich nicht auf ihren alten Erfolgen ausruhen