Vorhang auf!
Als Highlight des Jahres wird ab 26. Juli 2020 im Salzburg Museum (http://www.salzburgmuseum.at) ein ganz besonderes Jubiläum gefeiert: Mit einer Landesausstellung blicken wir auf 100 Jahre Salzburger Festspiele zurück. Die erste Aufführung von Hugo von Hofmannsthals "Jedermann" am 22. August 1920 auf dem Domplatz gilt als Gründungsdatum der Salzburger Festspiele. Unter dem Titel "Großes Welttheater" ermöglicht die Landesausstellung im Salzburg Museum nun Einblicke in die Geschichte der Festspiele und ihre Entwicklung bis in die Gegenwart. Gemeinsam mit den Salzburger Festspielen wird von der Geschichte des weltweit bedeutenden Festivals für klassische Musik und darstellende Kunst erzählt. Die Ausstellung lässt das Museum zur Bühne werden, auf der die Geschichte der Salzburger Festspiele lebendig wird. Film- und Tondokumente, Fotos, Kostüme, Requisiten, ein umfangreiches Archiv sowie Installationen international renommierter zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler tragen zu einem umfassenden Gesamterlebnis bei. Die Ausstellung folgt mit diesem Konzept der Überzeugung von Max Reinhardt, dass sich ein Theaterstück letztlich erst im Austausch mit seinem Publikum erfüllen kann. In diesem Sinne sind Besucherinnen und Besucher eingeladen, die Geschichte der Salzburger Festspiele aktiv zu erkunden.
Unter dem Motto "Vorhang auf!" warten kreative Workshops und Führungen, interaktive Kinderstationen bieten die Möglichkeit, die Ausstellung individuell zu entdecken.
1.Kapitel - "Großes Kino" - eine filmische Annäherung
Die Gäste der Landesausstellung werden in der Säulenhalle filmisch willkommen geheißen und in die Geschichte der Salzburger Festspiele eingeführt. Eine vom ORF produzierte Dokumentation (Redaktion Werner Horvath) dient der ersten Orientierung über die Gründung, die Chronologie und den historischen Kontext der Salzburger Festspiele. Gezeigt werden ausgewählte Eindrücke aus der 100-jährigen Festspielgeschichte. Dabei nimmt auch die Ausstellungsgestaltung Bezug auf die erste Aufführung des "Jedermann". Sie übersetzt eine historische Fotografie, Elemente des Bühnenbildes und den Domplatz in die Säulenhalle der Neuen Residenz.
2. Kapitel - "Das Archiv" - 100 Jahre Salzburger Festspiele
Das zweite Ausstellungskapitel in der Max-Gandolph-Bibliothek der Neuen Residenz verweist auf das Archiv der Salzburger Festspiele und damit auf die Sicherung, Dokumentation und Erforschung der eigenen Institutionsgeschichte. Das klassische Archiv mit seinen Fotos, Rezensionen, Publikationen, Skizzen und Dokumenten wird zudem durch dreidimensionale Objekte aus dem Kostümfundus, den Werkstätten sowie dem Möbel- und Requisitenfundus erweitert und mit Klangbeispielen sowie Film- und Tondokumenten bereichert. 100 Objekte stehen stellvertretend für 100 Jahre Festspielgeschichte.
3. Kapitel - Im "Dialog" den Salzburger Festspielen begegnen
Das dritte Kapitel umfasst einen Rundgang, der im Dialog mit Institutionen wie dem Jüdischen Museum Wien, dem Theatermuseum Wien, dem Literaturarchiv Salzburg und den Wiener Philharmonikern sowie mit international renommierten Künstlerinnen und Künstlern (John Bock, Lionel Favre, Werner Feiersinger, Eva Schlegel, Yinka Shonibare) entstanden ist. Diese wurden eingeladen, aus ihrer Perspektive auf die Festspiele zu reagieren und mit ihrer jeweiligen Expertise und Kompetenz bzw. ihren künstlerischen Interventionen Teil einer gemeinsamen Erzählung zu werden. Jeder Raum erscheint als spezielle Installation und spezifische Annäherung an den - die Festspiele beschreibenden - Begriff des "Gesamtkunstwerks". Durch diesen Dialog sollen Aspekte der Geschichte und des Phänomens Salzburger Festspiele für Besucherinnen und Besucher auf verschiedenen Sinnesebenen erfahrbar werden.
Was wäre Salzburg ohne die Salzburger
Festspiele?
Am Beginn des Ausstellungsrundgangs steht
ein Gedankenexperiment. Was wäre aus Salzburg ohne die Festspiele
geworden? Wie hätte sich die Stadt entwickelt? Ihre Gesellschaft,
Kultur und Identität? Sähe die Altstadt heute anders aus? Welchen
Verlauf hätte die Geschichte, hätte die Stadt genommen? Im
Ausstellungsraum treffen die Interviews der Expertinnen und Experten,
die sich in einem Workshop mit dieser Thematik beschäftigten, auf eine
Installation des österreichischen Künstlers Werner Feiersinger. Auf
einem Tisch werden dabei Modelle von nicht realisierten Salzburger
Festspielhäusern präsentiert. Jedes Projekt erzählt von einer
Geschichte des Scheiterns. Gleichzeitig sind die Modelle sowohl
Ausdruck ihrer Zeit als auch von Utopien.
Frühe Visionen - Eine Erzählung im Dialog mit dem
Theatermuseum Wien
Die Anfänge der Salzburger
Festspiele wirken klar: Als Gründungsväter der Salzburger Festspiele
gelten Hugo von Hofmannsthal, Richard Strauss, Max Reinhardt, Alfred
Roller und Franz Schalk. Als Gründungsdatum die erste
"Jedermann"-Aufführung auf dem Domplatz am 22. August 1920.
Als Gründungsvision die im Angesicht des Ersten Weltkriegs von
Reinhardt und Hofmannsthal formulierten Gedanken für ein europäisches
Friedensprojekt im Zeichen der Kunst. Dennoch war der Weg zur
Festspielstadt Salzburg schon viel früher vorgezeichnet. Die ehemalige
Residenzstadt der Salzburger Fürsterzbischöfe war in Verbindung mit
Wolfgang Amadeus Mozart bereits seit dem 19.
Jahrhundert im Zentrum verschiedener Festspielideen gestanden. Ab 1877 wurden Musikfeste veranstaltet. Und schon damals gab es Pläne, nach dem Beispiel des Richard-Wagner-Festspielhauses und den Bayreuther Festspielen ein Mozartfestspielhaus auf dem Mönchsberg zu errichten. Spätere Bemühungen für Festspiele wurden u. a. vom Dichter Hermann Bahr unterstützt. All diese Visionen und Utopien fanden mit der Gründung der Salzburger Festspiele und der "Jedermann"-Aufführung von 1920 ihre erste Verwirklichung. Ein Labyrinth-Raum symbolisiert die verschlungenen Wege, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts zur Gründung der Salzburger Festspiele führten.
Brüche - Eine Erzählung im Dialog mit dem Jüdischen Museum
Wien
Die Salzburger Festspiele wären ohne den Regisseur
und Theatermacher Max Reinhardt nicht denkbar. Ihm gelang es, die
besonderen Schauplätze der Stadt - neben dem Domplatz vor allem die
Felsenreitschule - zu theatralischem Leben zu erwecken. Er inszenierte
zwischen 1920 und 1937 den "Jedermann" und entwarf mit Hugo
von Hofmannsthal die bis heute verbindliche Programmatik der
Festspiele. Darüber hinaus war Max Reinhardt durch den Erwerb von
Schloss Leopoldskron 1918 auch persönlich eng mit Salzburg verbunden.
Zwei Jahrzehnte war ihm das Schloss der schönste Lebensort, an dem er
Theaterpläne schmiedete und Gäste aus Kultur, Wirtschaft und Politik
begrüßte, es wurde gewissermaßen zu seiner schönsten Inszenierung.
Die Machtergreifung Adolf Hitlers im Deutschen Reich 1933 und
der "Anschluss"
Österreichs an
Nazi-Deutschland 1938 bedeuteten für Reinhardt den Verlust der
künstlerischen Heimat und seines Eigentums. Er emigrierte in die USA,
wo er 1943 verstarb und in New York beigesetzt wurde. Das Jüdische
Museum Wien setzt das Schicksal Max Reinhardts - stellvertretend für
die Biografien vieler jüdischer Künstlerinnen und Künstler der
Salzburger Festspiele - anhand ausgewählter Objekte behutsam in Szene.
Zu sehen sind eine Kulisse mit Blick von Schloss Leopoldskron auf den
Untersberg, diverse Gegenstände aus dem Besitz von Max Reinhardt,
Plakate und historische Fotografien, eine Nachbildung des Glasfensters
von Reinhardts Grabstätte in New York sowie eine Fotoserie von Andrew Phelps.
Jedermann erwartet sich ein Fest ...Festspiele in Salzburg -
Wesen und Einmaligkeit
Die Salzburger Festspiele
starteten 1920 mit vier offiziellen Aufführungen und zwei
Sondervorstellungen des "Jedermann" auf dem Domplatz vor
rund 14.000 Gästen. Das Programm umfasst seit 1922 Angebote in den
Sparten Oper, Schauspiel und Konzert. Diese bilden die drei Säulen der
Salzburger Festspiele und machen bis heute ihren besonderen Charakter
aus. Dass sich die Salzburger Festspiele seit Anbeginn weder auf ein
Genre noch auf einen Komponisten beschränkten, unterschied sie auch
von den frühen und für ihr Zustandekommen bedeutenden
Richard-Wagner-Festspielen in Bayreuth (seit 1876). Im Laufe ihrer
Geschichte sind die Salzburger Festspiele selbst Vorbild bzw.
Bezugspunkt für eine Vielzahl an neugegründeten nationalen und
internationalen Festivals geworden. Ihre Zahl ist heute kaum mehr
fassbar. Alleine in Europa gibt es rund 90 Festivals der klassischen
Musik, die jeweils mehr als 20.000 Gäste pro Saison erreichen.
Der Ausstellungsraum skizziert neben der Geschichte, den Schwerpunkten und Angeboten von Festspielen besonders die Form, die Programmatik und den künstlerischen Auftrag der Salzburger Festspiele. Dadurch wird auch ihr herausragender Stellenwert als Kulturveranstaltung mit weltweiter Wirkung sichtbar.
Don Giovanni kauft sich eine Lederhose
Der
Erfolg der Trachtenmode war mit der ersten Hochblüte der Salzburger
Festspiele in den frühen 1930er-Jahren verbunden. Mit Begeisterung
trugen Stars und Gäste der Festspiele Dirndl, Joppe, Trachtenanzug und
Lederhose. Die Tracht wurde zum Ausdruck einer speziellen Lebensart.
Man genoss das Gefühl von Sommerfrische, die einzigartige Kulisse der
Stadt Salzburg und ihrer Umgebung und erfreute sich an den
künstlerischen Darbietungen. Die Tracht entsprach einerseits auch
einem Anliegen der Festspielgründung, das Theatralische mit dem
"typisch Salzburgischen" zu verbinden, sowie andererseits
den Bemühungen des autoritären Ständestaates um ein konservatives
Österreich- und Gesellschaftsbild. In dieser Inszenierung Salzburgs
als heimliche Hauptstadt des Landes und als ländlich-heiler
Fluchtpunkt zeigt sich einmal mehr das angespannte Verhältnis zwischen
Salzburg und Wien, zwischen Tradition und Moderne. Auch war es kein
Zufall, dass die ersten NS-Gesetze nach dem "Anschluss"
Österreichs an Nazi-Deutschland Jüdinnen und Juden das Tragen von
Trachtenkleidung verboten. Die Goldegger Stube von 1606 wird mit
Trachtenmodellen und diversen Accessoires in Szene gesetzt.
Historische Fotografien, Filmaufnahmen, Zeitungen und Zeitschriften
ergänzen das Bild.
Die Stadt als Bühne- Spielstätten der Salzburger Festspiele -
Eine Installation im Dialog mit dem Künstler Lionel
Favre
"Die Stadt als Bühne" - diese Vision der
Festspielgründer steht am Beginn der Salzburger Festspielgeschichte.
In den vergangenen 100 Jahren gingen aus der erzbischöflichen
Reitschule, den Stallungen und Getreidespeichern das Haus für Mozart,
die Felsenreitschule und das Große Festspielhaus hervor. Gemeinsam mit
dem Domplatz und der Kollegienkirche bilden sie den zentralen
Festspielbezirk. Hinzu kommen weitere Spielstätten dies- und jenseits
der Salzach bis hin zur Perner-Insel in Hallein. Der aus der Schweiz
stammende Künstler Lionel Favre ließ sich von eben diesen
Festspielstätten inspirieren. Er zeichnete Momente der
Festspielgeschichte in Pläne der Felsenreitschule, des Großen
Festspielhauses sowie des Hauses für Mozart ein. Mit Fantasie und
lustvollem Humor erweckt Favre die historischen Pläne mit
Mozart'schen, Strauss'schen und Goethe'schen Bühnenfiguren und
-kosmoramen zu theatralem Leben.
KlangRaum/KlangKörper - Eine Installation im Dialog mit den
Wiener Philharmonikern
Die Wiener Philharmoniker und
die Salzburger Festspiele sind untrennbar miteinander verbunden.
Zusammen schrieben sie bedeutende Kapitel der Musikgeschichte. Die
Zusammengehörigkeit ist für beide Seiten identitätsstiftend. Gerne
wird die Stadt Salzburg auch als "zweite Heimat" des
Orchesters bezeichnet. Hier traten die Wiener Philharmoniker 1877
erstmals außerhalb von Wien auf. Bis 1910 schenkten sie den Salzburger
Musikfesten ihren Glanz. Ab 1920 unterstützten sie die
Festspielhaus-Gemeinde mit Benefizkonzerten. Zwei Jahre später führten
sie die erste Oper der Salzburger Festspiele auf. Seit 1925 ist die
sommerliche Residenz in Salzburg ein Fixpunkt im Jahreskalender des
Orchesters. Die Wiener Philharmoniker haben in der 100-jährigen
Geschichte der Salzburger Festspiele knapp 2.200 Opernvorstellungen
und rund 800 Konzerte gegeben. Sie prägten das musikalische Niveau,
für das die Festspiele weltweit berühmt sind. Für den Hörraum wurden
drei Ausschnitte aus Werken von Bruckner, Mahler und Beethoven seit
den 1960er-Jahren ausgewählt. Die Musikstücke vermitteln ein für die
Wiener Philharmoniker in Salzburg spezifisches Repertoire mit
besonderer Geschichte.
Requisite - Eine Installation im Dialog mit dem Künstler John
Bock
Der deutsche Künstler John Bock ist für die
Entwicklung rätselhafter visueller und theatraler Konzepte bekannt.
Viele seiner Arbeiten erscheinen wie Einblicke in einen magischen,
anarchischen und absurden Kosmos, in dem Bock Versatzstücke aus
unterschiedlichen Kunst- und Lebensfeldern ineinander verwebt. Für
seine Arbeit zur Landesausstellung tauchte der Künstler in die Welt
des Salzburger "Jedermann" ein. Bock collagiert Figur, Text,
Outfit und Objekte zu einem neuen Set. Aus Versatzstücken entsteht ein
neues Werk, das den "Jedermann" als Phänomen kommentiert,
hinterfragt, in neue Richtungen lenkt und ad absurdum führt.
"Der Vogelfänger bin ich ja ..." - Eine Installation
im Dialog mit dem Künstler Yinka Shonibare
"Die
Zauberflöte" ist eines der wundersamsten Werke der
Musikgeschichte. Es vereint meisterhaft Elemente der Zauberoper, der
Maschinenkomödie, des Freimaurerritus und der heroisch-komischen Oper
in der Tradition der Wiener Vorstadtbühnen. Für seine Arbeit zur
Geschichte der Salzburger Festspiele ließ sich der in London lebende
Künstler Yinka Shonibare ganz von Mozart und dessen Singspiel
"Die Zauberflöte" inspirieren. Er reagiert auf Mozarts Werk,
indem er eine sinnbildliche Neuinterpretation des Vogelfängers
Papageno unternimmt. Bei Shonibare sind alle Vögel frei, sie sitzen
außerhalb der geöffneten Käfige und laden ein, über Themen wie
Freiheit und Selbstbestimmung nachzudenken. Das "Dilemma des
Vogelfängers" ('Bird Catcher's Dilemma') wandelt sich zu einem
Symbol für Befreiung sowie Unabhängigkeit und berührt damit auch
Shonibares zentrales Nachdenken über das Verhältnis von europäischer
Kultur und Kolonialismus.
Das Wort - Eine Installation im Dialog mit der Künstlerin Eva
Schlegel und dem Literaturarchiv Salzburg
Von Beginn
an hatten Max Reinhardt und Hugo von Hofmannsthal dem Schauspiel einen
herausragenden Stellenwert bei den Salzburger Festspielen eingeräumt.
In den letzten 100 Jahren erlebte das Schauspiel eine wechselvolle
Gewichtung und bewegte sich in der programmatischen Ausrichtung
zwischen Tradition und Moderne. Vor allem seit den 1970er-Jahren
durchlief das Schauspielprogramm mit der Betonung des zeitgenössischen
österreichischen Theaters eine markante Entwicklung, die insbesondere
mit Dramatikern wie Thomas Bernhard und Peter Handke oder Fritz
Hochwälder verbunden ist. Später folgten Uraufführungen
österreichischer Autorinnen und Autoren wie Elfriede Jelinek,
Christoph Ransmayr und Peter Turrini. Gemeinsam mit dem
Literaturarchiv der Universität Salzburg gestaltete die
österreichische Künstlerin Eva Schlegel eine Installation, die
ausgewählte Texte und Zitate in Szene setzt. Am Ende des
Ausstellungsparcours spiegelt sich die Geschichte der Salzburger
Festspiele in Worten von Elfriede Jelinek, Thomas Bernhard und Peter
Handke wider - das letzte Wort der Landesausstellung gehört Hugo von Hofmannsthal.
4. Kapitel - On Stage: Das Museum als Bühne
Das vierte Kapitel der Landesausstellung verwandelt die Kunsthalle des Salzburg Museums in eine Bühne. Sie dient während der gesamten Laufzeit der Ausstellung und besonders im Festspielsommer 2021 als Aufführungsort und bietet in der Gesamtkonzeption der Kunsthalle gleichzeitig eine Bühne für Festspielgeschichte(n). Auf dieser Bühne werden unterschiedlichste Perspektiven auf das Festival und Erzählungen über die Festspiele zusammengeführt. Die Kunsthalle wird hierfür in drei Bereiche gegliedert: erstens in eine Kulisse der Felsenreitschule, die Kostüme und eine fotografische Installation aller szenischen Festspielproduktionen vorstellt. Zweitens in ein Studio, das das Erinnerungsprojekt "Death and Birth in My Life" von Mats Staub mit Gesprächen über Leben und Tod in Bezug auf den "Jedermann" präsentiert. Für die Landesausstellung hat Mats Staub Menschen, die vor oder hinter den Kulissen mit dem "Jedermann" verbunden sind, zusammengebracht: Es sind Cornelius Obonya (Jedermann von 2013 bis 2016) und Lena Sonnleitner (seine damalige Garderobière); Peter Lohmeyer (seit 2013 der Tod) und Walter Lager (langjähriger Requisiteur); Elisabeth Trissenaar (Buhlschaft von 1987 bis 1989; Mutter von 2007 bis 2009) und Regisseur Hans Neuenfels; Tobias Moretti (Jedermann seit 2017) und die Präsidentin der Salzburger Festspiele, Helga Rabl-Stadler; Franziska Wizany und Trude Kohlberger sowie Christine Walther und Paul Herbst (langjährige Gäste des "Jedermann" aus Salzburg). Diese exklusiv für Salzburg erarbeitete Videoinstallation markiert innerhalb der Landesausstellung einen besonderen Ort, der Intimität zulässt und zugleich ein gemeinschaftliches Erleben des Teilens und Zuhörens ermöglicht. Drittens in den eigentlichen Bühnenraum mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm. Unter dem Motto "Vorhang auf!" warten kreative Workshops und Führungen für Kinder, Familien sowie Schul- und Berufsschulklassen. Die Salzburger Festspiele sind 2021 mit dem Jugendprogramm jung&jede*r zu Gast im Salzburg Museum und präsentieren dabei sowohl Opern und Konzerte als auch Schauspielstücke. Abgerundet wird das Programm durch Symposien, Lesungen, Filmvorführungen, Gesprächsrunden, Konzerte und vieles mehr. Gleich zu Beginn der Landesausstellung wird mit der Vorführung von Ausschnitten vergangener Festspielaufführungen gestartet.
Salzburger Landesausstellung 2020
Großes Welttheater - 100 Jahre Salzburger Festspiele
Salzburg Museum in Kooperation mit den Salzburger Festspielen
- Ausstellungsfläche: 1.800 m2
- Budget: 2,1 Mio. Euro
- Finanzierung: Stadt und Land Salzburg
- Dauer: 26. Juli 2020 bis 31. Oktober 2021
- Öffnungszeiten: Di-So 9-17 Uhr; 26. Juli bis 30. September 2020: Mo-So 9-17 Uhr
KuratorInnen: Martin Hochleitner (Direktor Salzburg Museum) und Margarethe Lasinger (Dramaturgie und Publikationen Salzburger Festspiele).