Im kollektiven Lesefieber
Es ist wieder soweit – Fürth verschreibt sich ganz und gar dem „LESEN!“
veröffentlicht am 01.06.2017 | Lesezeit: ca. 3 Min.
Die Leipziger Buchmesse, auf der – ein beachtenswerter Fakt am Rande – die gebürtige Fürtherin Natascha Wodin für ihr Buch „Sie kam aus Mariupol“ zuletzt den Preis der Buchmesse in der Kategorie Belletristik gewann, hat zwar inzwischen ihre Pforten geschlossen, nun liegen jedoch sämtliche druckfrischen Bücher in den Schaufenstern der Buchhandlungen aus und das Programm von LESEN! in Fürth steht fest. Nur noch knapp drei Wochen haben Literaturinteressierte noch Zeit, sich in die Lektüre zu vertiefen, bevor sie vom 23. Juni bis 2. Juli 2017 auf dem Literaturfestival LESEN! renommierte Autorinnen und Autoren live erleben können.
So hält das Programm wieder zahlreiche Autorenlesungen bereit: Heinrich-Böll-Preisträgerin Eva Menasse macht mit ihrem Erzählband „Tiere für Fortgeschrittene“ den Anfang, in dem sie kuriose Meldungen aus der Tierwelt als Vorlage für „Menschliches, Allzu menschliches“ nutzt (24.06.). Der vielfach ausgezeichnete Altmeister Adolf Muschg liest aus seinem bislang persönlichsten Werk „Der weiße Freitag“ und schlägt darin die Brücke zwischen Goethe und den Untiefen der modernen Welt (25.06.). Jonas Lüscher erzählt in seinem Debütroman „Kraft“ auf so absurde wie eindringliche Art und Weise von einem Mann, der vor den Trümmern seines Lebens steht und von einer zu jedem Tabubruch bereiten Machtelite (27.06.). Um den Künstler Max Ernst inmitten der Wirren und des Rausches einer wahnwitzigen Zeit geht es in Markus Orths Roman „Max“ (28.06.). Ilija Trojanow gelingt in „Nach der Flucht“ die Topographie eines Menschenschicksals, das das 21. Jahrhundert bestimmt (29.06.). Und Alissa Walser beschreibt in „Eindeutiger Versuch einer Verführung“ Situationen, in denen sich das Leben krisenhaft zuspitzt.
Freuen kann man sich außerdem auf das, durch ganz Deutschland tourende, open-air-Lesewohnzimmer StadtLESEN! in der Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage (29. Juni bis 2. Juli) samt 3.000 Büchern, Lesebühne und BuchmarktSchau, bei der sich regionale Verlage und Akteure rund ums Buch präsentieren. Zum Geheimtipp sind längst die kleinen, intimen Lesungen in privaten Räumen – Küchen, Wohnzimmer, zuletzt Balkone – geworden. Diesmal führen die literarischen Spuren Fürths in beschauliche Innen- und Hinterhöfe.
Das gesamte Programm, samt Krimi- und Kräuterlesungen, KirchenPoetry Slam zum Lutherjahr, Literaturtouren und Standorte für die Buchtauschregale liegt im handlichen LESEN!-Büchlein ab Ende Mai an allen bekannten Auslagestellen aus oder ist online unter www.fuerth.de abrufbar.
Fotocredits:
Adolf Muschg Foto © Atsuko Muschg