Der Namensgeber Louis Spohr galt als der „deutsche Paganini“, ein wahrer Teufelsgeiger. Der gebürtige Braunschweiger (1784-1859) erlebte den Aufstieg, Erfolg und Tod bedeutender Komponisten wie Beethoven, Schubert, Mendelssohn und Schumann. Er galt als „Lyriker des Instrumentalklangs“, dem der „Sturm und Drang“ fremd blieb.
Insgesamt 113 junge Violinistinnen und Violinisten haben sich um die Teilnahme am diesjährigen Wettbewerb beworben, der sich an junge Künstler jedweder Nationalität wendet. Es gibt drei Altersgruppen nach den Jahrgängen 2001-2005 (Kategorie III), 2006-2008 (Kat. II) und 2009 oder jünger (Kat. I). Die Wettbewerbspreise gehen von 1.000.- € (3. Preis Kategorie I) bis 3.500,- € (1. Preis Kategorie III). Außerdem gibt es eine ganze Reihe von Sonderpreisen, die der Neuen Liszt Stiftung zu verdanken sind.
Die Teilnehmenden werden gratis von ausgezeichneten Pianisten wie Alan Brown und Pianistinnen wie Oksana Andriyenko, Han-Wen Jennifer Yu und Dariya Hrynkiv begleitet. Auch die Jury versammelt mit Friedemann Eichhorn, Christian Altenburger, Boris Garlitsky, Yuzuko Horigome, Svetlana Makarova, Lucie Robert, Ulf Schneider und Sarah Sew eine Reihe prominenter Dozenten des Violinfaches.
Schaut man auf die Karrieren der Preisträger vergangener Wettbewerbsjahrgänge, so wird einem die Bedeutung des Spohr-Concours für diese Violinvirtuosen bewusst. Sarah Christian z.B., 2004 Trägerin des 3. Preises in der Kategorie I, ist heute Professorin an der Stuttgarter Musikhochschule. Tobias Feldmann, 2007 ebenfalls dritter Preisträger, ist heute in nämlicher Stellung an der Würzburger Musikhochschule tätig.
Zu Konzertmeistern erstklassiger Orchester haben es Dragos Manza und Zsolt-Tihamér Visontay gebracht. Erstgenannter errang 2001 den dritten Preis in der Kategorie I und führt nun die Geigengruppe der Düsseldorfer Symphoniker an. Visontay wurde 2004 Dritter in der Kategorie III und ist seit 2007 Konzertmeister des Philharmonia Orchestra London.
Hyeyoon Park, 2007 Gewinnerin des ersten Preises in der Kategorie II, ist zwei Jahre nach ihrem Erfolg noch etwas Besonderes gelungen: Sie eroberte den 1. Preis beim weltweit renommiertesten aller Wettbewerbe, dem der ARD in München. Der Louis-Spohr-Wettbewerb findet vom 26. Oktober bis 4. November statt. Für die mit Preisen Ausgezeichneten werden Anschlusskonzerte als Recitals oder mit Orchestern geplant.