Das Fränkische LesArt Literaturfest verbindet seit 1996 die drei mittelfränkischen Städte Ansbach, Lauf und Schwabach alljährlich nach den bayerischen Herbstferien. Gemeinsam und gleichzeitig stellen sie eine Woche lang vor allem deutschsprachige Autor*innen aus dem In- und Ausland vor, die ihre Werke präsentieren und mit dem Publikum diskutieren. Das Spektrum reicht vom Erstlingswerk über Bestseller bis zu modernen Klassikern in den Bereichen Lyrik, Prosa, Kinder- und Jugendbuch sowie Sachbuch. Somit ist für jeden Geschmack das passende Format geboten.
In Ansbach eröffnet Ewald Arenz, der aktuell erfolgreichste fränkische Autor, die LesArt am 6. November. Das Publikum darf sich auf Kostproben seines Bestsellers „Der große Sommer“ sowie humorvolle Kolumnen aus „Meine kleine Welt“ freuen. Am darauffolgenden Tag wird Hanns Zischler, seines Zeichens Schauspieler und Autor, mit dem August Graf von Platen Literaturpreis geehrt werden. Der Förderpreis wird an Esther Becker für ihren Debütroman „Wie die Gorillas“ geehrt, welcher den gesellschaftlichen Druck auf jungen Frauen thematisiert. Am 8. November präsentiert Ronja von Rönne ihren neuen Roman „Ende in Sicht“, und die Schauspielerin Michaela May präsentiert am Folgetag ihre Autobiografie „Hinter dem Lächeln“. Der Geschichtenerzähler Rafik Schami ist am 9. November in der Markgrafenstadt zu Gast und verspricht einen spannenden Abend im Zeichen der Oralpoesie. Die Bayerische Buchpreisträgerin Lucy Fricke lässt mit ihrem Roman „Die Diplomatin“ in die Welt der Diplomatie blicken und wird am 11. November im Gespräch mit dem Intendanten des Ansbacher Theaters, Axel Krause, persönliche Hintergründe dazu ergänzen. Publikumsliebling Dörte Hansen ist am 12. November ebenfalls wieder zu Gast, dieses Jahr mit ihrem dritten Roman „Zur See“. Ihr Ende findet die Ansbacher LesArt mit der Literarischen Matinee der Germanisten Christoph Grube und Gunnar Och zu E.T.A. Hoffmann. Eine Lesung und Projektpräsentation zum Thema „Einfache Sprache“ sowie die Ausstellung der nominierten Bücher zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2022 runden das Festival-Programm ab.
In Lauf an der Pegnitz darf man sich ebenfalls auf eine Vielzahl von Lesungen renommierter Autor*innen freuen. Eröffnet am 5. November von Monika Peetz mit „Sommerschwestern“, dem Auftakt zu einer neuen Romanreihe, verspricht besonders das Duo aus Kat Menschik und Volker Kutscher interessant zu werden. Gemeinsam präsentieren diese ihre Brieferzählung „Mitte“ im Rahmen der Vernissage zur Ausstellung „Von Menschen, Tieren und Tomaten. Illustrationen von Kat Menschik aus MITTE und dem Leben“ in der Stadtbücherei Lauf, die dort bis Anfang Juni gezeigt wird. Ronja von Rönne präsentiert auch in Lauf ihren oben genannten Roman, und Jakob Augstein ist am 6. November mit seinem Titel „Strömung zu Gast“. Alex Beers liest am 11. November aus dem ersten Band ihrer neuen Krimi-Reihe „Felix Blom. Der Häftling aus Moabit“. Kinder und Familien dürfen sich am 12. November auf den bekannten Wissensvermittler Ralph Caspers freuen. Begleitet von Grafiker Ulf K., wird Caspers aus seinem Erstlese-Abenteuer für Grundschulkinder, „Milla und die sehr gefräßige Schule“, vorlesen. Mit philosophisch-gesellschaftskritischen Überlegungen von Ex-Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin und seiner Co-Autorin Nathalie Weidenfeld und ihrem Buch „Die Realität des Risikos“ enden die Literatur Tage Lauf am 13. November.
In Schwabach wird die LesArt traditionsgemäß literarisch-musikalisch eröffnet: Unter dem Titel „Schreiben Sie mir, oder ich sterbe“ lesen Dana Golombek und Tobias Licht am 5. November eine Auswahl der schönsten Liebesbriefe bekannter Persönlichkeiten, begleitet von Clemens Süßenbach mit internationalen Chansons. Monika Peetz und Ronja von Rönnes sind in Schwabach ebenfalls an separaten Tagen zu Gast. Einzigartig ist daneben der Auftritt Jan Costin Wagners am 7. November, der mit seinem Kriminalroman „Der rote Strand“ in die Abgründe der Pädophilie abtaucht. Der Folgetag hält mit Maxim Leo die rasante Hochstaplergeschichte „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“ bereit, welche die gegenseitigen Wahrnehmungen Ost- und Westdeutscher zum Thema hat. Mit dem Appell „Wir sind noch da!“ lässt die kanadisch-afghanische Autorin und Menschenrechtsaktivistin Nahid Shahalimi am 10. November 13 „Mutige Frauen aus Afghanistan“ zu Wort kommen. Der Freitagabend wiederum ist ganz dem Fußball gewidmet, wobei Hans Böller mit „Marek Mintál. Wie Fußball Menschen berührt“ die Geschichte eines bedeutenden Fußballers verschriftlicht. Daneben lesen Dimitrij Kapitelman aus ihren Werken „Eine Formalie in Kiew“ und Christoph Poschenried aus „Ein Leben lang“. Die Schwabacher LesArt beendet Ralph Caspers mit einer Reprise seiner Kinder-Lesung mit paralleler Live-Illustration von Ulf K.
Tickets können ab dem 4. Oktober über die Internetseiten der jeweiligen Gemeinden erworben werden, wo zu allen Programmen auch weitere Informationen abrufbar sind: ansbach.de, literatur-tage-lauf.de, schwabach.de/lesart.