Das Knauf-Museum Iphofen präsentiert derzeit Schmuck wie aus Tausendundeiner Nacht. Weltweit erstmalig zeigt es aus der renommierten Sammlung von Peter Martin Hösli Orientalischen Schmuck aus dem Jemen, Oman, aus Saudi-Arabien sowie aus der Levante: Zusammen mit Textilien aus der Sammlung Widad Kawar zeugen die Ketten, Arm- und Halsbänder, Ringe, Gürtel, Gehänge, schmuckverzierten Kleider, Kopfbedeckungen oder prunkvollen Gesichtsschleier von der prächtigen Vielfalt und Schönheit des orientalischen Kunsthandwerks.
Orientalischer Schmuck steht nicht nur für Schönheit und Reichtum, sondern auch für Macht. In traditionellen Gesellschaften ist ihm zudem eine magische Funktion zugeschrieben. Schmuck wurde getragen, um vor Unheil zu schützen und um Segen zu erlangen. Die Materialien, aus denen die diversen Schmuckobjekte bestehen, sind sehr unterschiedlich. Schmuckhersteller verwendeten Gold, Silber (auch als Münzen), Korallen, schöne Steine, Perlen, Bernstein und Fayence. Der klassische orientalische Schmuck besteht in erster Linie aus Silber. Frauen erhielten ihn als Geschenk zur Hochzeit und häufig auch als Mitgift. Er galt als persönliches Eigentum der Trägerin und war auch eine Art sozialer Absicherung. Orientalischer Schmuck wurde in der Familie von Generation zu Generation weitergegeben. War ein Stück sehr strapaziert, wurde es repariert oder gar das Silber eingeschmolzen und in derselben Art neugestaltet. So erhalten sich in diesem Schmuck die Erinnerungen von Jahrtausenden.
Die Sammlung von Peter Martin Hösli umfasst sowohl ausgefallenere Schmuckstücke der orientalischen Oberschicht wie auch bescheidenere aus dem Mittelstand. Viele wurden nur an Hochzeiten und zu besonderen Feiern wie der Geburt eines Kindes getragen, andere ausgeliehen, wenn der Mittelstand sie nicht zu kaufen vermochte.
Die Sonderausstellung „Glanz & Geheimnis - Pracht und Macht des orientalischen Schmucks„ ist noch bis zum 5. November 2023 im Knauf-Museum, Knauf Gips KG, Am Marktplatz, 97343 Iphofen zu sehen. Alle wesentlichen Informationen findet man online unter www.knauf-museum.de.