Die Bamberger Symphoniker starteten bereits am 22. September in die neue Saison und bleiben ihrem Jahresthema „Seele“ weiterhin verbunden. Zunächst jedoch ist Heldisches angesagt, denn am 1. Oktober erklingen Beethovens „Eroica“ und „Das Heldenleben“ von Richard Strauss. Chefdirigent Jakub Hruša dirigiert auch die nächsten Konzerte am 7./8. Oktober, wenn Beethovens Fünfte und die „Coriolan“-Ouvertüre Bohuslav Martinus Symphonie Nr. 2 einrahmen. Die Konzerte am 12./13./14. Oktober werden von einem der Preisträger der „Mahler Competition“ geleitet. Das dichte Herbstprogramm geht weiter am 21./22. Oktober mit Mozarts Klarinettenkonzert (Solist ist Christoph Müller) und der achten Symphonie Schostakowitschs, dirigiert von Jukka-Pekka Saraste. Am 27./28. des Monats nimmt Vadim Gluzman die Violine für Prokofjews zweites Violinkonzert g-moll in die Hand, anschließend dirigiert Juraj Valjuha die 6. Symphonie Tschaikowskys.
Auch im November geht es eng getaktet weiter, beginnend am 11./12. des Monats mit dem Gastspiel des Pianisten Jan Lisiecki, der zwei Mozartkonzerte interpretiert, und dem Dirigat Manfred Honecks, der sich der selten gespielten 4. Symphonie Franz Schmidts annimmt. Am 16. November ist wieder mal „Slam Symphony“ angesagt, kombiniert mit der „Symphonie fantastique“ von Hector Berlioz. Prominenter Besuch steht am 25./26. November an, denn dann kommt Ehrendirigent Herbert Blomstedt ebenso nach Bamberg wie die weltweit gefeierte Pianistin Maria João Pires, die aus Altersgründen nur noch sehr selten zu hören ist. Eine Ehre für Bamberg! Mozarts „Jupitersymphonie“ steht auf dem Programm, außerdem das 4. Klavierkonzert von Beethoven. Der November klingt am 30. aus mit dem ebenfalls seit 50 Jahren gefragten Geiger Pinchas Zukerman, der ein Violinkonzert von Paul Ben-Haim spielt. Lahav Shani dirigiert dann Anton Bruckners wohl schönste Symphonie, nämlich die Nummer sieben in E-Dur.
Das Philharmonische Orchester des Landestheaters Coburg bietet mit insgesamt sieben Sinfoniekonzerten ein breit gefächertes Programm an und wird in der kommenden Saison in der Morizkirche und im neu errichteten Globe Coburg auftreten – das Opernhaus steht ja vor einer umfassenden Sanierung. Prompt trägt das erste Konzert am 15./16. Oktober den Titel „Ein neuer Anfang“. Der wird allerdings auch sehr opulent ausfallen, denn Beethovens 9. Symphonie wird unter Daniel Carters Dirigat geboten, außerdem eine Ouvertüre von Daniel F.-E. Auber und das Werk einer in Coburg geborenen französischen Komponistin (Yvonne Desportes). Das zweite Sinfoniekonzert ist erst im Dezember fällig. Dann lautet die Devise „Freche Provokationen“, und in der Tat haben Werke wie Dmitri Schostakowitschs neunte Symphonie oder Sergei Prokofiews erstes Violinkonzert provokatives Potenzial. Besonders gilt das wohl für die dreisätzige Suite „Powder Her Face“ von Thomas Adès. GMD Daniel Carter wird auch dieses Konzert dirigieren, Konradin Seitzer nimmt sich der Violinpartie an.
Die Hofer Symphoniker sind am 29. September mit „Schicksalsfragen“ in die neue Konzertsaison gegangen – und einem weiblichen Interpreten-Doppel. Das Ganze hat natürlich wie immer im Festsaal der Freiheitshalle Hof stattgefunden, so auch das nächste Konzert am 3. Oktober, also dem Feiertag zum Einheitsfest, das mit einer Exkursion zur Abteikirche Münsterschwarzach verbunden ist. Dort kommen Max Bruchs Violinkonzert g-moll und Anton Bruckners vierte Symphonie Es-Dur, die „Romantische“, zur Aufführung. Solist ist Kyrill Zeiher, es dirigiert Matthias Beckert. Das zweite Symphoniekonzert in Hof am 20. Oktober ist vor allem der sinfonischen Dichtung „Tod und Verklärung“ von Richard Strauss gewidmet. Außerdem auf dem Programm: Mozarts „Maurerische Trauermusik“, eine Ballettmusik aus dessen „Idomeneo“ und die Fantasie aus der Oper „Die ägyptische Helena“ von Strauss. Es dirigiert Hermann Bäumer. Das dritte Konzert in der Aboreihe findet am 10. November statt und steht unter dem Motto „Sehnsuchtsorte“. Die angesprochenen Sehnsüchte orientieren sich insbesondere in Richtung Spanien. Maurice Ravels „Rapsodie espagnole“ steht mit dem „Bolero“ auf dem Programm, und Claude Debussys „Iberia“ ist geographisch auch eindeutig genug verortet. Kinan Azmehs „Suite for Improvisor and Orchestra“ führt das Publikum an einen anderen Sehnsuchtsort, das multikulturelle Harlem, doch Erinnerungen an Damaskus kommen darin ebenso vor.
Die Nürnberger Symphoniker gehen in die zweite Saison mit ihrem neuen Chefdirigenten Jonathan Darlington. Auftakt für die Spielzeit 2023/24 war am 23. September unter einem passenden Motto: „Mit Schwung und Temperament“. Natürlich dirigierte der Chef selbst. Schon am 1. Oktober geht es weiter unter der Parole „Geschenkt!“ und mit Werken von Béla Bartók und Johannes Brahms. „Die wollen doch nur spielen“ behauptet das dritte Konzert am 14. Oktober, und das glaubt man gerne, wenn Claude Debussys „Children’s Corner“ auf dem Programm steht. „Ganz schön keck“ lautet die Devise, wenn am 22. Oktober Roger Epple das „kecke Beserl“ Anton Bruckners dirigieren wird, nämlich dessen 5. Symphonie. Inmo Yang interpretiert zuvor das Violinkonzert von Jean Sibelius.
Am 28. Oktober heißt es „Paganini Goes Jazz“, und man wird sich auf den Starpianisten Dmitry Masleev freuen dürfen, den Gewinner des Tschaikowsky-Wettbewerbs 2015. Gregor Bühl dirigiert dieses Konzert, das zwei Paganini-Variationswerken, einer Jazz-Suite für Klavier und Orchester sowie George Gershwins „An American in Paris“ gewidmet ist. Am 5. November, so viel schon vorweg, kommt die Sopranistin Marlis Petersen in die Meistersingerhalle.
Die Philharmonischen Konzerte des Staatstheaters Nürnberg stehen ab Oktober 2023 unter dem Leitgedanken „Bereite dich zu leben!“ und schaffen Querverbindungen zu den Kernaussagen der wichtigsten Opernproduktionen. Gleich das erste Konzert am 13. Oktober ist ganz in diesem Sinne ausgerichtet. Chefdirigent und Generalmusikdirektor Roland Böer hat sich für Karl Amadeus Hartmanns „Symphonische Hymnen“ in Verbindung mit Anton Bruckners 8. Symphonie entschieden. „Gegen den Strom“ lautet die Überschrift zu diesem Konzert wegen der „inneren Emigration“ Hartmanns, der sich weigerte, seine Werke zur Aufführung im Deutschland der Nazi-Zeit freizugeben.
Das zweite Abokonzert am 10. November wird unter dem robusten Motto „Pauken und Trompeten“ voller Überraschungen sein. U. a. kommt es zur Erstaufführung von Detlev Glanerts Konzert für Trompete und Orchester. Ein Klassiker ist natürlich Haydns Sinfonie Nr. 94 „Mit dem Paukenschlag“. Zum Abschluss des Konzertes erklingt Béla Bartóks wunderbares letztes Werk, das „Konzert für Orchester“. Am Dirigentenpult steht Markus Stenz, die Trompete bläst Simon Höfele.
Beim Stadttheater Ansbach gastiert am 21. September im Onoldiasaal das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau mit Werken von Chopin, Kilar u. a. Die Nürnberger Symphoniker folgen am 13. Oktober am selben Ort mit Werken von Debussy, Ginastera und Schumann.
Im Stadttheater Fürth gastieren die Bamberger Symphoniker am 26. Oktober mit dem Geiger Vadim Gluzman als Solisten. Er wird Sergej Prokofjews zweites Violinkonzert interpretieren. Der Dirigent Juraj Valjuha dirigiert Tschaikowskys sechste Symphonie h-moll. Auf das Gastspiel von Bjarte Eike und den „Barokksolistene“ wollen wir ebenfalls gerne hinweisen, obwohl es hier nicht symphonisch zugeht, sondern in kleinerer Besetzung musiziert wird. Musik aus rauchigen Hinterzimmer ist angesagt…
Im Stadttheater Schweinfurt gastiert das Gürzenich Kammerorchester am 23. Dezember mit einem typischen Weihnachtsprogramm, also barocken Werken vor allem von Vivaldi, Corelli, Händel und Bach. Solist ist der Trompeter Simon de Klein, die Leitung obliegt Torsten Janicke. Aufführungsort ist das Theater im Gemeindehaus. Dort findet auch das Neujahrskonzert statt, gestaltet vom Sorbischen National-Ensemble Bautzen.
Die TauberPhilharmonie in Weikersheim wird jetzt fünf Jahre alt und blickt mit Stolz auf eine stetig wachsende Popularität. Am 29. September ist Saisonauftakt unter dem Leitgedanken „Neue Welten“, und man kann sich ausmalen, dass das Göttinger Symphonieorchester dann u.a. Dvoráks Symphonie „aus der Neuen Welt“ spielen wird. Am 13. Oktober kommt das Stuttgarter Kammerorchester nach Weikersheim und absolviert eine Hommage an Antonio Vivaldi. Fünf junge Sängerinnen und eine Pianistin entführen das Publikum tags drauf mit Marcel Brunner in die Welt der Salons und in die Zeit der Jahrhundertwende.
Das Philharmonische Orchester Würzburg beginnt seine Serie von sechs Sinfoniekonzerten am 19./20. Oktober mit einem Programm, das Großwerken von Johannes Brahms und Sergej Rachmaninow gewidmet ist. Brahms hatte seine Idee für ein Konzert mit der Besetzung Violine und Violoncello selbst als „Dummheit“ bezeichnet, ist es doch eine ausgefallene Kombination. Dem Doppelkonzert a-moll op. 102 folgt die 2. Sinfonie e-moll op. 27 Rachmaninows. Derselbe Komponist ist am 9./10. November angesagt, diesmal mit dem berühmten Klavierkonzert Nr. 2 c-moll op.18. Dem folgt die „Musik zu burlesken Szenen in vier Bildern“ mit dem Titel Petruschka von Igor Strawinsky. Das dritte Sinfoniekonzert findet erst im Neuen Jahr statt. Allerdings gibt es Mitte Dezember traditionsgemäß wieder Weihnachtskonzerte.
Die noch jungen Würth Philharmoniker bieten schon jetzt ein dichtes symphonisches Programm an mit allein sechs Konzerten im Oktober und November. In mehreren exklusiven Konzertsälen nahe Künzelsau und unweit der fränkischen Grenze tritt das Orchester mit namhaften Solisten auf. Erwähnen wir nur die Pianistin Lise de la Salle (1. Oktober), den Violoncellisten Maximilian Hornung (5.10.), die Geigerin Veronika Eberle (4. November) oder den weltberühmten Großmeister des Violoncellos Mischa Maisky (25. und 26.11.).